Debatte um Gewerbegebiet

Vorgesehene Knittlinger Fläche löst Meinungsverschiedenheit im Regionalverband aus – Kritische Fragen
KNITTLINGEN. Das vorgesehene Interkommunale Gewerbegebiet (IKG) Knittlingen wirft im Regionalverband Nordschwarzwald kritische Fragen auf. In der Verbandsversammlung in Niefern-Öschelbronn wurde Verbandsdirektor Jens Kück vom früheren Illinger Bürgermeister, SPD-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag des Enzkreises und Regionalrat Jochen Protzer um Auskünfte über den Stand der Dinge gebeten. Die Kernfrage sei: Hält Knittlingen an einem IKG fest? „Eine Stunde vor der Abfahrt zu dieser Versammlung habe ich eine Antwort bekommen, nachdem ich der Stadt Knittlingen einen Brief geschrieben habe“, berichtete Kück brandaktuell. Der Flächennutzungsplan sehe 60 Hektar für ein IKG vor. Der Gemeinderat habe konkret einen 24,4 Hektar großen Bebauungsplan aufgestellt, „um in absehbarer Zeit Flächen für Gewerbe zur Verfügung zu stellen.“

„Gespräche von Herbst an“
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung, sowie Gutachten über das Klima und die Fauna seien in Auftrag gegeben und sollen bis Herbst vorliegen. Danach seien weitere Gespräche mit den Nachbargemeinden vorgesehen, gab Kück die aus Knittlingen erhaltenen Informationen weiter. „Wir sind immer von einem IKG ausgegangen und wollen dem interkommunalen Gedanken näher kommen“, hakte Protzer nach. „Eine Größenordnung wie in Knittlingen macht nur interkommunal Sinn.“ Vom amtierenden Vorsitzenden der CDU-Regionalverbandsfraktion, Günter Bächle aus Mühlacker, kam Unterstützung für diese Position mit noch deutlicheren Worten: „Ich schließe mich Herrn Protzer an und wundere mich, dass das, was wir heute diskutieren, schon zehn Jahre im Gespräch ist. Ich wundere mich ebenfalls darüber, dass Knittlinger Gemeinderäte sagen, das IKG komme nie.“ Auch Nachbargemeinden wie Sternenfels und Maulbronn müssten Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden, forderte Bächle.

Ablehnung aus Mühlacker
Die Stadt Mühlacker hatte schriftlich ihre „weiterhin ablehnende Haltung hinsichtlich der Ausweisung von Kleinzentren (Knittlingen) zu Schwerpunkten für Gewerbe“ präsentiert.

Dem hielt die Verbandsgeschäftsstelle in ihrer Stellungnahme entgegen: „Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass für den nördlichen Enzkreis der Standort Knittlingen gut geeignet ist.“ Von Sternenfels traf ein Brief ein mit dem Inhalt: „Der Zuordnung der Gemeinde zum IKG Knittlingen wird zugestimmt.“ Gleichzeitig drängte die Strombergkommune: „Die Gemeinde geht davon aus, dass dieses in ein konkretes Stadium kommt und für alle beteiligten Gemeinden finanzierbar ist.“

Dass nicht nur alles Gold ist, was glänzt, machte Kück mit der Bemerkung deutlich: „Der zweite Bauabschnitt des IKG wird von einem FFH-Gebiet (Flora, Fauna, Habitat) überlagert. Da steht ein großes Fragezeichen dahinter. Ich kann nur sagen: Prost, Mahlzeit!“

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