Panne beim Finanzamt

Datenschutz missachtet
Säumige Zahler stammen auch aus Bretten und Oberderdingen
Bruchsal/Bretten (bert). Da staunte der Herr nicht schlecht, als er dieser Tage die Post vom Finanzamt öffnete. Weniger, weil das dicke Kuvert die rückständige Kraftfahrzeugsteuer einforderte. Weniger auch, weil darin die sofortige Stilllegung seines Fahrzeugs angedroht wird, falls die fällige Summe nicht bis 7. Juli auf dem Konto der Finanzkasse auftaucht.


Das Erstaunen rührte vielmehr daher, dass mit der Mahnung 17 weitere gleichlautende Bescheide an andere Autohalter mitgeschickt worden waren. Und damit persönliche Finanzdaten in die Öffentlichkeit gelangten, die eigentlich nur für die betroffenen Empfänger bestimmt waren.
Sämtliche Formulare waren vom selben Finanzbeamten unterzeichnet und verfolgten das gleiche Ziel: Säumige Steuern einzutreiben, und dies mit dem nötigen behördlichen Nachdruck. Die Abmeldung des Fahrzeugs von Amts wegen lasse sich nur durch die sofortige Bezahlung des Rückstandes abwenden, steht in allen Schreiben zu lesen.
Die säumigen Zahler stammen unter anderem aus Bruchsal, Bretten und Oberderdingen. Die Summen, die eingefordert werden, bewegen sich zwischen 63 und 690 Euro und lassen auf verschiedene Fahrzeugtypen und -größen schließen. Doch wie kommen solche Dokumente mit durchaus vertraulichem Inhalt an die falsche Adresse und in unbefugte Hände?
Da die Dokumente gleichen Inhalts und von ein und derselben Person unterzeichnet wurden und dazu noch mit einer Büroklammer zusammengeheftet waren, liegt der Schluss nahe, dass der Auftrag, diese per Post zu verschicken, von einem Mitarbeiter missverstanden wurde: Statt die Bescheide einzeln in Kuverts zu stecken, wanderte das ganze Paket in einen Umschlag und erreichte bis auf eine Ausnahme bis heute die eigentlichen Empfänger nicht.
„Es handelt sich zwar nur um Mahnungen, dennoch sollte eine Behörde mit solchen Daten sorgfältiger umgehen“, moniert der Empfänger wider Willen, der die Bescheide wieder zurück ans Finanzamt übermittelt hat. Schließlich könne Vergleichbares ja bei mangelnder Sorgfalt ja auch einmal mit wichtigen personenbezogenen Daten passieren.

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12 Antworten zu Panne beim Finanzamt

  1. ulf. sagt:

    Datenschutz missachtet – na und? 🙂

  2. Arth. Br. sagt:

    Datenschutz missachtet!
    Was wird passieren? – Datenschützer?
    Wahrscheinlich nichts!

  3. Ev-/-Pad. sagt:

    Liebes Finanzamt Bruchsal: Trotz alledem -weiter so wie bisher! 🙂

  4. AP sagt:

    Ihr Bestes scheint im obigen Fall aber nicht gut genug gewesen zu sein. 🙁

  5. Jork. sagt:

    Ich verstehe diese Kommentierungen überhaupt nicht.

    Die Beschäftigten in den Finanzämtern tun doch nur ihre Pflicht und geben tagtäglich ihr Bestes.

  6. f sagt:

    Zum Kommentar von -nz-:

    Aus seinen beiden Fragen spricht ausnahmslos nur der Steuerschuldner!

  7. Clodw. sagt:

    Für -nz-

    So darf man aber als mündiger Bürger schon gar nicht denken.
    Scließlich leben wir in einer Demokratie.

  8. -nz- sagt:

    Seit wann entschuldigt man sich bei den „Leibeigenen“?
    Oder gibt es einen Weg für die Betroffenen, dieser Abhängigkeit zu entkommen?

  9. Leibd. sagt:

    Mal abwarten, ob sich das Finanzamt Bruchsal zu einer Entschuldigung durchringt.

  10. -p-w- sagt:

    „Schließlich könne Vergleichbares ja bei mangelnder Sorgfalt ja auch einmal mit wichtigen personenbezogenen Daten passieren.“

    Es handelt sich hier doch um eben diese.
    Was sonst?

  11. -Dagm.Meur./ sagt:

    Ja warum denn nicht?

  12. wf sagt:

    Wie kann man nur damit zur Zeitung gehen?

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