Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Bürgermeister von Pfronstetten

30.05.2007 Tübingen/Pfronstetten. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat Anklage gegen den Bürgermeister der Gemeinde Pfronstetten (Kreis Reutlingen), Michael Waibel, erhoben. Der Rathauschef soll Briefe an Gemeinderäte vernichtet und Namen von Gemeindemitarbeitern, die sich krank gemeldet hatten, öffentlich gemacht haben, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Walter Vollmer heute mit. Waibel soll außerdem versucht haben, die Betreiber einer Waschanlage zu nötigen, ihre Einrichtung kostenlos ihm selbst und den Gemeinderäten zur Verfügung zu stellen. Nun muss das Amtsgericht Münsingen entscheiden, ob es die Anklage zulässt.

Die Anklage lautet auf Verwahrungsbruch (Vernichten der Briefe), Vorteilsannahme und versuchte Nötigung sowie Verletzung von Privatgeheimnissen. Der 40 Jahre alte Bürgermeister ist seit 2004 im Amt. Zwischen Waibel und den Gemeinderäten schwelt seit langer Zeit ein Konflikt. Großes Aufsehen erregte der Bürgermeister im Sommer 2006, als er sich für rund ein Vierteljahr krank meldete und zunächst nicht zu erreichen war.

Für Zorn in der Gemeinde sorgte Waibel auch mit einer weiteren Aktion: Er hatte im Bekanntmachungskasten der Gemeinde und an der Eingangstür des Rathauses den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge Zettel aufgehängt und darin drei Gemeindemitarbeiter namentlich benannt, die sich krank gemeldet hatten. Er könne für einen ordnungsgemäßen Gang der Amtsgeschäfte nicht garantieren, schrieb der Angeschuldigte demnach.

red

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4 Antworten zu Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Bürgermeister von Pfronstetten

  1. kord. sagt:

    Liebe(r) Polak,

    Ihre Bemerkungen im 2. Kommentar wurden bereits im 3. Kommentar von dem(r) Verfasser(-in) l-rd beantwortet.

    Es ist aber durchaus möglich, dass die Regel weitaus größere Dimensionen beinhaltet als die Ausnahmen, die bekannt werden.

    Und wenn nicht? – Dann wird halt weiter gewurschtelt!

  2. l-rd sagt:

    Liebe(r) Polak!
    Ich meine, nur die Ausnahme gerät ans Tageslicht.
    Die Regel verharrt in der Dunkelziffer.

  3. Polak sagt:

    Lieber kord, Sie gehen offenbar davon aus, dass dies Ausnahmen sind ! Und wenn nicht ?

  4. kord. sagt:

    Niemand kann uns von solchen Zeitgenossen verschonen. Sie kommen immer wieder zum Vorschein.

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