Das Beste für die Stadt

Bretten. Die Stadt könne sich keinen Stillstand in der gewerblichen und industriellen Entwicklung erlauben, begründete Martin Judt (CDU) die Zustimmung der Mehrheit seiner Fraktionsmitglieder zu dem Rüdtwaldplan. Vielmehr habe sie die Pflicht, eigene Flächen in behutsamem Umfang für Um- und Ansiedlung auszuweisen, ergänzt durch eine interkommunale Zusammenarbeit. ,,Keinem fällt es leicht, 15 Prozent des Rüdtwalds in Anspruch zu nehmen“, sagte der CDU-Sprecher. Doch von allen Alternativen sei dieser Standort am besten geeignet.

„Dies ist eine Entscheidung für die Kinder der Leute, die heute hier sitzen“, rechtfertigte Heinz Lang (SPD) in einer leidenschaftlichen Rede seine Zustimmung. Er erinnerte an die beiden großen Zusammenbrüche Brettener Firmen und die daraus folgende Arbeitslosigkeit. ,,Die Menschen waren froh, dass in kurzer Zeit neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. “Man müsse dafür sorgen, dass es auch in 10 und 20 Jahren noch Arbeit und Wohnwert in dieser Stadt gibt. ,,Wenn ich für die Stadt das Beste tun will, dann muss ich ein Gebiet ausweisen. Es ist vernünftig, den Rüdtwald ins Verfahren zu nehmen‘ , sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Heidemarie Leins (FWW/LUB) stellte die Frage, für wen überhaupt bei schlechter wirtschaftlicher Entwicklung Fläche vorgehalten werden solle. ,,Der Bedarf ist nicht nachgewiesen.“ Sie sprach sich gegen die Abwerbung von Betrieben aus anderen Orten aus und meinte, die jüngst beschlossene Erhöhung der Gewerbesteuer in Bretten werde dabei hilfreich sein. Mit dem Kahlschlag des Waldes werde ein Weg in eine unsichere Zukunft beschritten. Die Kosten der Maßnahme seien nicht vollständig erfasst. Zudem beschönige die Umweltverträglichkeits-Studie die Tatsachen. Leins stellte den Antrag auf namentliche Abstimmung über diesen Punkt.

“Wohin die Reise wirklich geht, wird nicht endgültig und klar gesagt“. erklärte auch Harald Müller (Grüne). ,,Keiner ist so dumm zu glauben, dass es nur um 22 Hektar geht. Der Wald wird scheibchenweise zerstückelt. Was ist in ein paar Jahren, wenn die Fläche zugebaut ist?‘ Müller betonte, die Grünen seien zwar für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Hier müsse aber deutlich nein gesagt werden. Die Standortwahl sei ,,ein totaler Fehlgriff“. Er sei gegen den Konkurrenzkampf der Gemeinden um Betriebe über Dumpingpreise für Bauland, sagte der Grünen-Sprecher.

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