Bündelungstrasse oder Nordumgehung Gölshausens?

Verkehr war Thema der Brettener SPD

(w.s.) »Die Hauptsache; Wir bekommen endlich die Ortsumgehung«. Auf diesen kurzen Nenner brachte der Gölshäusener Ortsvorsteher das Ergebnis einer Informationsveranstaltung der Brettener SPD. Herr Hartmann, der – wie andere Kommunalpolitiker auch – als Gast geladen war, betonte in seinen Ausführungen, daß Gölshausen wohl die Nordumgehung bevorzugen würde bevor der Ortskern weiter so belastet bliebe, wie dies gegenwärtige der Fall sei.

Kern der Informationsveranstaltung war allerdings ein hochinteressantes Referat von Stadtbaudirektor Lange. Der Stadtplaner erläuterte die Fortschreibung des Generalverkehrsplanes von 1974, der aufgrund aktueller Verkehrszählungen auf des heutigen Stand der Verkehrsentwicklung gebracht werden soll. Beeindruckend war das Zahlenmaterial, das Herr Lange vorlegen konnte: Ging man bei dem Generalverkehrsplan von 1974 von einer Zuwachsrate von 32% für die Ortsdurchfahrt Gölshausen aus, so beträgt die Steigerung heute 169%.
Ähnlich rasant verlief die Entwicklung in der Wilhelmstraße. Aus dieser Tatsache kann man allerdings den damaligen Verkehrsplanern keinen Vorwurf machen. Vielmehr war seinerzeit noch nicht zu ahnen, wie stürmisch sich die Entwicklung des Fahrzeugaufkommens vollziehen würde. Bis zum Jahre 1990 geht man sogar davon aus, daß auf zwei Einwohner ein PKW kommt. Angemerkt werden muß, daß auch Schwerlastfahrzeuge in PKW-Einheiten umgerechnet werden.

Politische Vorgaben
Gemeinderat und Stadtverwaltung müssen festlegen, wo strukturelle Schwerpunkte in der Stadtentwicklung zu setzen sind. Gefragt werden muß dabei: Wo sollen Industrieansiedlungen geschaffen werden? Wo werden neue Baugebiete erschlossen? Wohin sollen Einkaufszentren placiert werden? Diese politischen Vorgaben müssen noch in diesem Jahr über die Bühne gehen, um Bretten in der Dringlichkeitsstufe 1 der Bundesförderung zu halten. Kostenträger für die Ortsumgehung Gölshausen ist der Bund; schließlich geht es bei dem fraglichen Objekt um eine Bundesstraße. Anders sieht es beim innerstädtischen Verkehr aus: Maßnahmen, um den in den Griff zu bekommen, sind weitestgehend von der Stadt selbst zu finanzieren.

In der sich an das Referat von Stadtbaudirektor Lange anschließenden Diskussion konnten noch einige angeschnittene Themen vertieft werden. Lange führte dabei aus, daß sich in Bezug auf die Verkehrsströme in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen habe. Die durch Gölshausen fahrenden Autos biegen größtenteils auf die B 35 ab und fahren weiter in Richtung Karlsruhe/Bruchsal. Der in die Kernstadt hineinfließende Verkehr bewegt sich vor allem in Richtung des Industriegebiets im Süden; aus diesem Grund ist eine Entlastung der Innenstadt dringend geboten.
Ob es bei der Bündelungstrasse (Südumgehung Gölshausen, Schwimmbad etc) bleiben soll, die von der Verwaltung favorisiert wird, oder ob ein anderer Weg gesucht werden kann (Nordumgehung Gölshausen, hin zum Alexanderplatz), diese Frage konnte auch seitens der SPD-Gemeinderäte nicht abschließend befunden werden. Es wird noch weitere Informationen bedürfen, um hier einen Meinungsbildungsprozeß innerhalb der Partei sowie innerhalb der Gemeinderatsfraktion bedürfen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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