Brand-Serie reißt nicht ab

Feuer am Schneckenberg
Bretten. Die Serie von Bränden in Bretten reißt nicht ab: Nach dem Brand mehrerer Müllcontainer im Egetmeyerweg am frühen Samstag (die BNN berichteten) stand am Sonntagabend im Wohngebiet Am Schneckenberg ein Kellerraum in einem Mehrfamilienhaus in Flammen.
Als die Feuerwehr gegen 22 Uhr eintraf, drang dichter Rauch aus dem Keller, der auch das komplette Treppenhaus verqualmte. Über Lautsprecher wurden die Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben und Fenster und Türen zu schließen. Trotz dieser Warnung mussten drei Bewohner vom DRK-Rettungsdienst wegen Rauchgasvergiftungen vor Ort behandelt werden.

Den Sachschaden beziffert die Polizei auf etwa 5 000 Euro.
Drei Atemschutz-Trupps drangen in den Keller vor und löschten das Feuer. In einem durch ein Gitter abgetrennten Kellerraum waren verschiedene Materialien in Brand geraten. Zwischenzeitlich wurde der Treppenraum mit einem Spezialgerät belüftet und die Bewohner konnten so ins Freie gelangen. Die Feuerwehr kontrollierte alle Wohnungen auf Rauchgase. Während der Löscharbeiten wurden einige Bewohner mit der Drehleiter vom Balkon gerettet. Die Brettener Wehr war unter der Leitung von Stadtbrandmeister Philip Pannier mit drei Löschfahrzeugen und 30 Einsatzkräften im Einsatz.

Eine aus Beamten den Brettener Polizeireviers und der Kripo Bruchsal bestehende sechsköpfige Ermittlungsgruppe analysiert mittlerweile jeden Brand, bei dem nicht hundertprozentig eine Brandstiftung ausgeschlossen werden kann. „Wir gehen inzwischen von einer Serie aus“, erklärt Revierleiter Rolf Hilpp, „können aber nicht sagen, ob es sich immer um den oder die gleichen Täter handelt.“
Bislang gebe es „keinerlei Anzeichen“ dafür, dass ein Angehöriger der Feuerwehr gezündelt habe, sagte Hilpp den BNN auf Anfrage. In der Vergangenheit habe es zwei verdächtige Personen gegeben, die aber nach genauerer Überprüfung als Brandstifter ausgeschieden seien. Die Ermittlungen gestalteten sich laut Hilpp nicht zuletzt deshalb schwierig, weil Beweismaterial durch die Flammen oder die Löscharbeiten zerstört werde. Die Polizei sei daher auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Seit Ende September 2006 verzeichnet die Polizei 20 Brände oder versuchte Brandstiftungen. Überwiegend habe es sich um Kleinbrände gehandelt, berichtet Hilpp, doch es habe auch fünf größere Brände gegeben. Den Gesamtsachschaden schätzt der Revierleiter auf rund 250 000 Euro. Insgesamt zehn Personen hätten bei den Bränden leichte bis mittlere Rauchvergiftungen erlitten.
Thilo Kampf

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