Hoch subventioniert

von G.H. (Name und Anschrift des Verfassers sind dem BAK bekannt)
Zu BNN vom 15. Januar 2011
„Für Reisen sitzt das Geld locker“
„Die Deutschen bleiben voraussichtlich Reiseweltmeister. Gut gefüllte Urlaubs-Konten und eine ungebrochene Reiselust werden den Umsatz der Branche in diesem Jahr deutlich in die Höhe treiben“…
So weit, so gut.
Flugzeuge sind die klimaschädlichsten Verkehrsmittel. Der Flugverkehr und auch der Urlaubsflug-Verkehr wachsen dennoch rasant an. Und durch Steuerbefreiungen haben Fluggesellschaften sogar einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Bahn. Die Einführung einer Kerosinsteuer ist auf internationaler Ebene gescheitert. Seit 2004 können die EU-Staaten zwar Energiesteuern erheben – tun es aber nicht.

Der deutsche Fiskus lässt sich durch diese Subvention sehr viel Geld entgehen. 2010 hätte der Staat 680 Millionen Euro mehr im Haushalt haben können. 2009 sind ihm 660 Millionen Euro entgangen, 2008 immerhin rund 640 Millionen Euro. Natürlich aber sollten die Fluggesellschaften nicht gegenüber der Bahn bevorzugt werden, beteuerte die Bundesregierung, sondern keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber internationaler Konkurrenz erleiden müssen.

Hoch subventioniert
Steuermindereinnahmen durch den Verzicht auf Energiesteuern im deutschen Flugverkehr

2005 397 Mio. €
2006 395 Mio. €
2007 395 Mio. €
2008 640 Mio. €
2009 660 Mio. €
2010 680 Mio. €
Sa. 3167 Mio. €

Innerhalb von sechs Jahren wurde großzügig auf 3.167 Milliarden Euro verzichtet. Ich als Steuerzahler würde mich über den Verzicht der Bundesregierung von einkommensabhängigen Steuern sehr freuen.
Allzu durchsichtig und dreist ist die Erhebung der neu eingeführten Luftverkehrs-Steuer ab 2011, die blöderweise natürlich vom reisenden Volk (Weltmeister) aufzubringen ist. Die Fluggesellschaften werden weiterhin finanziell geschont, die Flugpassagiere ganz neu zur Kasse gebeten. Damit verbreitet man eine besondere Reise-Vorfreude. Alles wie gehabt.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Hoch subventioniert

  1. mm sagt:

    wer den zarten Wink zum Unwort des Jahres, „alternativlos“, nicht verstanden hat:
    „Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe“, so der Sprecher der Unwort-Jury, Horst Dieter Schlosser.

    „Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken.“

    Das Wort benutzt derzeit Bundeskanzlerin Angela Merkel gerne, um Diskussionen vorab im Keim zu ersticken, so zBsp. bei der Begründung der Griechenlandhilfe gebraucht.

  2. G.H. sagt:

    Die Fluggesellschaften werden weiterhin finanziell geschont, die Flugpassagiere ganz neu zur Kasse gebeten – s.o. vorletzten Satz.

    Alternativlos! 🙂

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