Stadt will historische Fachwerkhäuser ankaufen

Drei Immobilien am Marktplatz wechseln die Besitzer:
Bretten. (gm) Mehrere Immobilien am Marktplatz stehen gegenwärtig zum Verkauf – die Verhandlungen mit Interessenten laufen. Mit dabei ist die Stadt Bretten, die das historische Ensemble gewahrt wissen möchte. „Wir blenden uns kräftig mit ein“, bestätigt Oberbürgermeister Paul Metzger. „Ich habe unsere Liegenschaft beauftragt, das Ensemble, das für das Stadtbild von großer Bedeutung ist, möglicherweise städtisch zu sichern. Es muss die Garantie da sein, dass der Gesamteindruck nicht durch Umbauten zerstört wird. Wir stehen gegenwärtig im Gespräch mit den Eigentümern.“

Während sich die Stadt um den Ankauf der zwei nebeneinander liegenden Fachwerkhäuser, die zu den ältesten in Bretten zählen, bemüht, haben sich auch bereits private Interessenten für das Gebäude gefunden, im dem gegenwärtig der 1-Euro-Laden untergebracht ist.

Veränderungen sind auch auf der anderen Seite des Marktplatzes deutlich. Die Firma Schlecker ist aus dem Strasser Haus, das mittlerweile der Brettener Kommunalbau gehört, ausgezogen. Die Vermessungsarbeiten sind beendet, gegenwärtig finden dort noch bauhistorische Untersuchungen statt, die Ende Oktober abgeschlossen sein sollen. Erst dann kann mit dem Denkmalamt endgültig geklärt werden, ob die Kommunalbau ihr Ziel, die Fassade zu erhalten und dahinter völlig neu zu bauen, verwirklichen kann. Der rückwärtige Gebäudeteil zur Pforzheimer Straße hin kann mit Zustimmung des Denkmalamtes eigentlich sofort abgebrochen werden. Als Termin für den Beginn dieser Abbrucharbeiten, die mit den Sanierungs- und Abbruch am ausgebrannten Hebererhaus koordiniert werden, ist der 12. November vorgesehen.

Rund 2 bis 2,3 Millionen Euro wird der Umbau des Gebäudes, das nach seiner Fertigstellung die Europäische Melanchthonakademie und unter anderem die Stadtinformation und die Kraichgau – Stromberg Tourismus aufnehmen soll, kosten. Refinanzieren sollen sich diese Mittel durch kostendeckende Mieten. Der Gemeinderat hat am kommenden Dienstag über die von den Architekten und Ingenieuren Zonsius, Wenninger & Keck erarbeitete Detailplanung zu entscheiden und grünes Licht für den Umbau zu geben.

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8 Antworten zu Stadt will historische Fachwerkhäuser ankaufen

  1. -nz- sagt:

    „…private Interessenten für das Gebäude…“
    Wenn man den „Privaten“ sagt auf was es ankommt, wird „das Stadtbild“ mit Sicherheit gewahrt.
    Man darf dabei nur nicht mauscheln.

  2. -el- sagt:

    Die amerikanische Immobilienkrise verdeutlicht einmal mehr, wie Sicher solche Investitionen tatsächlich sind.

    Was auf keinen Fall nicht vergessen werden darf, dass der Gemeinderat und die Verwaltung nicht mit eigenem, sondern mit unserem Geld, Geld der Steuerzahler umgeht. Wie das passiert, lässt sich leicht aus den Prüfungsberichten der Gemeindeprüfungsanstalt ablesen.

    Ausserdem haben diese Handlungen mit der Daseinsvorsorge und den Pflichtaufgaben einer Gemeinde nichts zu tun.

  3. mm sagt:

    Lieber diet.-Schw., wenn ich mir den katastrophalen Zustand der Wohnungen der Wohnbau GmbH anschaue, kann ich dies nicht bestätigen! Gekauft ist gleich, aber was ist mit der Er- bzw. Unterhaltungen?

  4. diet.-Schw. sagt:

    Immobilien sind beste Wertanlagen. Das wissen die Herren Leonhardt und Metzger sowie die Mitglieder des Brettener Gemeinderats schon lange.

  5. g-/-f sagt:

    Wenn man hoch verschuldet ist, dann kauft man zu weiterem Überfluß historische Fachwerkhäuser an.

  6. jos.pr. sagt:

    Die Stadt Bretten scheint Geld im Überfluß zu haben.

  7. - Cath.D. sagt:

    An Rentabilität und Wirtschaftlichkeit bei diesem finanziellen Vorhaben kann doch ernsthaft niemand denken wollen!

  8. -Ger.-Luk.- sagt:

    2 bis 2,3 Millionen Euro sollen durch kostendeckende Mieten eingenommen werden.
    Für die kritischen Bürger und Leser ist es wichtig zu erfahren, welche Zeiträume die Stadtverwaltung und der Gemeinderat dafür in der nächsten Sitzung ausmachen werden.

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