Aktionen gegen Leiharbeit in der Region – IG Metall und Betriebsräte fordern Lohngleichheit

An 5 Werktoren der Firma SEW Eurodrive fanden jeweils zur Frühschicht und Mittagsschicht am Donnerstag kurze Informationsveranstaltungen statt. Gut 3000 Beschäftigte bei SEW Eurodrive in Bruchsal, Graben sowie in Östringen wurden über die aktuelle Sitution zu den prekären Arbeitsverhältnissen (Leiharbeit) informiert. Gleichzeitig fanden auch bei Sulzer Pumpen in Bruchsal Aktionen vor dem Werkstor statt.

Leiharbeiter bei SEW wird ein Mindestlohn von 8,50 € je Stunde garantiert, dies ist eine Besserstellung aber das reicht nach Ansicht von Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal, bei weitem nicht aus. Er sieht den Gesetzgeber und die Arbeitgeber in der Pflicht. Bei SEW sind derzeit über 460 Leiharbeiter beschäftigt. „Viele Beschäftigten bei SEW Eurodrive sehen das gesamte Einkommensgefüge und das Betriebsklima in Gefahr. Mit Leiharbeit wälzen die Arbeitgeber ihr unternehmerisches Risiko auf die Menschen in Leiharbeit ab“, so Schneider.

Im Bruchsaler John Deere Werk haben fast alle Beschäftigten die Protestveranstaltung des Betriebsrates besucht. Gunter Bleier, Betriebsratsvorsitzender von John Deere, informierte über die aktuelle Situation die Belegschaft. Obwohl bei John Deere der Grundsatz „Gleiche Arbeit gleicher Lohn“ vertraglich geregelt wurde, sieht Bleier den Gesetzgeber in der Pflicht, für gleiche Löhne zu sorgen: „Wir brauchen dringend eine gesetzliche equal-pay-Regelung, die in allen Betrieben angewandt werden muss“.

Unter dem Motto „Arbeit – sicher und fair“ fordert die IG Metall bei der Firma Neff einen „Kurswechsel für ein Gutes Leben“. „Hierzu gehöre, dass es für die Arbeitssuchenden die Perspektive von Festanstellungen geben muss, statt über Jahre hinweg in die Leiharbeit oder Befristung abgeschoben zu werden“, so Holger Schneefeld Betriebsratsvorsitzender bei Neff in Bretten.

Bei E.G.O. und Blanco wurden Unterschriften für eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung gesammelt. „Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden muss zur Regel werden“, so Bruno Nehring Konzernbetriebsratsvorsitzender der E.G.O. und Blanco.

„Nach einer Befragung der Betriebsräte wurde festgestellt, dass die im Aufschwung geschaffenen Arbeitsplätze zu 85% in Form von befristeter Beschäftigung oder als Leiharbeit angeboten würden“, so Schneider. Damit verlassen die Arbeitgeber die gemeinsam geschaffene Grundlage mit der die schwere Wirtschaftskrise bewältigt wurde. „Das ist Missbrauch zu Lasten der Arbeitnehmer. Hier muss die Politik korrigierend eingreifen“, so Schneider.

An der Unterschriftaktion haben sich bisher über 1.500 Beschäftigten beteiligt.
Die Unterschriftsliste kann unter bruchsal@igmetall.de angefordert werden.

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