Zitronenpresse oder Steuerbelastung?

Zitate aus creditreform 5/2006 von Hans van Cleef, zum Thema „Zwei Drittel für den Staat“

„…die Werte für die Grenzbelastung der Arbeit. Von 100 zusätzlich verdienten Euro fließen 69,2 Euro – also gut zwei Drittel – an den Staat. Während in den USA ein Durchschnitts-Arbeitnehmer zwei Drittel seines zusätzlichen Einkommens behalten kann, ist in Deutschland das Verhältnis gerade umgekehrt. Bei durchschnittlich verdienenden Familien mit zwei Kindern sehen die Vergleichswerte ähnlich aus…
…Ein Schweizer Kommentator dieser Zahlen konstatiert: ‚Wenn nur ein Drittel jedes zusätzlich erarbeiteten Euro übrig bleibt, muss es nicht wundern, dass in Deutschland vergleichsweise wenig offiziell gearbeitet wird und das die Schwarzarbeit blüht’….
…Nach den Ifo-Analysen beträgt die tatsächliche Belastung durch Abgaben vom Arbeitseinkommen in den USA 33,6 Prozent, in England 41,5 Prozent, in Ostdeutschland 54 Prozent und in Westdeutschland 57,7 Prozent. Nur Schweden liegt noch um 0,7 Prozent höher….
…Für manche Kraftakte in der Steuerreform der Berliner Regierung gibt es eine verbürgte historische Parallele – aus dem Senat in der römischen Antike unter Kaiser Hadrian. In der damaligen Steuerdebatte sagte der Senator Casparius an die Adresse der Regierung: ‚Lobend gleichzustellen ist diese Steuerreform allen früheren Steuerreformen. Denn sie ist modern, gerecht, erleichternd und kunstvoll. Modern, weil jede der alten Steuern einen neuen Namen trägt. Gerecht, weil sie alle Bürger gleich benachteiligt. Erleichternd, weil sie keinem Steuerzahler mehr einen Beutel lässt. Und kunstvoll, weil sie in vielen Worten ihren kurzen Sinn versteckt, nämlich dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist, und dem Bürger zu nehmen, was des Bürgers ist.“

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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