Wir wollen endlich wieder ruhig schlafen

Löwenhof-Anwohner drohen mit gerichtlichen Schritten:

Bretten (gm). Seit drei Jahren schwelt ein Streit, der in eine gerichtliche Auseinandersetzung münden könnte und in den jetzt auch der Gemeinderat eingeschaltet wurde. Es geht um Phonzahlen, Außenbewirtschaftungszeiten und um Open Air Konzerte im Löwenhof. „Ungefähr 30 Familien kämpfen seit 2001 vergeblich gegen die Missachtung der Rechte der Anwohner“ heißt es dazu in einer Stellungnahme der Löwenhof-Anwohner, die sich seit geraumer Zeit mit der Verwaltung in den Haaren liegen, um mehr Ruhe für ihre Wohnungen zu erreichen. Doch genauso eindeutig wie die Meinung der Anwohner, über die Maßen und rechtlich unzulässig durch Lärm belästigt und beeinträchtigt zu werden, ist auch die Haltung der Verwaltung. „Der Löwenhof liegt bauplanungsrechtlich in einem Kerngebiet,“ stellt Oberbürgermeister Paul Metzger dazu fest und unterstreicht damit die Aussage seines Ordnungsamtes: „Für eine Einschränkung der Betriebstätigkeit durch die Verwaltung (zum Beispiel keine Außenbewirtschaftung in der Mittagszeit) sehen wir keinen Raum.“

„Unsere Rechte als Anwohner werden mit Füßen getreten“, empfinden das die Eigentümer und Mieter am Seedamm 8 und 8/1 und verweisen auf von ihnen veranlasste Lärmmessungen, nach denen der für die Open Air Konzerte erwartete Lärmpegel „teilweise bis zu 100 Prozent über den zulässigen Werten liegt.“

Gerade diese im Löwenhof geplanten Konzerte, über deren Genehmigung die Verwaltung noch zu entscheiden hat, haben das Fass bei den Anwohnern zum Überlaufen gebracht. „Sollten die angekündigten Veranstaltungen genehmigt werden, so werden wir gerichtlich dagegen einschreiten,“ so Roland Kirchner, Sprecher der Anwohner, die außerdem eine Reduzierung der Außenbewirtschaftung von 23 auf 22 Uhr (inclusive aller Aufräumarbeiten), eine Reduzierung der gastronomischen Außenplätze und einen Stopp der Außenbeschallung fordern, „um endlich wieder ruhig schlafen zu können.“

„Wir vertreten die Auffassung, dass Außenbewirtschaftung bis 23 Uhr wie auf dem Marktplatz zu genehmigen ist,“ verdeutlicht OB Metzger, der im übrigen auf abweichende Lärmmessungen der Verwaltung verweist, die Haltung der Stadt. „Ich lasse mir nicht vorhalten, dass dem einen verboten wird, was der andere darf. Wenn man will, kann man natürlich dagegen Rechtsmittel einlegen – jeder hat das Recht, zu versuchen, seine Belange durchzusetzen. Für mich ist aber klar: Sollten die Anwohner sich durchsetzen, wird auch auf dem Marktplatz auf 22 Uhr reduziert. Wir haben uns im Gemeinderat auf 23 Uhr verständigt. Dann allerdings sollte auch wirklich Schluss sein. Für die Konzerte gilt: Die Musik endet um 23.30 Uhr, um 24 Uhr muss absolute Ruhe herrschen.“

Bei allem Verständnis für die Anwohner kann Metzger eines nicht verstehen: „Man hat beim Kauf oder der Anmietung der Wohnungen doch gewusst, dass sich hier eine Gaststätte befindet, ein Kino in der Nachbarschaft ist und der Platz als Bewirtschaftungsfläche ausgebaut worden ist.“

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Eine Antwort zu Wir wollen endlich wieder ruhig schlafen

  1. mm sagt:

    Herr Kirchner hat nach meinem Wissenstand inzwischen, zermürbt durch die knallharte Konfrontationspolitik der Stadtverwaltung, seine Wohnung verkauft und Bretten den Rücken gekehrt.

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