Fachmarktcenter mit reduzierter Textilfläche — neue Planungen:

Bretten, (gm) „Wir haben das mit dem Regierungspräsidium abgestimmt“, kommentiert Oberbürgermeister Paul Metzger den jetzt aus Karlsruhe ergangenen Raumordnungsbeschluss für das Fachmarktzentrum in Bretten. „Er entspricht dem, was unter Berücksichtigung aller Aspekte von uns mitgetragen wird.“

Die unaufgeregte Reaktion aus dem Rathaus macht deutlich, dass das Fachmarktzentrum auch mit einer reduzierten Textilfläche ohne große bauplanerische Umstellungen kommen wird. Allerdings könnte die neue Ausgangslage ein Problem beinhalten. Denn die Stadt hat einen Trumpf in der Hinterhand, zu dem dann „möglicherweise neue Überlegungen angestellt werden müssten“: Sie verhandelt mit dem Branchenriesen C&A über eine Ansiedlung im Fachmarktcenter.
OB Metzger bestätigt diese Verhandlungen, die der Brettener Seite die Erkenntnis brachte: „Man ist nicht abgeneigt, zu uns zu kommen.“ Metzger unterstreicht die Bedeutung der Verhandlungen: „Ich habe ein hohes Interesse daran, dass wir C&A nach Bretten bringen und eine Vereinbarung treffen.

Das wäre für uns eine wichtige Adresse.“ Deutlich ist, dass auch nach den vom Regierungspräsidium geforderten Abstrichen – „es darf nur einen großflächigen Bekleidungsmarkt geben, entweder im geplanten Einkaufszentrum an der Pforzheimer Straße oder auf dem 0,9 Hektar großen Grundstück der Kommunalbau GmbH zwischen der Stadtbahnlinie S4/S41 und der Wilhelmstraße“, heißt es in der Karlsruher Pressemitteilung – sowohl die Investoren Krause mit dem Fachmarktcenter als auch die Familie Röther mit dem Modepark weiter auf den Standort Bretten setzen.

Bei der Stadt geht man davon aus, dass beide Projekte relativ zeitgleich verwirklicht und im Herbst 2005 fertiggestellt werden. Die Abmagerungskur des Regierungspräsidiums für den Textilbereich im Fachmarktcenter war verordnet worden, nachdem der Einzelhandelsverband Baden-Württemberg mit Hinweis auf den Modepark Röther in Karlsruhe protestiert hatte.
Denn der an dieser Stelle geltende Bebauungsplan, so die Stellungnahme des Regierungspräsidiums, „würde den Bau eines solchen Bekleidungshauses ohne wenn und aber erlauben. Zusammen mit den ursprünglich geplanten 4100 Quadratmetern Bekleidungs- und Wäscheangebot im Einkaufszentrum an der Pforzheimer Straße würde Kaufkraft in dem für die Innenstadtentwicklung prägenden Textilsortiment in einem Ausmaß gebunden, das massive städtebauliche Auswirkungen hätte.

“ Für den Fall, dass das Bekleidungshaus kommt, erlaubt das Regierungspräsidium im Fachmarktcenter nur noch „das aus raum-ordnerischer Sicht unantastbare Minimum von 800 Quadratmetern.“ Ohne Röther gesteht man dem Center immerhin 1950 Quadratmeter zu. Bei der Stadt geht man mit Blick auf das Engagement von Röther von 800 Quadratmetern aus. „Größere Umplanungen sind nicht notwendig,“ verweist Metzger auf ein mögliches, zügiges Voranschreiten des Projekts. „Es wird ja entsprechend den Anbietern gebaut – und da wir nach wie vor Schwierigkeiten haben, den Bereich Unterhaltungselektronik anzusiedeln, wird das Center sowieso kleiner. Der Textilbereich ist im übrigen vom Bauvolumen her gesehen nicht so gravierend.“

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