Zuschuss für Schüler-Mittagessen

Mühlacker Verwaltungsausschuss stimmt finanzieller Beihilfe für die Eltern zu
Mühlacker – Die Uhland-Schule – dies beantragt die Stadt Mühlacker – soll ab dem Schuljahr 2008/2009 eine Ganztagsschule in offener Angebotsform werden. Gut für die Eltern: Sie müssen für die Betreuung ihrer Kinder nichts zahlen. Außerdem bezuschusst die Stadt das Mittagessen für die Uhlandschüler und die Schiller-Hauptschüler.

VON THOMAS SADLER
In der Ganztagsschule, die nach einer unverbindlichen Umfrage in den Klassen eins bis fünf von mehr als 50 Prozent der Eltern gewünscht wird, sollen Bildung, Erziehung und Betreuung miteinander verbunden werden. Wichtig sei es, so Richard Cassutti, Leiter des Amts für Bildung und Kultur, den Pflichtunterricht mit Zusatzangeboten vor allem für den Nachmittag zu verknüpfen und durch entsprechende Ganztagsangebote mehr Raum zu schaffen „für die praktische Umsetzung des Gelernten, die Verbindung von fachlichem und sozialem Lernen“ – aber auch für eine Begegnung zwischen Schülern und Lehrer.

Die Leitung der Uhland-Förderschule rechnet mit vier Ganztagsschulgruppen, die 40 Schüler umfassen und jeweils viermal wöchentlich eineinhalb Stunden lang betreut werden müssen. In dieser Zeit sind die Einnahme des Mittagessens und eine Hausaufgabenbetreuung vorgesehen.

Zwar dürfte die Stadt als Schulträgerin für die Betreuung Gebühren verlangen, doch wird darauf verzichtet, weil auch in der Schiller-Hauptschule keine Gebühren erhoben werden – was dort allerdings nach den Vorgaben des Landes für diesen Schultyp auch nicht zulässig wäre. Großzügig zeigt sich die Stadt indes auch bei den Kosten für das Mittagessen. Der Essenspreis liegt bei ungefähr 3,20 Euro. In der Schillerschule werden zurzeit drei Euro erhoben. Ab dem nächsten Schuljahr wird, wie von Oberbürgermeister Arno Schütterle vorgeschlagen und vom Verwaltungsausschuss am Dienstagabend abgesegnet, sowohl hier als auch in der Uhland-Förderschule die Obergrenze generell bei 2,60 Euro pro Tag und Essen festgelegt, bei Hartz IV-Empfängern sogar nur bei 1,30 Euro. Der bisherige Tagessatz für ein Kind beträgt 2,28 Euro.

Damit liegt der Zuschuss für die Schillerschule bei jährlich 10944 Euro und in der Uhland-Schule bei 3648 Euro. Dafür entfallen künftig die Personalkosten für die in der Uhland-Schule eingesetzte Küchenhilfe mit circa 3500 Euro.

„Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander“, stellte SPD-Stadträtin Heidemarie Roller fest. Ohne einen städtischen Zuschuss bekämen etliche Kinder kein Mittagessen, weil ihre Eltern sich die tägliche Ausgabe nicht leisten können. An den Kindern dürfe nicht gespart werden, meinte Erika Gerlach (CDU). Und so stimmte der Ausschuss denn auch der finanziellen Unterstützung der Eltern bei der Finanzierung der Mittagessen zu. Dabei soll, wie von CDU-Fraktionschef Günter Bächle beantragt, die Zuschussregelung nach demselben Prinzip auch auf künftige Ganztagsschulen in Mühlacker angewandt werden.

Schillerschulleiter Rainer Mack begrüßt die Entscheidung. „Die Zahl der Eltern, die Probleme mit dem Bezahlen der Mittagessen haben, nimmt zu. Es gibt Härtefälle“, sagte er dem MT. Ohne kommunale Unterstützung hätte genau jene Schülergruppe, die die Ganztagsschule besonders nötig hat, das Nachsehen. „Das wäre kontraproduktiv“, so der Rektor.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Zuschuss für Schüler-Mittagessen

  1. Ottm. Schu. sagt:

    Ganz einfach zu beantworten: Regelmäßige Baustellen und unsinnige Umleitungen!

  2. -Ger.-Luk.- sagt:

    Ich kann mir bei bestem Willen einfach nicht vorstellen, was die Menschen in Bretten von den andauernden städtischen Bauvorhaben haben.

  3. dr sagt:

    Und über die Notwendigkeit einer Stellenerweiterung in der Schulsozialarbeit öffentlich gestritten.

  4. jos.pr. sagt:

    Das sind sehr gute Investitionen in Menschen.

    In Bretten werden Millionen in die so genannte Stadterneuerung oder Stadtentwicklung gesteckt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert