Landrat Dr. Schnaudigel: Wir halten weiter am Neubau fest – Kreistag entscheidet am 24. Mai
In einem Pressegespräch am 17. April hat Landrat Dr. Christoph Schnaudigel über den Stand der Gutachten zur Rechbergklinik informiert. Nach seiner Auffassung haben alle Gutachten gezeigt, dass ein Neubau der Rechbergklinik der einzig sinnvolle Weg ist, die Krankenhausversorgung im nordöstlichen Teil des Landkreises Karlsruhe sicherzustellen und den Klinikstandort Bretten dauerhaft zu erhalten.
Die nun vorliegenden Gutachten haben untersucht, wie die Rechbergklinik zukunftsfähig ausgerichtet werden kann und welches medizinische Konzept einem Neubau zu Grunde liegt. Dabei wurde von bestimmten Annahmen wie Einzugsgebiet, Patientenpotential sowie medizinischen und demografischen Entwicklungen ausgegangen. Zudem wurden unterschiedliche Szenarien durchgespielt, von der Ausrichtung als reine Fachklinik oder als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung sowie als Versorgungszentrum mit Notfallaufnahme. Es wurde auch untersucht, welche medizinische Versorgung die Raumschaft Bretten zukünftig benötigen wird.
Als Ergebnis bleibt festzuhalten, so der Landrat, dass auch zukünftig am Standort Bretten ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Abteilung für Chirurgie, einer inneren Abteilung sowie Geburtshilfe/Gynäkologie vorgehalten werden soll.
Der Landrat betonte, dass diese Entscheidung aber nicht zum Nulltarif zu haben sein wird, zumal es neben den rein wirtschaftlichen Aspekten gelte, Vorgaben wie Notarztfristen oder eine Erreichbarkeit von Krankenhäusern innerhalb einer 20-Minuten-Frist zu gewährleisten. Außerdem sei ein Klinikstandort ein gewichtiger Standortfaktor und bedeute eine wesentliche Stärkung des Ländlichen Raums.
Mit den vorliegenden Ergebnissen werden sich die Kreisrätinnen und Kreisräte in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen, um in der Kreistagssitzung am 24. Mai eine richtungsweisende Entscheidung über die Zukunft des Klinikstandorts Bretten zu treffen.
„Aber nicht Gutachten entscheiden, sondern wir als gewählte Vertreter der Landkreisbewohner. Und zwar orientiert an den Belangen der Menschen.“ Kreisrat Markus Rupp (SPD)
…“und auch ein Zeichen, dass der Mensch im Vordergrund steht und nicht immer die reine Wirtschaftlichkeit.“ OB Wolff Bretten
Weder sachlich (Wolff) im Allgemeinen noch fachlich (Rupp) im Besonderen – in Kenntnis diverser Gutachten – fundierte Aussagen. Vielmehr unqualifiziert und geprägt von fast gestörter Selbstwahrnehmung!
AUS DER REGION
Leserbrief in den BNN vom 23.5.2012: „Nur das Team ist top“
Michael Fischer-Pokora schreibt:
…“Unabhängig von der Diskussion um die Notwendigkeit oder die Ausrichtung des Brettener Krankenhauses sollten sich die Verantwortlichen über Prioritäten klar werden….
Das setzt voraus, dass die Verantwortlichen, wer sich dazu auch immer zählen mag, wissen, was Prioritäten bedeuten!
Vorrang verdient die bauliche Sanierung des Kreiskrankenhauses in Bruchsal. Parallel dazu ist nachrangig eine schrittweise Sanierung am Kreiskrankenhaus in Bretten anzugehen.
Ein kompletter Neubau in Bretten würde nicht nur sanierungsbedürftige Ungleichgewichte schaffen.
@ -az- am 22. Mai, 2012
„Wer profitiert denn von einem Neubau?“
„Fahrt zur Kreistagssitzung“
Brettener Nachrichten vom 23. Mai 2012
„In den Bussen der VBU zur Kreistagssitzung am
Donnerstag sind noch Plätze frei. Dort wird über die Zukunft der Rechbergklinik abgestimmt“…
VBU = Vereinigung Brettener Unternehmen e.V.
Noch Fragen?
„58 Ärzte setzen sich für Klinik ein“
Brettener Nachrichten am 22. Mai 2012
Für den Erhalt der Rechbergklinik – sehr achtbar!
Etwa auch für einen Neubau von 50 Millionen Euro?
@ -az- am 22. Mai, 2012
Und jede Klinik wird diese bösartige Unterstellung = „Fangprämien“ für Patienten weit von sich weisen.
Wer profitiert von einem Neubau über 50 Millionen Euro?
Die Kreditinstitute, die öffentliche Kredite vergeben und bei denen der Kreis dann in der Kreide stehen wird.
Und die Kreisbürger/-innen, die diese durch Zins und Tilgung zu bedienen haben werden!
Was bei der Verteilung des Geldes alles passieren kann, das wird die unbequeme Öffentlichkeit nichts angehen!
@ spezi
„Wer profitiert denn von einem Neubau?“
Hier eine Studie der tiefen Einblicke:
Jede vierte Klinik zahlt „Fangprämien“ für Patienten
Warum soll bei der Verteilung von 50 Millionen Euro anders sein?
Hier ein passendes Zitat von Bill Bonner:
„Es ist klar, Politik und Wirtschaft sind natürliche Feinde, keine Freunde. Die Ökonomie funktioniert am besten wenn Käufer und Verkäufer, Investoren und Unternehmer, Produzenten und Konsumenten in der Lage sind, unter ihren eigenen Bedingungen zusammen zu kommen. Wie Adam Smith es erklärte, achten sie alle auf sich selber und alle werden wie von einer „unsichtbaren Hand“ zu einem, für ihre Gruppe bestem Ergebnis geführt. Hayek beschrieb es detaillierter. Vertragswillige Käufer und Verkäufer legen die Preise frei fest. Diese Preise sind informativ. Sie zeigen Investoren auf wo zu investieren ist, Käufern wo man kaufen soll und Geschäftleuten wo sie sich selbst anbringen können.
Je mehr man in diesen Prozess eingreift, desto mehr bringt man die Dinge aus dem Fluss und vermasselt sie. Künstliche Preise, wie die von der Fed erstellten Preise für Kredite, senden falsche Signale. Investoren machen Fehler. Ressourcen werden fehlgeleitet. Blasen werden aufgepumpt… und dann gesprengt.“
„Klinik unverzichtbar
Seniorenrat Bretten für Erhalt des Krankenhauses“
Brettener Nachrichten am 21. Mai 2012
…Auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung zu sparen ist unvertretbar“….
Von einem unvertretbaren Sparen kann nicht die Rede sein!
Für die Rechbergklinik wurden in der Vergangenheit und werden weiterhin jährliche Defizite in Millionenhöhe in Kauf genommen, welche vom Geld der Steuerzahler (Kreisbürger) ausgeglichen wurden und werden.
„Der Seniorenrat fordert alle Kreisräte auf, am 24. Mai für den Erhalt und gegebenfalls für den Neubau eines Krankenhauses in Bretten zu votieren.“
Die Aufforderung für den Erhalt ist zumindest nachvollziehbar, was die medizinische Versorgung betrifft; jedoch nicht, wenn die Defizite und zur Belohnung dieser ein Neubau in den Mittelpunkt gestellt werden.
Der Chefchirurg ist bestimmt nicht freiwillig ausgeschieden, sondern eventuell mit Abfindung gegangen worden. Genau dieses Verhalten des öffentlichen Krankenhausträgers ist mir ohne Bekanntgabe von triftigen Gründen nicht so leicht vermittelbar, zumal Herr Dr. med. Scheikh langjährig zum Wohl von Patienten gearbeitet hat. Der Hinweis auf organisatorische Veränderungen im Bereich der Chirurgie in den beiden Kreiskrankenhäusern reicht mir bei weitem nicht aus.
„Wolff wirbt für Rechbergklinik“
Brettener Nachrichten am 18. Mai 2012
„Ein solches Haus sei nur defizitär zu betreiben, meinte Martin Wolff, was allerdings akzeptiert werden müsse“….
Von wem? Von denen, welche die jährlichen Millionen-Verluste mit ihrem Steuergeld auszugleichen haben.
Merke: Durch das „gebetsmühlenartige“ Wiederholen falscher Argumente wird ein bestehender objektiver Sachverhalt nicht richtiger. Auch dann nicht, wenn die Wiederholung in einer Nachbargemeinde vorgetragen wird.
Die Vergangenheit in einer Tätigkeit als Verwaltungsprüfer und dessen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit öffentlichen Handelns ist dann allzu schnell in Vergessenheit geraten. Dann zählt nur das, was derzeit bei der Bevölkerung (den Zeitungslesern) einen positiven Eindruck hervorrufen soll.
Was die Parteien in Bretten in der Sache 50 Millionen Euro Projekt Rechbergklinik bisher von sich gegeben, anstatt echte Perspektiven erarbeitet zu haben, kann den mitdenkenden Leser in keinem Satz ihrer veröffentlichten Standpunkte fesseln.
Im Übrigen sind die Entscheidungen für Kreiskrankenhäuser als Pflichtaufgabe den jeweiligen Landkreisen vorbehalten und nicht den örtlichen Parteien. Und das ist gut so!
Sparsam und wirtschaftlich mit öffentlichem Geld – dem von den Steuerzahlern – umzugehen, steht lediglich als Vorschrift auf geduldigem Papier.
Diejenigen, welche sich den Vorschriften zu unterwerfen haben, setzen sich regelmäßig über Gemeindeordnung und Landkreisordnung für Baden-Württemberg (§ 48 Landkreisordnung Wirtschaft des Landkreises) sowie die Gemeindewirtschaft hinweg.
Und das mit sichtbarem Erfolg.
Denn sie haben eine Melkkuh, die stets gemolken werden kann, ohne dass sie von ihnen gefüttert werden muss. Ein gut durchdachtes und funktionierendes öffentliches Melksystem. Wann wachen die so Gemolkenen endlich einmal ernsthaft auf?
Das wird beim deutschen „Michel“ wohl nie geschehen!
Neubau Krankenhaus Bretten =
garantierte Defizite.
Neubau Messe Karlsruhe =
garantierte Defizite
EURO-Einführung und kontinuierlich steigende Verschuldung der öffentlichen Haushalte =
garantierte Defizite. Usw. usw.
Alles „POLITISCHE ENTSCHEIDUNGEN“
Da stelle ich mir ernsthaft immer wieder die Frage, wie sehr die Steuergeldempfänger die Steuergeldzahler hassen müssen, um solche nachteiligen Entscheidungen für die Steuerzahler treffen zu wollen – und können…?
Man könnte meinen, dass der Zweck menschlichen Lebens unterschiedliche Bedeutungen hat.
Brettener Nachrichten am 11. Mai 2012
„Chefarzt Winkelmann: Man wolle eine Leuchtturmfunktion aufbauen, sich spezialisieren, das anbieten, was andere Häuser nicht haben.“
Brettener Nachrichten am 12. Mai 2012
Resolution für Rechbergklinik
Reto Schwenke berichtete aus der Sicht des Arztes, der oft ältere Patienten an Krankenhäuser überweisen möchte, bei spezialisierten Kliniken jedoch abgewiesen wird. „Aus diesem Grund benötigen wir eine Klinik hier in Bretten. Die Gesundheit der Patienten darf nicht noch weiter in den Hintergrund gestellt werden.“
Winkelmann will die Spezialisierung, der Brettener Grüne Reto Schwenke das Gegenteil!
Ich als Kreisbürger erwarte für ein 50 Millionen Euro Projekt verlässliche Informationen und eben keine Aussagen, die sich exakt widersprechen.
Winkelmann sprach auf einer CDU-Veranstaltung, Schwenke auf einer Grünen-Veranstaltung.
Die alle Parteien umfassende Thematik könnte lauten: Die neue Rechbergklinik im kleinkarierten parteipolitischen Spannungsfeld?
Brettener Nachrichten am 11. Mai 2012
„Für Erhalt der Rechbergklinik“
„Man darf nicht nur wirtschaftlich denken“
Beim Lesen von Absichtserklärungen fällt auf, dass man (der anonymisierte Steuerzahler zur Zwangsübernahme von Verlusten) gar nicht denken soll. Hierzu einige Zitate.
Schnaudigel, Grewe, Nöltner, Metzger, Wolff und Winkelmann sprachen sich deutlich für den Erhalt des Brettener Krankenhauses aus.
„Schnaudigel habe aber auch auf ein Defizit von über sechs Millionen Euro hingewiesen.“
Die Wirtschaftlichkeit also in weiter Ferne!
Chefarzt Winkelmann: Man wolle eine Leuchtturmfunktion aufbauen, sich spezialisieren, das anbieten, was andere Häuser nicht haben.
Was haben welche anderen Häuser nicht? Leuchten allein hilft nicht!
EX-OB Paul Metzger sprach laut CDU von Stimmen in Bruchsal gegen Bretten, weil man die eigene Klinik vergrößern wolle. – Der ewige Spaltpilz!
Eine ratlose CDU-Veranstaltung, die voll mit schönen unverbindlichen Absichtserklärungen werben wollte. Es ist ihr vollends misslungen! Denn mit unqualifizierten Aussagen lässt sich ein klares Votum zum Erhalt des Krankenhausstandortes Bretten nicht abgeben.
Leserbriefe in BNN am 28. April 2012
Erhalten und verbessern, Fachärzte rund um die Uhr
„Das dazu nötige Geld wäre aus nachhaltiger Gesamtsicht gut angelegt.“
Ist der Satz wirklich ernst gemeint?
50 Millionen Euro Bausumme sowie vorhergesagte Millionen Jahresverluste aus Krankenhaustätigkeit.
Fachärzte rund um die Uhr: Anwesenheitsbereitschaft, Rufbereitschaft, Dienstbereitschaft, nicht nur für ärztliches Personal, sind Personalkosten, die leider auch das chronische Defizit der Rechbergklinik nicht abbauen, sondern vergrößern helfen.
Der Versuch, angestellte Krankenhaus-Ärzte mit freiberuflich arbeitenden Rechtsanwälten zu vergleichen, verbietet sich eigentlich. Das Berufsrisiko zwischen den beiden Berufsgruppen ist zu unterschiedlich.
Einen drolligen Redebeitrag hat es gleichsam beim Gesundheitskongress des Landkreistags Baden-Württemberg gegeben.
Die Bettenauslastung im Land sei – mit 75,7 Prozent gegenüber 77,4 Prozent – schwächer als im deutschen Durchschnitt.
Dem wurde von einem teilnehmenden Kreisverwaltungsdirektor entgegnet:
Im Schnitt möge das so sein. Zudem entstünden
durch leere Betten oder Zimmer keine Kosten. 🙂
Wo er Recht hat, hat er Recht – Respekt!
Die (Kosten-)Wirtschaftlichkeit = Leistungen: Kosten. Wenn ich keine Kosten habe, habe ich auch keine Leistungen, will heißen, ich verdiene nichts. Wenn das die finanzielle Grundhaltung der baden-württembergischen Krankenhausfachleute ist, dann kennt man die Quelle der Häuser, aus der man schöpft, um bei den 60 Prozent zu sein, die nicht mehr wirtschaftlich arbeiten.
BNN am 27. April 2012
AUS DER REGION/WETTER
„Ein bisschen Krankenhaus gibt es nicht“
Das war die Antwort von Andrea Grebe auf die Frage von Nicole Jannarelli nach einer wirtschaftlich sinnvolleren Alternative zum Neubau.
Damit liegt sie falsch, weil gerade der geplante Neubau nicht mehr sein würde als ein bisschen Krankenhaus mit einer Reduzierung auf sage und schreibe 125 Betten!
Überlebensfähig auch unter Weiterbeschäftigung von 425 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Wer soll wegen dieses 50 Millionen Euro teuren Bauvorhabens und der vorausgesagten jährlichen Defizite von 2,75 Millionen Euro noch an eine gesicherte Zukunftsfähigkeit der Rechbergklinik glauben?
„Rat fordert klares Votum“ – Brettener Nachrichten vom 26. April 2012
…“Der alleinige Verweis auf die Wirtschaftlichkeit wollte man nicht gelten lassen. Einmütig bezogen alle Fraktionen Stellung und forderten von den Kollegen im Kreisrat ein eindeutiges Bekenntnis.“
Als Kreisbürger fordere ich, was die Große Kreisstadt Bretten und ihre Vertreter betrifft, ein eindeutiges Bekenntnis zur:
Gemeindeordnung für Baden-Württemberg
§ 77
Haushaltsgrundsätze
(2) Die Haushaltswirtschaft ist sparsam und wirtschaftlich zu führen.
Und das alles bei den jahrzehntelangen Schuldenhaushalten in Bretten –
und vergleichbar aktuell beispielsweise im Landkreis Karlsruhe, der das Defizit der Rechbergklinik weiterhin tolerieren und sogar mit einem 50 Millionen Euro – Neubau belohnen will!
Auf der Homepage des ehemaligen Städtischen Krankenhauses in Pforzheim – jetzt unter neuer Regie des Rhönklinikums (Klinikum Pforzheim GmbH) – ist folgendes nachzulesen:
„Das Klinikum als ältestes Krankenhaus der Goldstadt Pforzheim, leistet mit bald 140 Jahren Tradition einen leistungsstarken Beitrag zur Gesundheit der Region“
Wenn in einem 140 Jahre alten Standort das Klinikums erfolgreich und privat geführt werden kann, so muss schon nachgefragt werden, warum in Bretten eine „ex und hopp Praxis“ gelten soll.
Auf die Idee, die Bausubstanz der im Jahre 1965 (noch nicht einmal 50 Jahre alt!!!) errichteten Rechbergklinik noch einmal neutral überprüfen zu lassen – vor allem von Stuttgart aus – kommt wohl niemand…
Wer profitiert denn von einem Neubau? 🙁
Die Auflistung wäre hochinteressant… 🙂
BNN vom 25. April 2012
AUS DER REGION
„Die Klinik hat ihre Mehrheit im Kreistag
CDU, SPD und Freie Wähler sind weiter für den Brettener Neubau/FDP und Grüne beraten noch“
CDU Fraktion:
…“Als die „vernünftigste und wirtschaftlichste Lösung“ bewertet der Fraktionsvorsitzende einen Neubau in Bretten“…
Dem ist nichts hinzuzufügen: Außer Unvernunft und Unwirtschaftlichkeit!
SPD-Fraktion:
…“Wichtig sei es, Synergien auszubauen. Da gebe es noch Potenzial. Falls man Bretten schließe, würden sich rund 50 Prozent künftiger Patienten nach Bruchsal orientieren. Schon deswegen müsste man Bruchsal dann ausbauen“…
Dieses Zitat kann unverändert an die Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) übermittelt werden und wird im Sozialministerium auf offene Ohren stoßen.
Die Freien Wähler:
…“Bei dem Thema dürfte es nicht allein um wirtschaftliche Aspekte gehen, sondern der Mensch müsse im Mittelpunkt stehen“…
Mensch vor Wirtschaftlichkeit = eine neue krankenhausspezifische Maxime?
Die Grünen:
…“Einerseits müsse für Bretten eine gute medizinische Versorgung gesichert sein, andererseits müssten die Finanzen des Landkreises im Auge behalten werden.“…
Bei 50 Millionen Euro Neubaukosten und unterstellten Fördermitteln des Landes von 0 Euro behält man nichts mehr im Auge, weil man zu blauäugig war.
FDP-Fraktion:
„Es müsse unter anderem geklärt werden, wie viel Fördermittel der Kreis vom Land bekomme.“
Dem ist nichts hinzuzufügen! Im Zweifelsfall 0 Euro?
„Kritik übte Rudolf Döring am Umgang mit dem Ergänzungsgutachten:“ Wozu brauchen wir Gutachten, wenn man nachher wieder alles besser weiß.“
Erkenntnisse
Politiker auf allen Ebenen sind beratungs- und gutachtenresistent.
Hier ist die Frage vom Landrat öffentlich zu beantworten, was die Kreisbürger/-innen Gutachten und Ergänzungsgutachten gekostet haben!
FDP für Klinik-Erhalt – Brettener Nachrichten vom 24. April 2012
…“Das Krankenhaus stelle… einen Standortvorteil dar, findet die FDP.
Nicht zu vergessen sei, dass 425 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit an der Rechbergklinik beschäftigt sind.
