Feststellung der Jahresrechnung 2006

Quelle : Gondelsheimer Mitteilungen
Bürgermeister Rupp betonte eingangs, das Rechungsjahr 2006 sei sicherlich schlechtes Jahr gewesen, da er aber jemand sei, der das Glas eh eher als halbvoll, denn als halbleer bezeichne, sage er getrost: „2006 war für die Gemeindefinanzen ein gutes Jahr!“
Die Gemeinde Gondelsheim hat 2006 nachhaltig als Jahr der Konsolidierung und Stabilisierung ihrer Finanzen genutzt. Drückende Altlasten der Vorjahre konnten abgetragen und gleichzeitig Grundlagen für notwendige Investitionen in den Folgejahren geschaffen werden. Man habe, so Rupp, wieder Luft zum Atmen.
Zweifellos bedurfte es dazu eines „langen Atems“, eines sich selbst auferlegten teilweise schmerzlichen Sparkurses, eines mutigen und entschlossenen Ergreifens sich bietender Chancen wie etwa bei Grundstücksverkäufen und selbstverständlich gesamtwirtschaftlicher positiver Impulse. –
Der Tenor dieser Jahresrechnung laute: Ein Teil der dunklen Wolken am Finanzhimmel der Gemeinde sind verzogen. Das Ergebnis der Jahresrechnung ist besser, als man nach den Plandaten des Haushaltes erwarten durfte.
Nach einer genaueren Betrachtung des Zahlenwerkes stelle man fest, dass es negative und positive Fakten gebe – die positiven aber deutlich überwiegen:

Positiv:
1. In Addition der kommunalen Maßnahmen und der allgemeinen Rahmenbedingungen sei es der Gemeinde Gondelsheim im Rechnungsjahr 2006 gelungen, haushälterische Fehlbeträge in Höhe von rd. 333.000 € aus den Jahren 2004/05 auszugleichen.
2. Dies, so Bürgermeister Rupp, sei möglich gewesen, weil die bei der Haushaltsverabschiedung am 7. März 2006 noch befürchtete negative Zuführung vom Vermögens- an den Verwaltungshaushalt in prognostizierter Höhe von 46.000 € in eine positive Zuführung von etwas mehr 140.000 € umgekehrt wurde. Erstmals seit 2002 erwirtschaftete der Verwaltungshaushalt damit wieder einen Überschuss, deckt Tilgungsleistungen ab und erwirtschaftet „freie Spitze“ von fast 50.000 €.
3. Zum Ausgleich der Defizite bedurfte es ebenso dem finanz-wie sozialpolitisch gleichermaßen sinnvollen Verkaufs einer Teilfläche des Turnplatzes in Höhe von 250.000 €.

Negativ:
1. Negativ sei die Kreditaufnahme von 207.000 €. Letztere war notwendig geworden, weil sich die Kassenlage im 2. Quartal 2006 bei höchst bedenklichen 800.000 € Minus eingependelt hatte und nicht abzusehen war, dass der Bürgerentscheid den Grundstücksverkauf „Turnplatz“ ermöglichte. Außerdem sei die finanzielle Trendwende für Gondelsheim, den Bund und das Land erst Mitte 2006 erfolgt.
2. Das Volumen des Vermögenshaushalts blieb mit 583.000 € gering. Im Durchschnitt waren die Investitionen bis 2002 doppelt so hoch!
3. 1998 blieben vom Einkommenssteueranteil nach Abzug der Kreis- und Finanzausgleichsumlage noch 100.000 € übrig, 2004 verkehrte sich das ganze in ein Minus von rd. 70.000 € und 2006 noch immer von minus 16.000 €. 4. Die Bewirtschaftungskosten seien allgemein immens gestiegen – z.B. seien deutliche höhere Preise für Öl, Gas und Strom zu bezahlen. Lichtblick sei das Schlossstadion, wo sich die Brunnenbohrung absolut gelohnt habe.
Positiv:
4. Eine über 100.000 € über dem Planansatz und 150.000 € über dem Vorjahresergebnis liegende Gewerbesteuer 2006 in Höhe von 351.000 € habe der Gemeinde Gondelsheim zweifellos bei der Erfüllung ihrer Vorgaben geholfen. Das hohe Gewerbesteueraufkommen sei ein Indikator des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs im Land, aber auch der erfolgreichen Ansiedlungs- und Bestandspflegepolitik der Gemeindeverwaltung.
5. Personalausgaben seien stabil geblieben.
6. Neben einer Zuführung an den Vermögenshaushalt wurde die Rücklage erstmals seit 2002 mit rd. 21.700 € wieder leicht angefüttert.

