Wünsche und Erwartungen an den neuen Landrat

Christoph Schnaudigel wird morgen in Ettlingen vereidigt / Fraktionsvorsitzende setzen auf Transparenz
Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Kuld
Ettlingen. Offenheit, Transparenz und Sachbezogenkeit wünschen sich die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages von Dr. Christoph Schnaudigel, der morgen in Ettlingen als dritter Landrat des großen Landkreises Karlsruhe vereidigt wird. Schnaudigel war im Juli gewählt worden. Zuvor war der Nachfolger von Claus Kretz und Bernhard Ditteney Erster Landesbeamter des Landkreises Ludwigsburg. Die Kreistagssitzung in der Schlossgartenhalle beginnt um 17 Uhr (siehe auch „Angemerkt“).
Josef Offele (CDU) erwartet einen „kooperativen Landrat“ und eine intensivere Information des Kreistages. Das ist auch das Anliegen von Werner Linsen. Der SPD-Fraktionschef will zudem auch Vorlagen, in denen Pro und Contra eines Sachverhalts ausführlich erörtert werden, um eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben. „Der neue Landrat muss sich von Beginn an eine Vertrauensbasis erarbeiten“, sagt Eberhard Roth von den Freien Wählern. Schnaudigel habe dazu gute Voraussetzungen, komme er doch vollkommen unbelastet von Vorgängen aus der Vergangenheit nach Karlsruhe. Für die Grünen, so Karl Mittag, ist wichtig, „dass der Landrat zu Gesprächen mit uns bereit ist und sich mit unseren Anregungen und Anfragen inhaltlich auseinander setzt. Gabriela Büssemaker (FDP/für Ettlingen) erwartet den „offenen Umgang mit Problemen“. Die liberale Fraktionschefin setzt darauf, dass Schnaudigel wieder „Ruhe ins Landratsamt“ bringt.

Das bezieht sich auf die Nachwehen der „Forsthausaffäre“ um den verstorbenen Landrat Kretz. Das Thema wäre für Eberhard Roth beendet, „wenn das Forsthaus verkauft ist und der Landkreis nichts drauf legt.“ Ähnlich sieht das Gabriela Büssemaker. Auch Karl Mittag denkt in diese Richtung, wobei für ihn noch offen ist, warum 2005 mit dem notwendigen Umzug des Kreisarchivs in das Forsthaus argumentiert wurde, jetzt aber doch in anderen Gebäuden Platz ist. Werner Linsen will, dass die Verwaltung den Verkauf des Forsthauses in die Wege leitet und für die SPD „letzte Fragen noch abschließend klären“. Josef Offele will seitens der CDU Klarheit darüber, ob am Kreis finanzielle Belastungen hängen bleiben. Zudem überlege man in der CDU, ob es nicht doch eine öffentliche Ausschreibung für das Gebäude geben soll. Aktuell läuft ein „Bieterverfahren“. Den Zuschlag hat sich der Kreistag vorbehalten.

Die Themen, die die Fraktionsvorsitzenden dem neuen Landrat mit auf den Weg geben, sind vielfältig. Karl Mittag von den Grünen nennt die Förderung von Kindern und Jugendlichen eine der wichtigsten Aufgaben des Landkreises. Umwelt- und Naturschutz sowie der Einsatz erneuerbarer Energien stehen zudem auf Mittags Liste. Gabriela Büssemaker will eine „kostengünstige Lösung bei den Abfallgebühren“. Eberhard Roth erwähnt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe und den Nachbarkreisen. Das „frostige Klima im Sozialbereich wieder erwärmen“ möchte für die SPD Werner Linsen. Bei der Vorbereitung des Haushalts 2008 müsse deshalb mit den sozialen Einrichtungen, vorrangig den Trägern der Behindertenhilfe, gesprochen werden. Josef Offele drängt auf die konsequente Fortführung der Umsetzung der Verwaltungsreform, die er „auf einem guten Weg“ sieht.

Die Zukunft der beiden Kreiskrankenhäuser Bruchsal und Bretten steht bei Offele, Roth und Mittag oben auf der Prioritätenliste. An der öffentlichen Trägerschaft soll dabei nicht gerüttelt werden. Allerdings müsse die Kostenstruktur der Häuser weiter verbessert werden.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Wünsche und Erwartungen an den neuen Landrat

  1. Norb. Sch. sagt:

    Was hätte ich denn von Wünschen und Erwartungen an den neuen Landrat?

  2. Z.K. sagt:

    Ich als Kreisbürger habe keine!

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