Landeskirche macht mit Fonds 2,2 Millionen Euro Verlust

Herbstsynode in Bad Herrenalb / Sparpaket geschnürt
Bad Herrenalb (epd/lsw). Die badische Evangelische Landeskirche hat ihr verlustbringendes Engagement in einem kirchlichen Immobilienfonds beendet. Künftig will sie alle Immobiliengeschäfte über ihre eigene �Pflege Schönau“ abwickeln, wie Finanzreferentin Barbara Bauer vor der Landessynode in Bad Herrenalb sagte. Die Trennung von dem Fonds, in dem sich mehrere Landeskirchen engagiert haben, erfolge wegen einer unterdurchschnittlichen Rendite, erläuterte Bauer. Der badischen Landeskirche entstanden Verluste von 2,2 Millionen Euro.


Die bisherigen Verluste sollen in den kommenden Jahren durch Mehrerträge von Verkaufserlösen am Kapitalmarkt ausgeglichen werden.
Die Evangelische Landeskirche in Baden sieht sich trotz eines geplanten millionenschweren Sparpakets gut gerüstet für die Zukunft. Durch den kontinuierlichen Aufbau einer Versorgungsstiftung sei es möglich, die Pensionen der Pfarrer und Kirchenbeamten nicht mehr aus dem laufenden Haushalt zahlen zu müssen, sagte Bauer zum Auftakt der Herbstsynode. Von 2011 an rechnet die Oberkirchenrätin zudem mit Erträgen aus einem aufgebauten Beihilfefinanzierungsvermögen. Es soll Kranken- und Pflegeleistungen für Ruheständler langfristig decken.
Bis kommenden Freitag beraten die 75 Synodalen den Doppelhaushalt 2008/09. Im Sparpaket von insgesamt 4,2 Millionen Euro sind unter anderem Kürzungen beim Religionsunterricht enthalten. Rund 1,6 Millionen Euro sollen nicht durch Kürzungen, sondern durch Vermögensumschichtungen eingespart werden. Die Kirchensteuer entwickle sich positiv. Bis September 2007 lag das Gesamtaufkommen 11,2 Prozent über dem des Vorjahrs. Absolut gesehen liege allerdings ein Minus vor: Im Zeitraum von 1992 bis 2005 sei die Kirchensteuer um insgesamt neun Prozent gesunken.

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20 Antworten zu Landeskirche macht mit Fonds 2,2 Millionen Euro Verlust

  1. b/m sagt:

    Eben eine besondere Art von kirchlicher Informationspolitik und Pressearbeit.

  2. xav. sagt:

    Zumindest liest man nichts darüber.

  3. OS-T sagt:

    Für den hohen finanziellen Verlust von 2,2 Millionen Euro ist natürlich niemand verantwortlich – weder eigen- noch fremdverantwortlich.

  4. tors. sagt:

    Und dann gibt es Fonds, welche zusätzlich auch noch eine „Eintrittsgebühr“ in Form eines Ausgabeaufschlags verlangen. Das hat natürlich weniger Rendite zur Folge.

    Mußte die Landeskirche diesen Aufschlag auch bezahlen?

  5. Nag. sagt:

    War der kirchliche Immobilienfonds ein Einzelfonds oder ein Dachfonds.
    Beim Dachfonds werden noch weitere Gebühren auf der Ebene der Einzelfonds fällig, so daß die erwartete Rendite der Landeskirche weiter abschmilzt.

  6. kutt. sagt:

    Die Renditen fallen jedoch zum Teil äußerst bescheiden aus. Nach Abzug von Verwaltungs- und Depotgebühren bleibt oft nur ein vergleichsweise mageres Plus.

  7. Herb. Kl. sagt:

    Die sogenannten fondsbasierten Vermögensverwalter wollen für ihre Kunden „auf mittlere Sicht“ eine möglichst „positive Rendite“ erwirtschaften.

  8. n-Or sagt:

    Gemäß dem 12. Kommentar – meine Empfehlung an mehrere Landeskirchen: Auf ein Neues!

  9. Schm. sagt:

    Finanzausschuss winkt Investmentgesetz durch

    Die deutsche Fondsbranche wird für den internationalen Wettbewerb gestärkt. Der Finanzausschuss des Bundestages billigte das neue Investmentgesetz.

    Mit der Novelle sollen neue Fonds schneller genehmigt, Anlagevorschriften gelockert, bürokratische Hürden abgebaut und gleichzeitig der Schutz von Anlegern verbessert werden. So sollen auch offene Immobilienfonds für Anleger wieder attraktiver und krisenfester gemacht werden. Für neue Fonds sollen Markteintrittsbarrieren abgebaut werden. So sollen sie künftig nur der Finanzaufsicht BaFin unterliegen. DPA

  10. g-/-f sagt:

    Antwort auf die Fragen im 10. Kommentar mm

    Keine!

  11. mm sagt:

    Im Christentum gehört die Avaritia, der Geiz, die Habsucht, als zweite zu den sieben Hauptlastern oder -sünden, die als die Wurzeln von Todsünden betrachtet werden. Im Evangelium des Lukas, 12. Kapitel, Vers 15 heißt es:
    „Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier, denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“

    Quelle : Wikipedia
    Noch Fragen ??

  12. RL sagt:

    Als Kirchensteuerzahler muss ich jetzt gerade an die Geschichte denken, als Jesus die ganzen Händler, Wucherer und Zocker aus dem Tempel rausgeworfen hat…

  13. volk.-zer. sagt:

    „Die Trennung von dem Fonds erfolge … wegen einer unterdurchschnittlichen Rendite.“

    Nicht nur geldgeil – s. 7. Kommentar – sondern auf Höchstrendite aus.

  14. -el- sagt:

    Ach du lieber Gott, ist dein Bodenpersonal jetzt den weltlichen Versuchungen erlegen und jetzt auch noch geldgeil geworden?

  15. Nag. sagt:

    Dann wäre eine Klage bestimmt aussichtsreich!

  16. ul-d sagt:

    Kann sein, dass sie alle von der kirchlichen Fondsverwaltung falsch beraten wurden.

  17. Z-/-A sagt:

    Vervollständigung zum 1. Kommentar:

    „Der badischen Landeskirche entstanden Verluste von 2,2 Millionen Euro.“

    Und den „mehreren“ Landeskirchen?

  18. kord. sagt:

    Mehrere Landeskirchen waren engagiert.
    Und deren Landesbischöfe schweigen.

  19. hv sagt:

    Darüber freuen sich gewiß die Kirchensteuer-Zahler, die immerhin ihren Beitrag dazu geleistet haben.

  20. joh./mü. sagt:

    Was sind das bloß für kirchliche Finanzgenies, die in einem kirchlichen Immobilienfonds investiert waren, der nur 2,2 Millionen Euro Verlust bescherte?

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