Von Abwasser bis Zucker – Bretten ist immer dabei

Die Stadt ist an zahlreichen Unternehmen und Einrichtungen beteiligt / OB Metzger legt Bericht 2005 vor
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Von Abwasser bis Zucker reicht die Palette der Unternehmen, Einrichtungen und Verbände, an denen die Stadt Bretten beteiligt oder in denen sie Mitglied ist. Dies geht aus dem Beteiligungsbericht 2005 hervor, den Oberbürgermeister Paul Metzger (CDU) jüngst der Öffentlichkeit präsentierte.
Drei eigene Kapitalgesellschaften gehören der Stadt vollständig – die Kommunalbau, die Städtische Wohnungsbau-Gesellschaft und die Stadtwerke. An dem European Study Center Bretten der University of Southern Queensland (USQ) ist die Stadt mit 37,5 Prozent beteiligt, den gleichen Anteil hat die australische Universität. Jeweils 8,33 Prozent teilen sich der Landkreis Karlsruhe, die Sparkasse Kraichgau und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe.

Den dicksten Brocken bei den Kapitalgesellschaften bilden die Stadtwerke, deren Stammkapital mit 5,63 Millionen Euro beziffert wird. Die Hauptaufgabe dieses Unternehmens ist die Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Gas und Wasser sowie der Schulen und Sporthallen in der Kernstadt mit Nahwärme.
Stolze 201 400 Euro ließ sich die Stadt 2005 die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses in der Jugendmusikschule „Unterer Kraichgau“ kosten. Dem im Jahr 1975 gegründeten Verein gehören neben Bretten noch elf weitere Kommunen an. Insgesamt wurden 1 107 Schüler von 47 haupt- und nebenberuflichen Lehrkräften unterrichtet.
Die Theaterkultur, genauer: die Badische Landesbühne wird von der Stadt ebenfalls gefördert: Von den über 3,2 Millionen Euro an Zuschüssen steuerte Bretten knapp 18 000 Euro zu. In der Spielzeit 2005/2006 war die Landesbühne elfmal in Bretten zu Gast – und verzeichnete knapp 1 700 Besucher.

Von dieser Mitgliedschaft im Badischen Versicherungsverband profitierte die Stadt im vergangenen Jahr – als die durch einen Brand völlig zerstörte Sporthalle im Grüner abgerechnet wurde. Der Brettener Anteil an diesem – 1923 gegründeten – kommunalen Zweckverband betrug im Jahr 2005 insgesamt 1 950 Euro.
Mit fast 50 Prozent ist Bretten am Abwasserverband Weißach- und Oberes Saalbachtal beteiligt, der unter anderem die Verbandskläranlage in Heidelsheim betreibt. Lediglich das Abwasser des Stadtteils Bauerbach wird in die Kläranlage Flehingen geleitet, die vom Abwasserzweckverband „Oberer Kraichbach“ betrieben wird. Bei diesem Verband ist Bretten mit einem Stammkapital-Einlage von 6,2 Prozent dabei.

Wenigen bekannt ist, dass die Stadt auch als Aktionär fungiert: So besitzt Bretten mehrere Aktienpakete der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt mit einem Gesamtwert von derzeit knapp 100 000 Euro.
Mit einem Anteil von immerhin 21 000 Euro beteiligt sich die Stadt an der Technologie-Region Karlsruhe (TRK), einer Gesellschaft mit dem Zweck, den Wirtschaftsraum Karlsruhe in seiner Entwicklung zu unterstützen und die regionale Zusammenarbeit zu fördern.

Kaum bedeutend ist indes der Anteil an der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken, eines Zweckverbandes, der ein Rechenzentrum betreibt. Die Verbandsumlage 2005 betrug knapp 14 000 Euro.
Noch geringer ist der Beitrag Brettens für den Verein Kraichgau-Stromberg Tourismus (KST): etwas über 12 000 Euro. Und an dem mit 16 Millionen Euro gezeichneten Kapital der Volksbank Bruchsal-Bretten ist die Stadt Bretten mit 2 310 Euro beteiligt.

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6 Antworten zu Von Abwasser bis Zucker – Bretten ist immer dabei

  1. mm sagt:

    Am 9.1.2007 titelt die BNN : „Von Abwasser bis Zucker – Bretten ist immer dabei“. Ist das wirklich neu? Eigentlich nicht, dieses Artikelchen haben wir doch bereits am 3.11.2004 präsentiert bekommen, damals hieß es : „Von Abwasser bis Zucker hat die Stadt Beteiligungen„, Inhalt praktisch identisch!
    Aber vielleicht haben die BNN ja eine andere Einschätzung ihrer Zielgruppe (Leserschaft) und deren Erinnerungsvermögen. Sollte der nächste „A-Z-Artikel“ vielleicht besser so getitelt werden:
    „Von Alzheimer bis Zahnstein, für jeden soll was dabei sein“??

  2. -rl- sagt:

    Zum Kommentar 4 A.R. – eine kleine Zahlenauswahl

    Die Stadt Bretten hat am Studienzentrum USQ eine Beteiligung von 37,5 % aus 25.000 Euro, das entspricht 9.400 Euro.
    In den Bilanzen von 1999 bis 2003 wurden ca. 774.000 Euro an Zuschüssen ausgewiesen. Von Bretten wurden ca. 565.000 Euro an Zuschüssen gezahlt.
    Mitzuschüsse 2003/2004 = 30.310 Euro.
    Ein weiteres Darlehen von der Stadt über 10.000 Euro wurde ebenfalls gewährt.

    Für den Personalaufwand wurden im Jahr 2000 bei 2 Angestellten noch 134.100 Euro ausgewiesen, im Jahr 2004 bei 3 Angestellten nur noch 92.000 Euro. Die berechtigte Frage bleibt – woher kommt die Differenz und wer bezahlt sie?

    BNN v. 21.03.2000
    „Die Summe von 3,6 Millionen Mark hatte die Stadt Bretten für eine auf fünf Jahre angelegte Aufbauphase des Studienzentrums lockergemacht.“

    BNN v. 15.06.2001
    „Schwarze Zahlen erwartet die USQ, deren Anlaufphase millionenschwer von der Stadt unterstützt wird, erst für das Jahr 2004.“

    Amtsblatt 01.April2004
    „…von den anfänglich veranschlagten und bewilligten 1,9 Mio Euro städtischer Anschubfinanzierung nur etwa 600.000 auch tatsächlich benötigt wurden.“

    Column – 14 April 2004 (USQ Originaltext)
    „the venture has returned 50 fully-fledged
    graduates from the area as well as 200 current students, plus a financial
    return of some $800,000 to the university.“

    Die Vertragsgestalltung sollten die Gemeinderäte erklären können.

  3. A.R. sagt:

    „An dem European Study Center Bretten der University of Southern Queensland (USQ) ist die Stadt mit 37,5 Prozent beteiligt“. Wie viel macht das bitte in Euro? Nicht die prozentuale Beteiligung interessiert die Bürger, sondern welche Summe die Stadt Bretten insgesamt in ein Unternehmen gesteckt hat, das nicht zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehört! Es wird auch verschwiegen, wer dabei das finanzielle Risiko trägt und wer die Gewinne einstreichen darf!

  4. -rl- sagt:

    Die University of Southern Queensland (USQ) bietet bereits seit vielen Jahren Kurse für internationale Studierende an. Vor 32 Jahren wurde sie als ein „Institute of Technology“ gegründet, kurz darauf in ein „College of Advanced Education“ und schließlich im Jahre 1990 in eine unabhängige Universität gewandelt.
    Deutsche Partneruniversitäten: Philipps-Universität, Marburg
    © 2002 – 2007 by Institut Ranke-Heinemann
    http://www.ranke-heinemann.de
    Und ich dachte Bretten hätte Exklusivrechte – bei den Investitionen!

  5. -an-i- sagt:

    BBN Schreiben: „Noch geringer ist der Beitrag Brettens für den Verein Kraichgau-Stromberg Tourismus (KST): etwas über 12 000 Euro.“

    Und dann ist da noch was ganz anderes zu lesen:

    Südwestumschau aus der Bönnigheimer Zeitung vom 30.11.06
    Verein Kraichgau­-Stromberg Tourismus
    „Der Erfolg war auch möglich, weil die Stadt Bretten bisher eine Million Euro in die Geschäftsstelle gesteckt hat.“

    Heilbronner Stimme 07.10.2006
    Steigt das Zabergäu aus der TG Kraichgau-Stromberg aus?
    „Bisher bezahlen die Gemeinden 50 Cent je Einwohner sowie vier Euro je Gästebett.“

    Bei 28.000 Einwohnern sind das schon mal 14.000.- Euro – plus Gästebetten. Das ist dann wohl noch eine zusätzliche Belastung für Bretten.
    Wussten die Mitglieder des Gemeinderates das auch?

  6. mm sagt:

    Zwischen A und Z liegt ja noch K, wie Koch. Auch da war Bretten dabei und voll auf die Nase gefallen, Schaden : über 1 Mio Euro, siehe : „Da köchelt noch was“.
    Aber wie immer, wenn die Öffentlichkeit von Herrn Metzger „informiert“ wird, wird ihr eher der oben genannte Zucker in den … naja Sie wissen schon, geblasen, anstatt die volle Wahrheit zu berichten.

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