Fürs etwas anspruchsvollere Wohnen

Vorwiegend Einfamilienhäuser im neuen Viertel „Steiner Pfad“ im Brettener Süden

Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Gut ein Jahr wird es noch dauern, dann sollen die ersten Häuser in Brettens neuem Baugebiet „Steiner Pfad“ aus dem Boden wachsen. Nachdem der Gemeinderat am Dienstag die Satzung für den ersten Abschnitt des auf insgesamt etwa 1 000 Einwohner angelegten neuen Wohnviertels im Brettener Süden beschlossen hat, soll noch in der ersten Hälfte dieses Jahres mit der Erschließung begonnen werden. Die Arbeiten für die Eisenbahnunterführung der Haupterschließungsstraße laufen bereits (wir berichteten). Auf etwa 150 Grundstücken sollen im ersten Abschnitt des Gebiets rund 200 Wohneinheiten entstehen, die meisten in Einzelhäusern, aber auch einige Doppel- und Reihenhäuser. Rechnerisch sollen hier 473 Einwohner ein Zuhause finden.

„Ein attraktives Wohngebiet für anspruchsvolles Wohnen“ entstehe hier, stellte CDU-Sprecher Michael Nöltner fest. Für solche Grundstücke bestehe in der Brettener Kernstadt ein Defizit. Um ein Abwandern von interessierten Bürgern zu verhindern, sei das neue Angebot notwendig. Positiv wertete Nöltner auch, dass die „bisherige Exklave St. Johann“ durch dieses Wohngebiet integriert wird.
Otto Mansdörfer von den Grünen bestätigte, das Wohnviertel Steiner Pfad werde die Brettener Kernstadt bereichern. Eingehend befasste sich Mansdörfer mit dem vorgeschriebenen Flächenausgleich, dessen Bilanz sehr unausgewogen sei. Zur Verbesserung regte er an, die alte Bundesstraße 293 am Hohberg zurück zu bauen. Ein Vorschlag, dem Stadtplaner Ulrich Braun keineswegs folgen mochte. „Das ist ein Wasserschutzgebiet. Dort im Boden rumzumachen, würde ich nicht vorschlagen.“ Nach einem Wortwechsel zum Thema Flächenausgleich einigten sich Oberbürgermeister und Grünen-Sprecher, dass die Stadt sich um ökologisch sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen bemüht, nicht aber unbedingt vorauseilenden Gehorsam bei bürokratischen Forderungen entwickelt, der in diesem Fall auch noch die Grundstückskäufer finanziell belastet hätte. Auf Antrag der Grünen wird die Verwaltung dem Rat eine Liste über den aktuellen Stand laufender Ausgleichsmaßnahmen vorlegen.

Um den Schallschutz im Neubaugebiet sorgte sich Heidemarie Leins (FWV/LUB), die mindere Wohnqualität für einige Grundstücke voraussagte. Ihr Fraktionskollege Dr. Frank Altenstetter fürchtete, wegen des Schallschutzes werde die Gestaltungsfreiheit eingeschränkt. Planer Ulrich Braun wies darauf hin, dass in der Nachbarschaft, wo bisher ein Gewerbegebiet eingezeichnet ist, ein Mischgebiet ausgewiesen wird. Konflikte würden dadurch gemildert.
Die Umwandlung der Industriebrache werde das Umfeld durchaus bewohnbar machen, sicherte der OB zu. Ziel sei schließlich, ein Baugebiet zu schaffen für Menschen, die etwas individueller bauen möchten.

Mit der geplanten Wärmeversorgung des Neubaugebiets durch die Stadtwerke setzte sich SPD-Sprecher Werner Hellebrand auseinander und stellte die Frage, ob das Konzept einer Fernheizung mit Holzpellets und Blockheizkraftwerk zukunftssicher sei. Der Bebauungsplan enthalte keine Aussagen darüber, sagte der OB. Erst beim Verkauf der Grundstücke wolle man solche Regelungen in die Verträge aufnehmen. Die Kombination aus Gas-Blockheizkraftwerk und zusätzlicher Holzfeuerung sei jedenfalls zukunftssicher. „Aber ich gehe davon aus, dass in den Häusern auch ein Kamin zugelassen wird. Doch wir bauen keine Gasversorgung für dieses Gebiet auf.“

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Eine Antwort zu Fürs etwas anspruchsvollere Wohnen

  1. mm sagt:

    Durch einfache Umwidmung des angrenzenden Industriegebietes in ein Mischgebiet will man Konflikte „mildern“. Das Umfeld werde „durchaus bewohnbar“. Es ist schon unglaublich, mit welcher Dreistigkeit hier versucht wird, die Bevölkerung über die wirklichen Tatsachen, sprich durch ein Gutachten nachgewiesene Verlärmung, zu täuschen. siehe dazu diesen Artikel

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