Hervorragender Bildungsstandort wurde weiter ausgebaut

Erweiterungsbauten der Max-Planck-Realschule und der Schillerschule offiziell übergeben / Neue Forderungen ärgerten OB

Bretten. Bretten hat Modellcharakter. Zumindest im Bildungsbereich. Darin waren sich alle einig, die bei der Übergabe der gemeinsamen Erweiterung der Max-Planck-Realschule und der Schillerschule das Wort ergriffen. Ob nun OB Paul Metzger, die Rektoren Reinhard Großmüller, Martin Knecht und der Geschäftsführende Schulleiter Wolfgang Müller oder Staatsekretär Georg Wacker und die Elternvertreterinnen Angelika Peter und Bianca Walz – bei der offiziellen Übergabe waren sich alle einig: „Bretten ist ein hervorragender Bildungsstandort“. Dass die Schulvertreter den erfreulichen Schritt noch während der Eröffnung lediglich als Zwischenschritt empfanden und die nächsten Forderungen stellten, das fand dann nicht mehr die ungeteilte Zustimmung aller.
Bretten habe mit dem Erweiterungsbau wieder einmal Zeichen gesetzt, meinte Paul Metzger. Der Bau sei optisch wie funktionell gelungen. Bildungspolitik werde in Bretten groß geschrieben. Das sei schon seit vielen Jahren so. In seiner Amtszeit seien 50 Millionen Euro in diesem Sektor investiert worden. „Die 2,8 Millionen Euro sind Investitionen in die Zukunft“, betonte der OB.
Mit diesen 2,8 Millionen Euro sei der Baukosten-Rahmen eingehalten worden, erinnerte Architekt Jürgen Fetzner. Das sei keineswegs selbstverständlich. Vier Firmen seien während der Bauzeit in finanzielle Schwierigkeiten gekommen. Dies und eine schwierige Wetterlage seien mitverantwortlich, dass der ursprüngliche Bauzeitenplan nicht eingehalten werden konnte. Sehr schnell sei es jedoch gelungen, nach dem Brand der Sporthalle im Grüner die Mensa zu eröffnen.
Die Umsetzung des weit reichenden pädagogischen Konzepts die mit dem Raumangebot einhergehe sei noch nicht klar. Es bedürfe qualifizierten pädagogischen Personals zur Beaufsichtigung, wenn man die Ganztagsschule nicht nur als Verwahranstalt betreiben wolle, forderte Reinhard Großmüller.
Während des Redemarathons, der nach eineinhalb Stunden noch nicht einmal bei den Grußworten angelangt war, leitete Großmüller damit einen Forderungskatalog ein, der von Martin Knecht nahtlos fortgesetzt wurde.
Ein steiniger Weg liege hinter der Max-Planck-Realschule, meinte deren Rektor zunächst in seinem Rückblick auf die Baugeschichte. Seine Schule sei in zehn Jahren um 100 Prozent auf mittlerweile 1 000 Schüler gewachsen. Sie sei damit die größte Realschule im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.
Die zusätzlichen drei Klassenzimmer seien hochwillkommen und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Das hinderte weder ihn noch die Schüler, Eltern oder Lehrer, auf gerade erfüllte Forderungen weitere oben drauf zu satteln: Die SMV-Vertreter wünschten sich ein Besprechungszimmer, die Schüler eine Schüler-Bibliothek, die Lehrer eine Lehrer-Bibliothek und ein größeres Lehrerzimmer.
Da hielt es den sichtlich aufgebrachten Paul Metzger nicht mehr auf dem Sitz: Ganz unprogrammgemäß ergriff er zum Ende noch einmal das Wort und rief zur Mäßigung bei der Formulierung von Forderungen auf.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Schulen / Jugend abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Hervorragender Bildungsstandort wurde weiter ausgebaut

  1. mm sagt:

    siehe dazu die Leserbriefe von „Insidern“ dieser Schule,
    zum Leserbrief_1,
    zum Leserbrief_2

  2. fc sagt:

    „Die SMV-Vertreter wünschten sich ein Besprechungszimmer, die Schüler eine Schüler-Bibliothek, die Lehrer eine Lehrer-Bibliothek und ein größeres Lehrerzimmer.“ Das gehört nun mal zur Infarstruktur, wenn man wächst. Ist das die neue Förderung für bessere PISA Ergebnisse ohne Bibliothek?
    Man kauft doch auch keinen neuen Computer auf dem eine veraltete Software installiert ist!

  3. ghg sagt:

    Neue Forderungen der Max-Planck-Realschule ärgerten OB Metzger. Er rief zur Mäßigung bei der Formulierung von Forderungen auf. Die aufgezählten Forderungen von Schülern, Lehrern oder Eltern sind dann doch besonders berechtigt, wenn Bretten ein hervorragender Bildungsstandort sein und bleiben will. Andernfalls darf Bretten nur als durchschnittlicher Bildungsstandort bezeichnet werden. Sich bei der Formulierung von Forderungen zu mäßigen, soll heißen, sich vom Schulträger gängeln zu lassen. Im Beschlußorgan des Schulträgers hat Herr Metzger auch nur eine Stimme, um für oder gegen berechtigte Forderungen zu sein. Man kann aus seinen Äußerungen ableiten, wofür er mit seiner Stimme steht, wenn ihn neue Forderungen ärgern. Leisetreterei im Forderungskatalog der allseits anerkannten und daher beliebten Max-Planck-Realschule wird vom Schulträger als Schwäche ausgelegt und bringt keinen Erfolg. Notwendige Investitionen werden so mit dem Hinweis auf fehlendes Geld auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Das haben inzwischen alle Beteiligten in Bretten als traurige Realität erkannt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert