In einer Reihe zu stehen mit Unternehmen wie der Telekom oder der Bahn – das ist heute nicht unbedingt eine Auszeichnung, zumindest einmal mit Blick auf den Umgang mit den Mitarbeitern. Dass auch das Karlsruher Landratsamt seine Beschäftigten ohne deren Wissen überprüft hat, ist ein Unding. Mit dem Schlagwort Korruptionsbekämpfung lässt sich zwar manches, aber nicht alles rechtfertigen. Wer so gründlich untersucht wie der Landkreis, müsste zumindest einen Anfangsverdacht haben. Den aber gab es offenkundig nicht und bei der Spähaktion kam daher auch nichts heraus.
Das mag man als gutes Ergebnis werten. Was freilich erheblich beeinträchtigt ist, ist das Klima im Amt. Landrat Schnaudigel wird sich nach seinem Urlaub viele Fragen anhören müssen. Überall wird Transparenz gefordert – da muss die öffentliche Verwaltung vorne mit dabei sein. Die Vorgänge im Landratsamt bilden das Gegenteil ab. Wer die Belegschaft ausspäht und dies nicht einmal hinterher kommuniziert, darf sich nicht wundern, wenn die Stimmung im Haus mies ist. Matthias Kuld
Unvermeidlich aber vorgeschrieben
Welchen öffentlichen Blödsinn kriegen wir demnächst zu lesen?