Wir müssen handeln

VBU lehnt Fachmarktcenter ab — Metzger hält dagegen:

Bretten, (gm) „Mit Nachdruck widersprochen“ hat die Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU) der geplanten Bebauungsplanänderung zur Erstellung eines Fachmarktcenters an der Pforzheimer Straße. In der Stellungnahme im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange geht VBU-Vorsitzender Professor Dr. Alex Veith davon aus, dass das von der Stadt in Auftrag gegebene GMA-Gutachten „als Grundlage für die Bebauungsplanänderung nicht geeignet ist,“ da „nicht alle Verkaufsflächen berücksichtigt wurden, die zur Beurteilung sowohl des Kongruenzangebots als auch der Umsatzverteilung herangezogen werden müssen.“ Nicht herangezogen worden sei neben verschiedenen Einzelhandelsgeschäften auch der geplante Modepark Röther in unmittelbarer Nachbarschaft. VBU -Fazit: „Die Beurteilung möglicher raumordnerischer und städtebaulicher Auswirkungen erfolgte auf einer unvollständigen Grundlage.“ (Vollständige Stellungnahme im Innenteil)

In Frage gestellt wird von der VBU ebenso eine „offene Kaufkraft“, die dem neuen Einkaufscenter zur Verfügung stehen soll. Sie spricht von einem „gedeckten Bedarf“. Konsequenz eines solchen Centers sei daher eine „Verödung der Fußgängerzone und eine Zerstörung der gewachsenen Strukturen.“

Eine Argumentation, die Oberbürgermeister Paul Metzger nicht nachvollziehen kann: „Wir haben 2003 eine Bürgerbefragung durchgeführt. Eindeutiges Ergebnis: Es gibt Defizite bei den Angeboten in Bretten. Wenn wir das ernst nehmen, dann können wir nicht untätig bleiben, dann müssen wir handeln. Mit dem Fachmarktcenter versuchen wir Sortimentsbereiche wieder einzuführen, die in Bretten bereits weggebrochen sind“ Metzger verweist dabei auch auf die in den Nachbarstädten bereits entstehenden oder geplanten Einkaufszentren wie die bereits begonnenen Projekte Bohnenberger Schlüssle in Pforzheim, das ECE-Center in Karlsruhe und das geplante Zentrum in Bruch-sal an der Strecke nach Wiesenthal. „Diese Veränderungen beschäftigen uns permanent. Es besteht ohne Zweifel ein Konkur- renzkampf mit den Nachbarstädten. Wenn wir da nichts dagegen setzen, entsteht eine für Bretten negative Entwicklung, bei dem auch die Innenstadt unter die Räder kommt. Dann fließt noch mehr Kaufkraft aus Bretten ab. Wer zu Globus nach Wiesenthal fährt, kauft dann gleich auch noch im neuen Bruchsaler Center ein. Für Bretten bleibt da nichts. Der Bürger bemerkt die Auswirkungen oft erst dann, wenn es zum Reagieren bereits zu spät ist.“

Ein verharren auf angestammten Positionen hält Metzger für wenig sinnvoll: „Die Innenstadt wird sich künftig verändern, weil die Mobilität der Einkäufer andere Wege geht. Ich würde mir wünschen, dass der Brettener Einzelhandel sich auch in diesem Fachmarktcenter engagiert – ein Angebot gab es, aber die Resonanz war alles andere als groß.“ Verständnis zeigt der OB allerdings für die Kritik an der Unvollständigkeit des Gutachtens: „Es ist mir ein Anliegen, dass die Ungereimtheiten aufgeklart werden. Wenn wir etwas bestellen und bezahlen, erwarte ich, dass der Gegenwert auch vollständig ist.“

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