Gewerbegebiet Gölshausen jetzt fast völlig belegt

Mit der Verlagerung von Hannich dreht sich das Industriekarussell weiter
Sorge um Brettener Arbeitsplätze

Bretten-Gölshausen. Knapp 3 000 Quadratmeter Grundfläche, acht Meter Höhe, 16 Ladetore, das sind die wichtigsten Kennziffern der neuen Halle der Hannich Möbeltransport-Spedition GmbH. Die Verlagerung von der Wilhelmstraße ins Industriegebiet Gölshausen ist ein weiterer Baustein im so genannten Industriekarussell. ,,Mit dem Umzug wird der konsequente Weg der Veränderung und Verbesserung der Wirtschaftsstrukturen fortgesetzt“, sagte Oberbürgermeister Paul Metzger.

,,Eine Vision wird Wirklichkeit“, erklärte Ralf Hannich. Der erste Umzug in der 112-jährigen Firmengeschichte ermögliche die Konzentration auf einen Standort. Neben dem ,,Herzstück“ Wilhelmstraße habe man bisher mehrere Außenlager benötigt.
Eines davon liegt am Rinklinger Bahnhof. ,,Durch die Verlagerung werden die Voraussetzungen für die betrieblichen Entwicklungen der Firmen Klumpp und Deuerer verbessert“ berichtete OB Metzger. Nehme man noch den frei werdenden Busabstellstellplatz der Regionalverkehr Südwest hinzu, verdopple sich beispielsweise die für die weitere Expansion von Klumpp nutzbare Fläche.
Auch für Hannich ist der Umzug die Grundlage für weiteres Wachstum. ,,Die Konzentration auf einen Standort ermöglicht bessere innerbetriebliche Abläufe“, informierte Ralf Hannich, der zusammen mit seiner Schwester Ute in vierter Generation die Geschicke des Traditionsunter-nehmens führt. Die Standbeine Neumöbellogistik‘ Umzüge und Lagerhaltung seien nun zentral untergebracht. Gleichzeitig legte der Geschäftsführer ein Bekenntnis zum Standort Bretten ab. ,, Im Umkreis von weniger als 100 Kilometern können wir mehrere große Wirtschaftszentren bedienen.“ Mit dem fast ein Hektar großen Areal in Gölshausen ist das dortige Gewerbegebiet fast komplett belegt. ,, Zweieinhalb der insgesamt 75 Hektar sind noch frei“, sagt Uwe Reinhard von der städtischen Wirtschaftsförderung.
Wobei derzeit über eineinhalb Hektar der verfügbaren Kapazitäten viel versprechende Gespräche geführt würden. Verhandlungen gebe es auch schon über Flächen im Erweiterungsgebiet Rüdtwald. 22 Hektar stehen dort bald zur Verfügung. Für fünf Hektar lägen sehr konkrete Anfragen vor. Dahinter stünden zwei ansiedlungswillige Unternehmen. Komme das Geschäft zu Stande, bedeute das rund 330 neue Arbeitsplätze für Bretten.

Die scheinen auch nötig, angesichts des von Paul Metzger aufgezeigten Szenarios:
,,Kurzfristig droht der Verlust von rund 1 000 Arbeitsplätzen.“ Als Beispiel nannte er die zum Juni kommenden Jahres erfolgende Schließung des Brettener Werkes von Menzolit-Fibron. Umso wichtiger seien die Neuansiedlung von Betrieben und der Erhalt bestehender Firmen. Hannich beispielsweise erhalte durch den Umzug die Möglichkeit der weiteren Expansion, so Metzger. Die bestehenden rund 50 Arbeitsplätze würden dadurch noch sicherer.
Alle Standbeine sollen zukünftig noch ausgebaut werden. Bei der Neumöbellogistik liefert Hannich als Depot der Hermes Logistikgruppe Möbel an den Endkunden aus, übernimmt dabei die gesamte logistische Abwicklung und die Montage, erklärt Ralf Hannich. Neben Möbeln biete die neue Halle auch die Möglichkeit zur Lagerung von Paletten, Aktionsware oder Akten anderer Unternehmen.
Die Zuversicht von Ralf Hannich teilt auch Wirtschaftsförderer Uwe Reinhard: ,,Seit zwei Monaten ist die Zahl der Anfragen ansiedlungswilliger Betriebe stark gestiegen.“

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Eine Antwort zu Gewerbegebiet Gölshausen jetzt fast völlig belegt

  1. Matthias Menzel sagt:

    Für fünf Hektar liegen also „sehr konkrete Anfragen vor“, das hörte sich 6 Tage später im Interview mit der bwWoche (Staatsanzeiger) vom 21.11.05 so an : „Genaue Angaben, wie viele Unternehmer schon angefragt haben, nennt der Rathauschef jedoch nicht. “
    Also wieder mal nur Propaganda……

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