Weltweit gemeinsames Lernen war erfolgreich

„Weltweit gemeinsames Lernen war erfolgreich“

Zwölf Absolventen der USQ erhielten in Bretten ihre Urkunden / Metzger will Studentenzahl über 300 heben.

Bretten (mh). Dreimal habe er in den letzten 1 Jahren beruflich umziehen müssen. So kam es, dass Stefan Scheu seine Prüfungen im neben-beruflichen MBA-Studium in Bielefeld, Bretten und Darmstadt ablegte. ,,Kein anderer Anbieter wäre so flexibel gewesen“, lobte er das in Bretten beheimatete Europäische Studienzentrum der Universität von Southem Queensland (USQ). Schell war einer von zwölf Absolventen der australischen Hochschule, die auf der Graduierungsfeier im Melanchthonhaus ihren Abschluss überreicht bekamen.
Voll des Lobes war auch Oberbürgermeister Paul Metzger: ,,Der vor sechs Jahren gestartete Versuch des weltweiten gemeinsamen Lernens war erfolgreich.“ In Anlehnung an Philipp Melanchthon erinnerte der Verwaltungschef daran, dass Bildung das höchste Gut sei, das die Menschen hätten – und dass diese die Grundlage sei, dass Menschen sich selbstbewusst und in Frieden begegnen könnten.
Fast 650 Berufstätige hätten das Brettener USQ-Studienzentrum bisher genutzt, rund ein Fünftel stamme aus der Region, sagte Richard Schmitz, Erster Vizepräsident der Industrie-und Handelskammer (IHK) Karlsruhe.,, Das Angebot wird also geschätzt und angenommen“ führte er weiter aus.

Eine Frau aus der Region, die diesen Weg beschritten hat, ist Beatrix Kraus. Die Brettenerin erhielt aus der Hand ,,ihres“ Oberbürgermeisters die Graduierungsurkunde und darf sich nun mit dem Titel Bachelor of Arts schmücken. Lohn für dreieinhalb Jahre Arbeit, meist geleistet in der Freizeit, nach dem eigentlichen Broterwerb. ,,Kurz vor dem Abschluss habe ich mir ernsthaft überlegt aufzuhören“, gesteht die ehemalige Schülerin des Melanchthon-Gymnasiums.
Dabei war sie eher durch Zufall auf die USQ gestoßen. ,,Eigentlich war ich schon so gut wie an der Universität Karlsruhe eingeschrieben“, berichtete Kraus. Dann habe sie von Bekannten den Tipp bekommen, sich doch mal das Studienzentrum in ihrer Heimatstadt anzusehen. Und jetzt könne sie sich gut vorstellen, ihrem Bachelor noch einen MBA in Wirtschaft folgen zu lassen.
Der eigens aus Australien angereiste USQ-Dekan Rod St. Hill gratulierte den Absolventen: ,,Der erlangte Titel kann Ihnen helfen, die Karriereziele zu erreichen, die Sie sich gesteckt haben.“ Es gebe derzeit rund 280 Studenten aus ganz Europa, die von Bretten aus betreut würden. Als nächstes Ziel strebe man an, die Zahl von 300 Studenten zu überschreiten, ergänzte Oberbürgermeister Metzger. Zudem sei er stolz darauf, das alles ohne Gelder des Landes aufgebaut zu haben und trotzdem Überschüsse zu erwirtschaften. ,,Den Profit haben die Studenten in Form von Stipendien“, erklärte er.
Vier solcher Stipendien wurden auf der Gradierungsfeier vergeben. Die Karlsruherin Annette Hoffmann erhielt eines davon für ihre glänzenden Studienleistungen. Sie strebt den Bachelor of Business an und würde später gerne im Tourismus oder im Eventmanagement unterkömmen. ,,Das Studium öffnet die Türen, um praktisch in jedem Land zu arbeiten“, ist sich Hoffmann sicher.
Hauptgrund dafür ist die Unterrichtssprache, denn die ist ausschließlich Englisch. ,,Das Schulenglisch reicht nicht aus zum Verfassen von wissenschaftlichen Texten“, beschreibt die gelernte Europasekretärin eine der Schwierigkeiten. Aber auch das habe man schnell gelernt.
Annette Hoffmann gehört auch zu denen, die ihrem Fernstudium ein Präsenzsemester in Australien hinzufügten. ,,Das war eigentlich von Anfang an klar, auch einmal ,richtig‘ studieren zu wollen“, meint sie lächelnd. Und im nächsten Jahr hofft sie, wieder in Bretten zu sein, um dann ihren Abschluss in Empfang nehmen zu können.

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Eine Antwort zu Weltweit gemeinsames Lernen war erfolgreich

  1. K-DV sagt:

    „Metzger will Studentenzahl über 300 heben.“

    Heute, am 17. April 2007, wissen wir, dass er sich verhoben hat. Die USQ Bretten hat große Mühe, ihre Studentenzahl über 200 zu bekommen.

    Wie heißt es doch so schön: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!

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