Für viele Mitarbeiter und ihre Familien würde eine Schließung große Nachteile bringen, so die Einschätzung Weismanns.“
Das neue Krankenhaus soll 50 Millionen Euro kosten und dabei von 240 Betten um 115 Betten auf 125 Betten reduziert werden.
Was für eine sinnlose Neuinvestition = Zins- und Tilgungslasten bei 50 Millionen Euro
– abzüglich der zu beantragenden Investitionsmittel des Landes –
für die Kreisbürgerinnen und -bürger und was für ein zahlenmäßig geschrumpfter Standortvorteil auf 125 Betten – wenn überhaupt?
Und weiter: Beim Abbau von 115 Betten werden sicherlich nicht mehr 425 Mitarbeiter/-innen sinnvoll weiterbeschäftigt werden können.
Neue Überlegungen zu einem steuernden Umbau hin zu einem Gesundheitszentrum sind von den Kreistagsmitgliedern anzustellen, um eine finanziell ausufernde Millionen-Investition auf öffentlichen Pump (Kredit) zu verhindern.
Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD):
Gerade auch für kleinere Krankenhäuser könne eine Zusammenlegung sinnvoll sein. „Für sie wird es zunehmend schwieriger, wirtschaftlich zu arbeiten.“
„Um auch langfristig eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, könnten kleinere Krankenhäuser unter Beteiligung aller Gesundheitsdienstleister vor Ort in Gesundheitszentren umgewandelt werden“, schlägt die Ministerin vor.
Gesundheitversorgung im Land
Staatsanzeiger vom 20. April 2012 Seite 16
„So könne man neben hochspezialisierten Hochleistungskliniken auch wohnortnahe Strukturen fördern, und, wo ein Erhalt bestehender Häuser wirtschaftlich nicht mehr möglich sei, wenigstens „einen steuernden Umbau“ in die Wege leiten.
Finanzierung von Krankenhäusern
Staatsanzeiger vom 20. April 2012 Seite 1
„Krankenhausfinanzen“ BNN am 26.04.2008
„Die GPA (Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg) hat die Zahlen des Eigenbetriebs für die beiden Kreiskrankenhäuser Bruchsal und Bretten von 2001-2005 unter die Lupe genommen. Nachfolgend einige der Kernaussagen:
Die Zuweisungen des Krankenhausträgers zur Abdeckung der Verluste und Tilgung der Darlehen lag im Jahresdurchschnitt bei 2,7 Millionen Euro, die Ertragslage war bis 2005 nicht ausreichend, die Vermögenslage ist nicht ausgeglichen und die Liquidität unzureichend.“
Eine damalige verheerende Analyse!
Antworten auf die Zahlen (Verluste) der letzten fünf Jahre (2007-2011) sind vom Träger – vorzugsweise Landrat Dr. Schnaudigel – beider Kreis-Krankenhäuser den Kreisbürgerinnen und -bürgern zu erteilen, damit sich diese von der Zielerreichung einer vergangenen eventuellen mittelfristigen Finanzplanung überzeugen können sollten.
Ich wage zu behaupten, dass sich an den Zahlen nicht viel verändert hat. Und trotzdem will man in Bretten an den alten nicht bewährten Strukturen festhalten.
Das verstehe, wer will?
Ich jedenfalls nicht!
Diese Informationen sind handwerklich (fachlich) nicht annähernd gediegen, weil ihnen die Logik fehlt, und daher nicht akzeptabel.
Einzig aus der Sicht des öffentlichen Gemeinwohls sowie der kommunalen Daseinsvorsorge (Bretten und Ländlicher Raum) geben sie eine gewisse Orientierung.
Unter strikt zu beachtenden Kostengesichtspunkten sind – Neubau und Betrieb – absolut nicht haltbar:
Ein Neubau mit dringend notwendigem Antrag auf Bauinvestitionszuschüsse des Landes. Ein enorm kreiszuschussbedürftiger Betrieb = eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) mit der bereits verkündeten Perspektive (BNN), auf lange Sicht ohne Gewinnerzielungsmöglichkeiten zu bleiben!
Volkstümlich ausgedrückt: Ein Fass ohne Boden!