„Kunden sollten Gasversorger wechseln“

Hauk: Bei Endverbrauchern herrscht großes Informationsdefizit / Höchste Preise bundesweit
Stuttgart (dpa/lsw). Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) will mithilfe der Verbraucher die Gasversorger im Südwesten zwingen, die Preise zu senken. Baden-Württemberg habe die höchsten Gaspreise in Deutschland, beklagte der CDU-Politiker zum Auftakt eines Expertengesprächs in Stuttgart.
Der Minister betonte: „Wichtig ist, dass sich der Verbraucher seiner Macht und seiner Möglichkeiten bewusst ist.“ Bei den Endverbrauchern herrsche ein großes Informationsdefizit über Möglichkeiten, den Anbieter zu wechseln. „Da eine Versorgungssicherheit in jedem Fall gesetzlich garantiert ist, kann nur empfohlen werden, von bestehenden Wechselmöglichkeiten Gebrauch zu machen und dabei auf kurze Vertragslaufzeiten zu achten“, sagte der Minister. Der Gasmarkt müsse durchsichtiger werden, dann könnten Kunden auch leichter ihren Versorger wechseln, was in der Zukunft zu mehr Wettbewerb auf dem Gasmarkt führen würde.
In einem bundesweit einmaligen Forschungsprojekt sollen deshalb die Zusammenhänge am Gasmarkt analysiert werden. Realistisch müsse man aber auch feststellen, dass man keine Wunder erwarten dürfe, zumal Deutschland 85 Prozent seines Gasbedarfs importiere, vor allem aus Russland und Norwegen. Es müssten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Preise zu senken, sagte Hauk, der derzeit Vorsitzender der Konferenz der Verbraucherschutzminister der Länder ist.
Sechs der zehn teuersten Gasversorger hätten ihren Sitz in Baden-Württemberg, erklärte der Minister. Unter den 50 preisgünstigsten Anbietern befänden sich nur drei im Südwesten. Bei dem Expertengespräch sagten Sprecher der Bundesnetzagentur und der Landesregulierungsbehörde, dass bis Juli/August 2007 alle Netzentgelte im Land genehmigt sein werden.

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4 Antworten zu „Kunden sollten Gasversorger wechseln“

  1. urs. sagt:

    Wo bleibt denn in diesem Bereich der sonst so unbedingt verlangte Wettbewerb zwischen den Anbietern?

  2. S. sagt:

    Kann mir -nz- auch sagen, welche Wasserwerke in Baden-Württemberg welche Preise haben und ob welche als mißbräuchlich hoch angesehen werden müssen?

  3. -nz- sagt:

    „Nach einer Untersuchung muss ein Ein-Personen-Haushalt in Essen mit 256 Euro im Jahr für einen Durchschnittsverbrauch von 125 Litern pro Tag und Person 340 Prozent mehr für Trinkwasser bezahlen als in Augsburg, wo die Jahresrechnung für die gleiche Menge nur 75 Euro beträgt.“

    „Teilweise seien die unterschiedlichen Preise aber auch auf die Monopolstellung der Wasserwerke in ihrem jeweiligen Gebiet zurückzuführen. „Es gibt keinen Anreiz, die Kosten zu senken“, sagte Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft. „Die Wasserversorgung ist für viele Städte eine wichtige Einnahmequelle. Oft wird über diesen Umweg der öffentliche Nahverkehr finanziert“, sagte Bardt.“

    „laut „spiegel online“ könnte das die Antwort auf den ersten Kommentar sein.
    Und das wäre demnach die Lösung:
    „Vor wenigen Tagen hatte der hessische Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) dem Bericht zufolge gegen acht Wasserwerke wegen des Verdachts auf missbräuchlich hohe Preise Kartellverfahren eingeleitet. Der Minister will die Unternehmen zwingen, ihre Preise um bis zu 40 Prozent zu senken“

  4. f/gl. sagt:

    Ich würde nach Möglichkeit gern das Wasserversorgungsunternehmen wechseln.

    Was ist der Grund, wenn es nicht geht?

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