Zimmer-Karussell im Gymnasium

MGB wächst um 75 Schüler, ESG um 41 / Hebelschule nimmt zwei Klassen auf
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ein Karussell der etwas anderen Art dreht sich in diesem Sommer am Brettener Melanchthon-Gymnasium: Wo bisher Kunstkurse stattfanden, finden sich nun die Computer für den Informatik-Unterricht, an die Stelle von Rechner-Arbeitsplätzen wechselt die Einrichtung für den Unterricht in Naturwissenschaft und Technik, einstige Kursräume für die musikalische Erziehung im Gebäude der Turnhalle werden Klassenzimmer, und für die Streicherklasse und die Arbeitsgemeinschaft „Löffelstielzchen“ entsteht im Obergeschoss der Halle, wo bisher Matratzen gelagert wurden, ein großes, neues Zimmer. „Die Zahl der Schüler am Melanchthon-Gymnasium wächst, aus bisher sechs werden sieben Züge, und wir müssen die Schüler in den vorhandenen Räumlichkeiten unterbringen“, erläutert Oberbürgermeister Paul Metzger bei einem Lokaltermin in der Schule, die teilweise zur Sommerbaustelle mutiert ist.
Das Matratzenlager über der Jahnhalle hat bereits in früheren Jahren einmal für Schulzwecke herhalten müssen. Später wurden die Schlafutensilien für Brettens Gäste am Peter-und-Paul hier eingelagert. Jetzt wird der Raum mit dem markanten runden Fenster zur Straße hin für den Musikunterricht fit gemacht – unter anderem mit speziellen Akustikplatten an der Decke. Auch wenn der Aufwand möglichst gering gehalten wird, müssen doch rund 30 000 Euro dafür aufgewendet werden, erklärt Ulrich Hipp vom Stadtbauamt. Auch an den Räumen, die durch den Umzug der Musiker frei werden, sind Änderungen erforderlich. Unter anderem müssen Vorrichtungen an den Fenstern angebracht werden, damit im Falle eines Brandes die Feuerwehr dort Leitern aufstellen kann.

Genau 1 550 Schüler wird das ältere der beiden Brettener Gymnasien beim Beginn des Schuljahrs 2007/08 nach den Sommerferien haben, so weiß Bürgermeister Willi Leonhardt aus den vorliegenden Anmeldungen. Gegenüber dem vorherigen Schuljahr bedeutet das eine Zunahme um 75 Schüler. „Wir sind proppenvoll“, konstatiert Hausmeister Rudi Molitor. Zur Zahl der Schüler addiert sich noch jene der rund 120 Lehrer am MGB – so viele Menschen, wie in einem kleinen Dorf leben, gehen hier täglich ein und aus.

Und deshalb ist der Anspruch, mit den vorhandenen Räumen auszukommen, auch nicht vollständig zu erfüllen. Wie schon in früheren Jahren, als das MGB aus den Nähten zu platzen drohte (und dann das Edith-Stein-Gymnasium zur Aufteilung der Schüler gebaut wurde), müssen einige Schüler die Straßenseite wechseln. Vis-à-vis in der Hebelschule werden ab September zwei Klassenzimmer für das Gymnasium bereitgestellt.

Solche Ausweichmöglichkeiten hat Brettens zweites Gymnasium nicht – obwohl auch hier die Tendenz bei der Schülerzahl deutlich nach oben weist. Auf rund 830 beziffert Bürgermeister Willi Leonhardt die Schülerzahl vom neuen Schuljahr an. Im zu Ende gegangenen Schuljahr waren es noch 789.
Konstant ist dagegen die Schülerzahl an der dritten weiterführenden Schule in Bretten, die in städtischen Räumen untergebracht ist, der Max-Planck-Realschule. 960 Schüler werden dort auch im kommenden Jahr unterrichtet, erklärt Bürgermeister Leonhardt.

Ungleich schwieriger als bei den weiterführenden Schulen ist die Planung des benötigten Raumes bei den Grundschulen. Nicht nur, dass auf Schwankungen bei den Geburtenzahlen relativ kurzfristig reagiert werden muss. Auch der Faktor der Zuzugs junger Familien nach Bretten schlägt sich hier viel unmittelbarer nieder. „Wir müssen jetzt schon darüber nachdenken, wie wir die Grundschulen künftig organisieren“, erklärt OB Metzger. Derzeit aber, so ergänzt Willi Leonhardt, stimmen die Strukturen in Bretten noch mit den Geburtenzahlen überein.

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