Mehr Firmenwünsche als Fläche

Schon jetzt fehlen drei Hektar Industriegebiet:
Bretten. (gm) Kaum aus der Taufe gehoben, sind sie schon wieder zu klein. Die neun Hektar „Steinäcker“, letzte Erweiterung des Industriegebietes Gölshausen, haben einen Anfrageboom in der Melanchthonstadt ausgelöst – und das, obwohl die Erschließungsarbeiten noch längst nicht beendet sind. Während andernorts Gewerbegrundstücke zum Teil seit Jahren brachliegen, plagt Bretten genau das gegenteilige Problem. „Wir brauchten schon jetzt zwölf Hektar, um der Nachfrage einigermaßen gerecht zu werden,“ weist Uwe Reinhard, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, auf eine Lage hin, die der Verwaltung augenblicklich einiges Kopfzerbrechen bereitet. Denn Ansiedlungswünsche kommen von Unternehmen aus der gesamten Region Karlsruhe, Pforzheim und Enzkreis – und einige würden ein hohes Potential an Arbeitsplätzen mitbringen.

Ablehnen, so Reinhard, „möchten wir da natürlich nicht“. Aber allein aus Bretten selbst sind schon sieben Hektar mit Umsiedlungs- und Erweiterungswünschen belegt. Einzige Lösung, die man in der Melanchthonstadt derzeit sieht: „Wir werden Ansiedlungspolitik so betreiben, dass wir versuchen, Betriebe, die noch warten können, auf künftigen industriellen Flächen unterzubringen.“ Im Brettener Rathaus ist man über die vielen Ansiedlungswünsche doch ein wenig überrascht. „Ich hatte Angst, dass wir nicht konkurrenzfähig sind,“ stellt Reinhard mit Sicht auf einen Quadratmeterpreis von 120 Mark fest. „Wir sind teurer als andere Standorte“.

Allerdings nur auf den ersten Blick, denn die Stadt bietet den Firmen bereits vollständig eingeebnete Flächen auf einem terrassierten Gelände an. Das rechnet sich offenbar für die Unternehmen, die dann selbst nicht mehr entsprechend in die Tasche greifen müssen und schneller planen können.. Für Reinhard ergibt sich daraus die Erkenntnis: „Solche Flächen sind anscheinend wesentlich attraktiver. Das Ergebnis gibt unserer Politik Recht.“

12 Millionen Mark kostet die Erschließung der Steinäcker, zwei Millionen gehen zu Lasten der umfangreichen Erdarbeiten, in deren Rahmen 84 000 Kubikmeter Erde bewegt werden – und diese zwei Millionen schlagen sich auch im Quadratmeterpreis nieder.
Doch nicht nur das bestens vorbereitete Gelände („da kann man gleich drauf bauen“) lockt Firmen nach Bretten. Einen weiteren Pluspunkt kann die Stadt dadurch verbuchen, dass sie schnell und flexibel auf Ansiedlungswünsche und deren Umsetzung reagiert. „Rekordverdächtig“, lacht Reinhard, sei mitunter das vorgelegte Tempo. Man habe es schon geschafft, von der ersten Anfrage bis zum Spatenstich in sieben Monaten alle Formalitäten und Regularien abzuhaken.

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