Noch einmal: Was wird mit der Geburtshilfe?

Kreistagsausschuss diskutiert über Klinik Bretten
OB Paul Metzger kämpft für den Erhalt der Abteilung
Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Kuld
Kreis Karlsruhe. Richtig interessant wird es bei der Sitzung des Klinikausschusses erst im nichtöffentlichen Teil. Dort geht es an diesem Donnerstag einmal mehr und eventuell abschließend um die Geburtshilfe am Krankenhaus in Bretten. Das Ergebnis ist noch offen, aber Landrat Christoph Schnaudigel wird zur Schließung raten. Trotz vieler Bemühungen – das letzte Gespräch fand am Mittwoch statt – sei es nicht gelungen, ein dauerhaft funktionierendes und rechtlich abgesichertes Konzept zu erstellen. Das angestrebte System mit mehreren Belegärzten sei nicht tragfähig. Mitte Juli wurde das letzte Kind am Krankenhaus Bretten entbunden. Rund 400 waren es im Schnitt der vergangenen Jahre.

Deshalb kämpft Oberbürgermeister Paul Metzger auch um den Erhalt der Station: „Die ist wichtig für unseren Raum“, sagt der Rathauschef, der sich in dieser Sache auch schon heftig mit dem Landrat gezofft hatte. Der Landkreis wolle gar nicht, dass die Geburtshilfe erhalten bleibt. Das war der Grundtenor von Metzgers Argwohn. Angesichts des Beschlussvorschlages wird er am Donnerstag hinter verschlossenen Türen einen abermaligen Kampf um den Erhalt der Station führen. Nach der Vorgeschichte und beim Wissen um Metzgers Temperament wird der Landrat aus Richtung Kraichgau mit erheblichem Widerstand rechnen müssen. Inhaltlich äußert sich der Oberbürgermeister nicht zum Thema – „das war so vereinbart“ –, aber er räumt ein, dass er in Sachen Krankenhaus „zur Vorbereitung auf die nichtöffentliche Sitzung“ noch viele Gespräche führt. Zu seinen Partnern dabei gehören sicher die Kreistagskollegen aus Brettens Nachbargemeinden, die bei vielen Gelegenheiten betonten, dass sie auch für den Erhalt der Geburtshilfe in der Melanchthonstadt eintreten. Das ist dem Grunde nach auch des Landrats Meinung: „Mit dem, was wir vorschlagen, bin ich auch nicht glücklich.

Aber der Kreis steht in der Haftung, wenn es etwas passiert.“ Zu diesem hoch emotionalen Thema – in Bretten gab es Anfang August auch eine Demo mit 200 Teilnehmer(innen) – tritt ebenfalls nichtöffentlich noch einmal das Thema der strategischen Neuausrichtung der Kreiskliniken Bruchsal und Bretten. Der Beitritt zur Kliniken Holding Neckar-Schwarzwald scheint nach aktuellen Bekundungen beschlossene Sache. Unklar ist, welche Bedeutung das Thema Geburtshilfe Bretten in dieser Sache hat. Unklar ist auch, ob die „Kraichgaufraktion“ für ihr Anliegen eine Mehrheit herbeiführen kann.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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