Kritik wegen Folgekosten

Grüne äußern Bedenken an Erwerb von Schutzengelsammlung
Bretten (BNN). „Die Stadt Bretten wirbt mit unangemessenen Argumenten für das zweifelhafte Geschenk einer Schutzengelsammlung“, so eine Mitteilung der Brettener Grünen. Die Grünen führten auf ihrer Mitgliederversammlung an, dass auch eine privat finanzierte Sammlung zu Folgekosten für die Kommune führen werde. Wie sich jeder Interessierte unter „Schutzengelmuseum.de“ überzeugen könne, müsste der gesamte Bestand zunächst aufgearbeitet werden.
Zu dem erforderlichen personellen Aufwand kämen noch Präsentations- sowie Versicherungskosten, heißt es weiter.
In der Diskussion wurden die Begründungen hinterfragt, mit denen für das angestrebte Schutzengelmuseum im Schweizer Hof geworben werde. Der Anspruch, für ganz Deutschland oder gar den deutschen Kulturraum repräsentativ zu sein, werde in keiner Weise durch den Bestand abgedeckt. Die Anpreisung, die Sammlung sei für den interreligiösen Dialog förderlich, verdecke die Tatsache, dass der Schutzengel, wie er in den Sammelstücken dargestellt ist, eine rein christliche Angelegenheit sei, so der Pressetext. Die Schutzengel-Lehre sei auch im christlichen Bereich umstritten. Sie habe mehr den Charakter einer religiösen Sonderpädagogik und sei mehr dem Kitsch als der Kunst zuzuordnen.
Die Grünen empfehlen, das Vorhaben gründlich zu überdenken. Es sollten auch Alternativen für das Ziel einer ständigen Ausstellung im Schweizer Hof in die öffentliche Diskussion gebracht werden.

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11 Antworten zu Kritik wegen Folgekosten

  1. K-DV sagt:

    Die „Schutzengel“ eignen sich am besten als Zubrot zur Rente oder für eine mitverdienende Ehefrau.
    Es ist festzustellen, daß die Stadt Bretten einem Rentner oder einer mitverdienenden Ehefrau fast den Rang abgelaufen hätte. Im Ergebnis hat es die Bürgerinitiative dann getan. Nach der Vorstellung des Verkäufers wären die von ihm vorzugsweise genannten beiden Personen die besten Käufer geworden. Der allseits aktive Brettener OB hat dem Verkäufer mit der Bürgerinitiative als Käufer einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber verkauft ist eben verkauft – egal an wen oder was.

  2. mm sagt:

    Folgendes ist auf der Internetseite (www.schutzengelmuseum.de) des derzeitigen Inhabers des Schutzengelmuseums zu lesen :

    Aufgrund des fortschreitenden Alters (70) und der angekratzten Gesundheit stellt sich für mich als Eigentümer des Schutzengelmuseum für die nächste Zeit die Frage:
    Wer bekommt das Schutzengelmuseum einmal ?
    Ich möchte das Museum nicht auflösen, ich würde es komplett übergeben oder verkaufen.
    Das Schutzengelmuseum existiert jetzt knapp 4 Jahre und eignet sich am besten als Zubrot zur Rente oder für eine mitverdienende Ehefrau.
    Ich erwarte ihre erste telefonische Kontaktaufnahme.
    Anfragen zur Preisgestaltung werden am Telefon nicht gegeben !

    Nasowas!? Sorgt hier Herr Oberbürgermeister schon vor, oder benötigt er schon die Mithilfe der Ehefrau ??? -:)

  3. l-rd sagt:

    Zum 7. und 8. Kommentar.
    Der Gemeinderat hat gegenüber der Verwaltung eine Kontrollfunktion. Fraglich ist, ob er sie in obiger Sache „Rechte“ wahrgenommen hat. An der Anzahl seiner Mitglieder kann es ja nicht liegen. Die sind in ausreichender Menge vorhanden. Vielleicht haben sich aber Interesselosigkeit oder gar geistige Trägheit ausgedehnt.
    Mit einem solchen Verhalten hätte der Brettener Verwaltungschef ein leichtes Spiel, um weiterhin locker hantieren zu können. Was so etwas den Bürgern einbringt, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

  4. a-v sagt:

    Ergänzungen zum 7. Kommentar:“Man sollte vor Behauptungen des Herrn Oberbürgermeisters immer zuerst die Sachlage prüfen!“
    Wer stellt denn schon die Vermutung an, merkwürdige Behauptungen des Stadtoberhauptes widerlegen zu müssen? Das setzt zumindest ein berechtigtes Interesse daran voraus. Das hat doch fast keiner – mit Ausnahme des Kommentators unter Punkt 7. Und es würde auch Arbeit machen. Sind hier tatsächlich gutgläubige Leser und andere Personen geleimt worden? Offensichtlich.

  5. Polak sagt:

    Man sollte vor Behauptungen des Herrn Oberbürgermeisters immer zuerst die Sachlage prüfen ! Fakt ist, dass die Rechte an der Domain „schutzengelmuseum.de“ zuletzt am 07.07.2005 geändert wurden. Inhaber ist nach Recherche bei der deutschen Verwaltungsstelle für Domains ein Herr Dieter Friedrich in D-70839 Gerlingen. Alles zu recherchieren unter http://www.denic.de

  6. rt sagt:

    „Werbung von Stadt und Touristikgemeinschaft“ stand beim Tagesordnungspunkt „Schutzengel“ in den Beratungsunterlagen für die Gemeinderatsmitglieder.
    Damit hat jetzt der Vorsitzende doch ganz bestimmt handfeste Argumente für die Übernahme von Folgekosten parat, auch wenn die Brettener Grünen ihre Bedenken äußern.
    Seine konstante CDU-SPD Mehrheit würde ihm selbstverständlich dabei helfend zur Seite stehen.

  7. ul-d sagt:

    Die Grünen in ihrer Mitgliederversammlung äußerten ihre Bedenken u.a. wegen der Folgekosten. Das ist gut so. Nur erwarte ich von den Grünen im Gemeinderat, von ihrem Informationsrecht Gebrauch zu machen und auf diese finanzielle Schieflage für die Stadt besonders aufmerksam zu machen.

  8. ch.u. sagt:

    Nach eigenem Ermessen und Gutdünken zu handeln, scheint der Trumpf des Vorsitzenden zu sein! Die übrigen scheinen es leider nur zur Kenntnis zu nehmen!

  9. hjb sagt:

    Auch wenn später eine Zustimmung im Gremium stillschweigend erfolgen würde, so könnte man sie bezeichnen als dem Vorsitzenden freie Hand lassen oder den Vorsitzenden schalten und walten lassen oder ihm – nicht nur – in diesem Einzelfall „Schutzengel“ die Entscheidungen überlassen.

  10. b.z. sagt:

    Vom Vorsitzenden des Gemeinderates Bretten werden Fakten geschaffen, die er sich noch nicht einmal im nachhinein vom Gremium genehmigen läßt. Seinerzeit wollte der Gemeinderat wegen der „Schutzengel“ weitere Informationen. So berichtete jedenfalls die Zeitung. Plötzlich war der Kauf durch die Bürgerinitiative perfekt. Das ging selbstverständlich ohne Votum des Gemeinderates. Inzwischen sicherte sich der Vorsitzende Rechte am „Schutzengelmuseum“ – natürlich auch ohne Auftrag des Gremiums. Und jetzt, wo es um die Frage von Folgekosten geht, soll das Gremium wiederum vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
    Es ist immer wieder aufschlußreich zu lesen, wie der Vorsitzende vorturnen darf und sein Gremium später allem mehrheitlich die Zustimmung erteilt.
    Kann mir jemand schreiben, wie man ein solches Verhalten nennt?

  11. S. sagt:

    Metzger hatte den Tagesordungspunkt „Schutzengel“ zurückgezogen und nicht abstimmen lassen. Erfolg hatte er bei der Bürgerinitiative Denkmalschutz und Heimatpflege, welche die Sammlung erwarb. Sein Ziel hatte er erreicht.

    Zwischenzeitlich hatte er sich die Rechte an http://www.schutzengelmuseum.de sichern lassen. Dies unternahm er ohne den Auftrag des Gemeinderates!

    Wenn der Eigentümer Folgekosten nicht trägt, was hat dann die Stadt Bretten damit zu tun. Rein gar nichts! Sie ist nicht der Eigentümer! Eine Übernahme von laufenden Ausgaben des Eigentümers „Schutzengel“ durch den Eigentümer „Ausstellungsort“ ist nicht nachvollziehbar. Das gilt ebenso für eine eventuell bereits verabredete Aufteilung von Einnahmen der Ausstellung.

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