Video-Kameras sollen für mehr Sicherheit sorgen

Stadt und Albtalverkehrsgesellschaft sagen dem Vandalismus in Bretten jetzt den Kampf an:
Bretten. (gm) Bretten sagt dem Vandalismus den Kampf an. Video-Überwachung ist das Stichwort, unter dem die Stadt jetzt aktiv wird. „Aktiv werden muss“, sagt Oberbürgermeister Paul Metzger, der sich darüber „maßlos nicht nur wegen der Kosten, sondern auch wegen des durchleuchteten Menschen ärgert“. So ist eine Kamera Installation unter anderem am Sportzentrum Im Grüner geplant – und auch an anderer Stelle soll zukünftig die Technik für mehr Sicherheit sorgen. Noch in diesem Herbst wird auch die Stadtbahn-Haltestelle Mitte mit einer Video-Schutzanlage ausgerüstet und gehört damit nach Kuppenheim und der Haltstelle Europahalle in Karlsruhe zu den drei Stadtbahn-Pilotprojekten für eine Video-Überwachung. Denn nicht nur für Metzger, sondern auch für Dr. Walter Casazza, Geschäftsführer der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) ist die Haltestelle Mitte ein „Brennpunkt“ in Sachen Vandalismus.

Immer wieder werden hier die Glasflächen massiv zerstört – die Wände mit Graffitti verschmutzt. Erhebliche Summen haben die Stadt Bretten und die AVG bisher schon für die Instandsetzung investieren müssen. Und es wäre noch teuter geworden: Der Gemeindeversiche-rungsverband hatte einer weiteren Übernahme der Versicherung nur mit stark erhöhten Beiträgen zugestimmt. Damit soll jetzt Schluss sein: Die neuen Videoanlagen erlauben selbst bei Manipulationen an den Geräten einen schnellen Täterzugriff. Für die AVG ist die Haltestellen-Überwachung nach der Ausrüstung von zwei Stadtbahnwagen Ende vergangenen Jahres die Verwirklichung der zweiten Stufe ihres Sicherheitskonzeptes.
„Wir wollen die Vandalismusschäden eindämmen, aber auch das Sicherheitsgefühl für unsere Fahrgäste erhöhen“, stellt Casazza fest. Dass von den Kameras eine sehr hohe Präventivwirkung ausgeht, bestätigen Auswertungen der ersten Sicherheitsstufe mit Kameras in der Stadtbahn selbst. In den so ausgerüsteten Wagen seien seit der Inbetriebnahme der Überwachung keine Schäden und Übergriffe mehr registriert worden. Rund 20000 Euro müssen für das Videosystem für die Stadtbahnhaltestelle Mitte aufgewendet werden, wobei AVG und Stadt sich die Kosten teilen.

„Das rechnet sich“, stellt OB Metzger mit Blick auf die bisher entstandenen Schäden fest. Er setzt ebenso wie Casazza darauf, dass die stationären Kameras endlich Ruhe in das unerfreuliche Geschehen an der „gläsernen“ Haltestelle bringen: „Wir haben dem Vandalismus den Kampf angesagt“, stellt er fest. „Aber es ist traurig, dass solche Maßnahmen überhaupt nötig sind“. Die in Bretten zu installierende Anlage ist das dritte System, das die AVG als Pilotprojekt einsetzt. Eine intelligente Logistik stellt dabei nicht nur die gegenseitige Überwachung der einzelnen Kamerasysteme sicher, sie erkennt auch von Außen vorgenommene Manipulationen selbst und meldet sie sofort in die Zentrale, sodass zeitnah eine Filmauswertung mit Tätererkennung vorgenommen werden kann. Casazza legt Wert darauf, dass die Speicher nur im Bedarfsfall ausgelesen werden: „Alle datenschutzrechtlichen Bedingungen werden eingehalten. Aus diesem Grund hat auch nur ein sehr beschränkter Personenkreis Zugang zu den Aufnahmen. Die Auswertung der Aufzeichnungen erfolgt auf einem Stand-Alone-PC ohne Netzwerkanbindung“.
Nach Kuppenheim, Bretten und Karlsruhe haben inzwischen auch andere Gemeinden wegen einer Video-Überwachung ihrer Haltestellen bei der AVG nachgefragt. Zunächst aber setzt die AVG noch in diesem Herbst ein weiteres Sicherheitsprojekt um: Die Personalkapazität in den Stadtbahnzügen wird in den Abend- und Nachtstunden um 100 Prozent aufgestockt.

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