Ein Bürgerentscheid über Turnplatz-Verkauf

Gondelsheimer können vermutlich im Juli abstimmen
Gondelsheim (BNN). Sollte der Gondelsheimer Gemeinderat in seiner Sitzung am 16. Mai die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens gegen einen Teilverkauf des kommunalen Grundstücks „Turnplatz“ zur Errichtung eines Pflegeheims erklären, werden die Gondelsheimer Bürger im Juli zur Wahlurne gerufen. Das erklärte gestern Bürgermeister Markus Rupp.
Er begründete dies damit, dass der Vorstand des Turnvereins in jüngst stattgefundenen Gesprächen jeglichen Kompromiss abgelehnt habe. Darunter auch den so genannten Wohlhaupter-Vorschlag, der eine Auslagerung der Turnhalle ins Sportzentrum Schlossstadion auf Erbpachtbasis vorgesehen hatte. Außerdem sei die Frist für die Rücknahme des Bürgerbegehrens, welche der Turnverein ins Auge gefasst hatte, inzwischen abgelaufen, begründet der bürgermeister seine Position.

Bürgermeister Rupp bedauerte diese Entwicklung, sagte aber auch, der Gondelsheimer Bürger habe nun eine klare Entscheidungsgrundlage. Er könne Ja sagen zum Bau eines Heims mit 30 Pflegeplätzen für Gondelsheimer Senioren und Behinderte und einer Einnahme im Haushalt von rund 250 000 Euro. Oder er entscheide sich für den Status Quo, also für den Erhalt einer seit Jahren brachliegenden Wiese im Eigentum der Gemeinde Gondelsheim. Dies allerdings zu dem Preis einer steigenden Verschuldung, höherer Steuern und Gebühren sowie dem Zurückfahren der Freiwilligkeitsleistungen.

Überaus bedenklich stimmt das Ortsoberhaupt, dass man seitens des Turnvereins gewillt sei, die gesamte Bürgerschaft finanziell in die Haftung für ein bisher nicht genutztes kommunales Grundstück zu nehmen.
Zudem stehe eine private Investition von rund drei Millionen auf dem Spiel, von der das regionale Handwerk profitiere und aus der heraus Arbeitsplätze im Pflegebereich entstehen würden, bringt Bürgermeister Rupp weitere Argumente ins Spiel.
Der Bürgermeister sagte weiter, dass nun auch ein in der Gemeinderatssitzung vom 7. März dem Turnverein unterbreitetes Angebot, nach dem rund 2 400 Quadratmeter in Vereinsbesitz übergehen könnten, gegenstandslos sei.
Rupp gestand ein, dass ihm dieser Kompromissvorschlag ohnehin „Bauchschmerzen“ aufgrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes gegenüber den anderen Gondelsheimer Vereinen bereitet habe.

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