Leserbrief : Aufklärung ist nicht gelungen

Zu „Verwaltungsspitze stand unter besonderem Druck“ erreichten uns diese Zuschriften:
Der Kreiskämmerer liefert noch nach des Landrats Tod dem Kreistag falsche Zahlen zur Haushaltssituation, nachdem er bereits in der Forsthaus-Affäre eine unrühmliche Rolle gespielt hat. Der Bruchsaler OB Bernd Doll findet das Verhalten des Kreiskämmerers nun unentschuldbar und gleichzeitig wirbt er im Kreistag um Vertrauen für eine weitere Zusammenarbeit. Gleichzeitig spricht Doll davon, man habe den Landrat ungenügend kontrolliert und gibt damit zu erkennen, dass man künftig kritischere Maßstäbe anlegen muss. Diese Aussage ist reine Schönfärberei. Nichts hat sich geändert. Die Ausreden des Kreiskämmerers, der den Kreistag getäuscht hat, werden in ähnlicher Weise hingenommen, wie weiland Behauptungen von Landrat Kretz zum Kauf des Forsthauses.
Der Kreistag unter der Führung von Doll macht dort weiter, wo er bei Kretz aufhören wollte. Selbst die Aufklärung bei der jüngsten Kreistagssitzung gelang nicht. Nicht 19,8 Millionen Euro schlummern unerkannt in der Kasse, sondern 23,5 Millionen. Der Kämmerer, der die von Doll aufklärerisch vorgetragene Zahlen zum Haushaltsergebnis 2006 vorbereitet hat, „übersah“ schlicht, dass bereits im Haushaltsentwurf ein Überschuss von 3,7 Millionen vorgesehen war, der zu den Abweichungen hinzuzurechnen ist. Eine korrekte Aktualisierung des Haushaltsjahres 2006 sieht anders aus. Der Kreistag kann, wie Dr. Mittag richtig konstatierte, nur dann erfolgreich arbeiten, wenn die Verwaltung zutreffend und vollständig vorträgt. Ohne weitere personelle Konsequenzen ist kein reiner Tisch in Sicht.

Jürgen Schmitt
Heidelberger Straße 10
Bruchsal

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3 Antworten zu Leserbrief : Aufklärung ist nicht gelungen

  1. Chr.Z. sagt:

    Warum denn Aufklärung, wenn es auch ohne sie geht.
    Die unappetitliche Affäre ist ohne Aufklärung genauso aufschlußreich.

  2. Norb. Sch. sagt:

    Voraussichtlich wird der Kreistag die Affäre aussitzen. Dabei können ihm ehemalige zahlreiche Beispiele aus der Bundespolitik als Vorlage dienen.
    Richtigerweise erwartet Herr Jürgen Schmitt in seinem Leserbrief personelle Konsequenzen. Auf diese wird er leider vergeblich warten.

  3. S. sagt:

    Genauso wie Doll (CDU) die Bruchsaler Privatuni in Bezug auf deren Finanzen im Griff hatte, so wird er die restlose Aufklärung wegen der Kreisfinanzen der Jahre 2006 und 2007 führen.

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