Mittagessen mit Blick in den Brettener Stadtpark

Mensa-Pavillon der Hebelschule soll zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig sein / Schule glücklich über Raumgewinn
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ganz neue Perspektiven werden sich für die Johann-Peter-Hebel-Schule nach den Sommerferien ergeben. Denn dann wird die neue Mensa in Betrieb genommen, mit deren Bau jetzt begonnen wurde. Rektor Peter Dick erklarte beim ersten Spatenstich am Montagabend, der knapp 300 Quadratmeter große Glaspavillon am Rande des Stadtparks werde nicht nur der Verköstigung der Ganztagsschüler dienen, sondern für etliche weitere Aufgaben nutzbar sein: Gruppenartaeit, Kurse, Theater, Projektarbeit, Lesungen, Ausstellungen, Informationsveranstaltungen – die Mensa wird auch die Funktion einer Aula übernehmen.

Im Mittelpunkt steht aber das mittägliche Essen der Ganztags-Hauptschüler. Bisher dient ihnen das Foyer der benachbarten Stadtparkhalle als provisorischer Speisesaal. Gegessen wird allerdings in mehreren Schichten, die Jugendlichen müssen ihre Mahlzeiten unter gewissem Zeitdruck einnehmen. Dass alle gleichzeitig ihr Essen bekommen, wird jedoch auch in der neuen Mensa nicht möglich sein. Dafür reichen auch die geplanten 130 Sitzplätze nicht aus.
Auf rund 670 000 Euro ist der Neubau veranschlagt, berichtete Oberburgermeister Metzger. Als zuschussfähig wurde eine Bausumme von 511 000 Euro anerkannt, hierfür erhält die Stadt Bretten 90 Prozent Förderung. Mit den staatlichen Zuschüssen für die Ganztagsschulen beschäftigten sich mehrere Redner bei dem ersten Spatenstich. So betonte der Oberbür-
germeister, dass Bretten dank rechtzeitiger Weichenstellung gleich vier Schulen auf Ganztagsbetrieb umstellen könne, obwohl landesweit die Mittel bei weitem nicht ausreichten. In Bretten gebe es ein breit gefächertes Ganztagsangebot von der Krippe bis zum Gymnasium.
Auch der Landtagsabgeordnete Peter Wintruff (SPD) hob hervor, dass ein erklecklicher Posten der vom Bund dem Land für Ganztagsschulen bereitgestellten 528 Millionen Euro nach Bretten fließe. Scharf kritisierte der Abgeordnete aber die Verteilung der Fördermittel innerhalb des Landes. Der Regierungsbezirk Karlsruhe komme besonders schlecht weg. „Aber Bretten war so clever, sich sehr frühzeitig zu bemühen.“ Ausdrücklich lobte Wintruff, der Vorsitzender der Schulausschusses im baden-württembergischen Landtag ist, die Bemühungen der Hebelschule, durch Ganztagsunterricht bessere Bildung zu erreichen.
Dass sie auf dem rechten Wege sei, habe jüngst Rektor Diuck bei einem Auftritt in Stuttgart vermitteln können.
Auch der Landtagsabgeordnete Franz Wieser (CDU) lobte die Ganztagsschule, sprach von einer „wunderbaren, guten Sache“, warnte aber zugleich vor einer ideologischen Diskussion über den Ganztagsunterricht. In der Pädagogik gebe es keinen Königsweg, entscheidend sei der Lehrer. „Wo man es braucht, soll man die Ganztagsschule einrichten“.

Von einer gesellschaftlichen Notwendigkeit sprach Schulleiter Peter Dick und hatte viele lobende Worte für sein Lehrerkollegium, das bereit sei, sich den Aufgaben zu stellen. Bei der Personalausstattung gebe es „noch ein paar Schwierigkeiten“, sagte Dick. Die Stadt Bretten jedoch habe als Schulträger bei den Räumen und der Ausstattung für den Ganztagsunterricht trotz schwieriger Zeiten vieles geleistet. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Stadt einen Schulsozialarbeiter für unsere Schule beschäftigt, obwohl sie dafür vom. Land kein Geld bekommt.“

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