Notfalls vor Verwaltungsgericht klären

Bretten (gm). „Es gibt keine andere Lösung mehr“, erläutert Roland Kirchner von der Eigentümergemeinschaft Löwenhof die Verpflichtung eines Rechtsanwalts zur Vertretung ihrer Interessen. Seit Jahren, so Kirchner, verhandele man mit der Stadt über Lärmbeschränkungen im Löwenhof und eine Verlegung der Schlusszeiten von 23 auf 22 Uhr. „Ohne Erfolg“ so Kirchner,“ mittlerweile füllen die Schreiben drei Aktenordner, zusätzlich gab es mehrere Gespräche. Jetzt haben wir Rechtsanwalt Dr. Hermann aus Karlsruhe beauftragt.“ Der Karlsruher Anwalt, ausgewiesener Verwaltungsspezialist, soll zunächst noch einmal mit der Stadt verhandeln. „Die Stadt hat noch Möglichkeiten einzulenken,“ so sieht es Kirchner. „Wenn da nichts rauskommt, gibt es ein Verwaltungsgerichtsverfahren.“

Die Auseinandersetzung zwischen der Eigentümergemeinschaft und der Stadt erreichte einen Höhepunkt, als es um die Genehmigung von Open Air Konzerten im Löwenhof ging. Von den 14 angemeldeten Veranstaltungen ist indes bisher offensichtlich nur eine genehmigt. „Dagegen könnten wir sofort eine einstweilige Verfügung erwirken. Wir werden das aber nicht tun, sondern lassen diese Veranstaltung noch zu, weil wir wollen, dass dabei eine offizielle Lärmmessung von Seiten der Stadt durchgeführt wird,“ so Kirchner.

Die Eigentümergemeinschaft ist der Ansicht, dass „ein Mehrfaches an Lautstärke dessen entsteht, was erlaubt ist.“ Kirchner spricht von einem mehr an 270 Prozent – „das ist nicht in Ordnung und das wird auch das Gericht so sehen,“ gibt er sich zuversichtlich, dass eine gerichtliche Auseinandersetzung zu Gunsten der Eigentümergemeinschaft ausgehen wird. Er wirft der Stadt vor, noch nie eine offizielle Messung in Auftrag gegeben zu haben: „Messen lassen haben immer nur wir – und das auf unsere Kosten. Von der Stadt ist noch niemand gekommen und hat sich das angehört- obwohl wir mehrfach dazu eingeladen haben.
Wir fühlen uns geschädigt und müssen noch Messungen und Rechtsanwalt zahlen – so kann das nicht weitergehen.“ Wie Kirchner denken offenbar alle Löwenhof-Wohnungseigentümer, denn: „Wir haben alle unter einen Hut gebracht- auch diejenigen, die außerhalb wohnen und ihre Wohnungen vermietet haben. Keiner hat sich gedrückt- alle machen mit.“

Kirchner legt Wert auf die Feststellung, dass es nicht darum geht, jede Form von Lärm aus dem Löwenhof zu verbannen: „Wir haben auch wirklich nichts gegen den Biergarten- nur müssen eben bestimmte Zeiten eingehalten werden. Da gibt es ganz genaue gesetzliche Regelungen.“

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