Zentrales Event aus Bretten

Europäisches Großereignis der Ökumene in Hermannstadt:
Bretten (gm) Bretten liefert den zentralen Ausstellungsbeitrag zur Ökumenischen Versammlung der Europäischen Kirchenkonferenz und des Europäischen Rates der Bischofskonferenzen Anfang September im rumänischen Hermannstadt. „Grenzen überwinden – Die Bedeutung Philipp Melanchthons für Europa“ ist die vom Melanchthonhaus Bretten erarbeitete große Präsentation überschrieben, die nicht nur in der „Kulturhauptstadt Europa 2007″, sondern auch in vielen west- und osteuropäischen Ländern – jeweils ergänzt durch Landesbezüge – gezeigt wird. Zum Melanchthon-Jubiläum in drei Jahren kehrt die Ausstellung mit allen Landes-Ergän-zungen nach Bretten zurück und wird als ein Stück lebendiger europäischer Zusammenarbeit zu einem Baustein für die Jubiläumsfeierlichkeiten.

„Wir werden mit dieser Ausstellung hoffentlich den Nerv treffen, Grenzen zu überwinden und zu integrieren“, macht Oberbürgermeister Paul Metzger die Erwartung deutlich, die sich an den Brettener Beitrag zur Ökumenischen Kirchenkonferenz knüpft. Daneben wird sich der Blick der rund 3000 offiziellen Delegierten der Ökumene in Europa über die Ausstellung sicher auch auf das Melanchthonhaus und die europäische Melanchthonakademie in Bretten richten: „Eine großartige Wirkung für unser Bemühen, im Melanchthonhaus die gemeinsamen Wurzeln darzustellen und zur Zusammenarbeit der Kirchen auf-zurufen“. Der OB bestätigt, dass der Brettener Beitrag zur interna-tionalen Veranstaltung etwas weiter führt, was als Entwicklung deutlich zu sehen ist: „Die von Kustos Dr. Günter Frank geleistete wissenschaftliche Arbeit von Melanch-thonhaus und Akademie wird inter-national immer stärker anerkannt, die Bedeutung von Akademie und Melanchthonhaus ist gestiegen „.

Die Weichen für den spektakulä-ren Auftritt der Brettener Forschungseinrichtung stellte Dr. Frank bei einem Besuch in der rumänischen Stadt im vergangenen Jahr. Zusammen mit dem Bischof der evangelischen Kirche in Rumänien, Professor Dr. Christoph Klein, wurde vereinbart, das Projekt der Europäischen Melanchthon Akademie zur zentralen Ausstellung der ökumenischen Begegnung zu machen. „Ich wollte den Namen Melanchthon mit dieser ökumenischen Versammlung verbinden und habe von Anfang an die Idee gehabt, damit durch Europa zu gehen. Melanchthon ist für mich eine europäische Gestalt“, sagt Frank, der vom Pressesprecher der Stadt Bretten, Franz Csiky, bei der Umsetzung seiner Idee unterstützt wurde. Denn Csiky ist gebürtiger Siebenbürgener aus der Nähe von Hermannstadt. Er spricht fließend rumänisch und konnte so schnell Kontakte herstellen.

Gezeigt wird die Ausstellung in der „Ferula“, einem kulturellen Veranstaltungen vorbehaltenen Teil der gotischen Stadtkirche in Hermannstadt. Hier wird sich der aus Bretten kommende Humanist und Reformator Melanchthon ab 3. September als ein Mittler zwischen den Religionen und als Verfechter eines Ausbaus des europäischen Bildungssystems darstellen. „Die Ausstellung zeigt auch, dass Religion und Humanismus keinen Gegensatz bilden, sondern zu den wertvollsten Traditionen der Idee des Hauses Europa gehören, zu dem selbstverständlich auch die neuen Mitglieder der Europäi-schen Union in Osteuropa zählen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Melanchthonhauses. Partner der Stadt Bretten ist – finanziell gesehen – der Bund. Er hat offenbar die Bedeutung der Ausstellung erkannt, die er mit 30.000 Euro bezuschusst. Gleiches kann man vom Land Baden-Württemberg nicht sagen. „Das Land hat bis zum heutigen Tag noch nicht begriffen, wie diese Versammlung auf Europa ausstrahlen wird“, stellt OB Metzger fest und verweist auf die abschlägig beschiedenen Zuschussanträge aus Bretten.

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8 Antworten zu Zentrales Event aus Bretten

  1. Theob. Sch. sagt:

    Jedem Tierchen sein Plaisirchen!

  2. Els. sagt:

    Das Land Baden-Württemberg hat ihn ablaufen lassen. Völlig zu Recht!

  3. kord. sagt:

    Wenn der Förderverein das „Zentrale Event“ nicht zu finanzieren in der Lage ist, dann muß sich OB Metzger zusätzlich nicht noch als Bittsteller und Geldbeschaffer einen bedeutenden Namen machen wollen.

  4. -an-i- sagt:

    „…die abschlägig beschiedenen Zuschussanträge…“
    Wie einfältig sind denn die Geldforderungen?

    Wenn der Wert – „Europäisches Großereignis…“ –
    wirklich so hoch ist, dann möge der Verein seine Leistungen an Interessierte verkaufen und nicht über Steuergeld von Konfessionslosen, Andersgläubigen und sonstigen nicht intressierten Bürgern verlangen, dass sie für diese Sache zwangsweise bezahlen müssen.

  5. -nz- sagt:

    „Das Land hat bis zum heutigen Tag noch nicht begriffen,…“

    Hat das Land vielleicht besser begriffen, dass zuerst die Pflichtaufgaben zu erledigen sind?

  6. osk. sagt:

    Was hat die Bevölkerung von Bretten davon?

  7. hjb sagt:

    Soll sich doch Herr Metzger über den Zuschuß vom Bund über 30.000 Euro freuen und nicht noch das Land Baden-Württemberg wegen der Nichtgewährung eines Zuschußbetrags belehren und tadeln.

  8. mm sagt:

    Die Wortwahl, wie aus dem Lehrbuch „Propaganda für Anfänger“. Auch durch noch so haltlose Übertreibungen lässt sich eine durchaus interessante Veranstaltung nicht auf Weltniveau anheben.
    Dass das Land „bis heute nicht begriffen hat,“ dass Herr Metzger dafür auch noch Geld sehen will, macht das Ganze dann endgültig lächerlich.

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