Doch Rupp mahnte: Zwar sei das Eis, auf dem sich die Gemeinde Gondelsheim bewege, tragfähiger geworden, es sei sogar deutlich dicker geworden als noch bei der Haushaltsverabschiedung 2006 gehofft, dennoch sollte man weiter Sparsamkeit walten lassen, bei Investitionen vorsichtig und vorausschauend bleiben.
Aber mit einer gewissen Zufriedenheit konstatierte er auch: „Gemeinderat und Gemeindeverwaltung trugen mit der Haushaltsumsetzung 2006 – wie bei der Haushaltsverabschiedung am 7. März 2006 angekündigt – tatsächlich dazu bei, Gondelsheim auf dem Weg zu einer starken, menschlichen und sozialen Kommune wieder ein Stück weiter voran zu bringen.“
Trotz der knappen Finanzmittel könne man aber auch feststellen, dass die infrastrukturelle Ausstattung der Gemeinde ganz hervorragend sei. Abschließend dankte der Bürgermeister allen, die dazu beigetragen hätten, dass die Gemeinde im abgelaufenen Haushaltsjahr wieder ein gutes Stück vorangekommen ist: Das seien in erster Linie die Bürger und Gewerbetreibenden, die pünktlich ihre Steuern gezahlt haben, aber auch die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, welche die Vorgaben und Beschlüsse des Gemeinderates korrekt umgesetzt hätten.
Abschließend stimmten alle vier Fraktionen der Jahresrechnung 2006 einstimmig zu.

(Forstsetzung der Berichterstattung über die Gemeinderatssitzung in der nächsten Ausgabe der „Gondelsheimer Mittelungen“)

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7 Antworten zu Feststellung der Jahresrechnung 2006

  1. Chr./Leh. sagt:

    Alles wird besser – nichts wird gut.

  2. V.Q. sagt:

    Dann bleibt es eben weiterhin dunkel.

  3. T/U sagt:

    Der (Tunnel) kann ja noch verlängert werden.

  4. Z-/-A sagt:

    Fehlt nur noch das Licht am Ende des Tunnels.
    Scheint sehr wahrscheinlich beim nächsten Mal.

  5. Ot.Wie. sagt:

    Zitate von BM Rupp:
    „Das Glas eher als halbvoll, denn als halbleer bezeichne
    …Man habe wieder Luft zum Atmen
    …Zweifellos bedurfte es dazu eines „langen Atems“
    …ein Teil der dunklen Wolken am Finanzhimmel der Gemeinde sind verzogen
    …Zwar sei das Eis, auf dem sich die Gemeinde Gondelsheim bewege, tragfähiger geworden, es sei sogar deutlich dicker geworden“ usw. usw.

    Glas eher halbvoll als halbleer, Luft, atmen, langer Atem, dunkle Wolken, tragfähigeres Eis, deutlich dicker gewordenes Eis.

    Ich befinde mich beim Lesen der Feststellung der Jahresrechnung 2006 am Trinkglas, in der Meteorologie (Wetterkunde) sowie in der Geographie (Erdkunde). Ich weiß echt nicht, wozu das gut sein soll.

  6. M.-Zieb. sagt:

    Es wurde mit den 250000 Euro nichts erwirtschaftet. Es wurde lediglich Geld durch Grundstücksverkauf eingenommen.

  7. Ro. St. sagt:

    Die Defizite wären ohne den Verkauf einer Teilfläche des Turnplatzes um 250.000 € höher.

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