Gemeinderat schnürt ein Millionenpaket für Schulen

Von Alexander Hettich
Per Grundsatzbeschluss hat der Eppinger Gemeinderat am Dienstag ein millionenschweres Paket aus An-, Um- und Neubauten auf den Weg gebracht, das die weiterführenden Schulen für den Ganztagsbetrieb fit machen soll. Bei aller Freude – die Folgekosten bereiten den Stadträten Sorgen.
Von einem „historischen Beschluss“ sprach Oberbürgermeister Klaus Holaschke. Vertreter aller Fraktionen waren voll des Lobes für die schnelle Reaktion der Verwaltung und der Schulleiter, die es ermöglicht hatte, dass Eppingen beim Rennen um die IZBB-Töpfe reich bedacht wurde.
Rund drei Millionen Euro fließen aus dem Bundesprogramm zur Förderung der Ganztagesschulen in die Fachwerkstadt. Das Geld bildet den Grundstock für sechs Bauprojekte in der Elsenzer Kraichgauschule und im Schulzentrum am Berliner Ring (siehe Kasten). Knapp 3,65 Millionen Euro kostet der Teil der Baumaßnahmen, der mit dem IZBB-Programm zusammenhängt. Die Stadt muss 631 000 Euro beisteuern. Die Weichen für die rege Bautätigkeit hat der Rat einstimmig gestellt, konkrete Baubeschlüsse gibt es bislang nur für den Gymnasiumsausbau und die Aufstockung des Klassenpavillons an der Grund-, Haupt- und Werkrealschule.

„Einen Wermutstropfen bei all der Euphorie“ sieht Margarete Lang. Die Sprecherin der CDU-Fraktion verwies wie ihre Kollegen Hartmut Kächele (SPD) und Gerhard Grolig (Freie Wähler) auf die Folgekosten von geschätzten 130 000 Euro pro Jahr, die Eppingen etwa für Hausmeisterdienste wird aufbringen müssen. „Das“, so Kächele, „ist die Kehrseite der Medaille.“ Für Peter Wieser von den Grünen geht die Arbeit erst richtig los, wenn die Bagger abgerückt sind: „Entscheidend ist, was in den Räumen stattfindet.“ Trotz solcher Bedenken betonten alle Stadträte die große Chance, in Eppingen einen „zukunftsweisenden“ Schulstandort zu schaffen.

Für mehr Diskussionsstoff sorgte der von der Verwaltung vorgelegte Plan, der den Rahmen für die Gestaltung der Freiflächen um das Schulzentrum absteckt. Dabei, so OB Holaschke, handele es sich um eine „Vision – das Konzept ist sehr langfristig angedacht“. Kernstück ist ein begrünter Campus zwischen Realschulanbau und geplanter Mensa, der Schmiedgrundweg würde für den Verkehr gesperrt.
Sportplätze anlegen, den Pausenhof des Gymnasiums erweitern, Parkplätze neu organisieren, das Gelände zwischen Sport- und Großsporthalle begrünen – das sind weitere Eckpfeiler des Pakets. Allein für die Kernbausteine sind rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Die grüne Zukunftsvision findet Margarete Lang „bestechend“. Nur: Die Kosten seien „nicht vertretbar“, so die CDU-Rätin: „Da wird teilweise zu aufwändig geplant.“

Mit 15 zu 14 Stimmen verhinderten Union und Grüne den Grundsatzbeschluss zum Freiflächen-Rahmenplan, der lediglich „zur Kenntnis genommen“ wurde. Der Unterschied zum Grundsatz-Votum ist freilich marginal. In jedem Fall werden die einzelnen Projekte im Rat noch ausführlich diskutiert. Der Rahmenplan werde die „Maßstabslinie“ bleiben, betont Bürgermeister Eduard Muckle: „Später wird man die Einzelheiten klären.“

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