Leserbrief:„Es sind nicht immer die bösen Menschen“

Betrifft: „Von Fröschen, Lurchen und dem Herzen der Stadtwerke“
In dem Bericht hat man dort gelesen, dass die Nabu und die Stadtwerke wieder viel für die lieben Amphibien getan haben, was auch sehr lobenswert ist. Wenn Menschen Natur gestalten glauben sie oftmals alles zu wissen und sie tun auch was Gutes, doch die Natur hat vielfältige Gesetze und nur wer alle kennt, lebt mit der Natur und steht als Betrachter nur staunend davor. Der Nabu baut künstliche Tümpel wo er kann, manchmal hat man den Verdacht zum Arbeitsnachweis. Auch viele Häuslebauer brauchen so einen Teich auf Anraten der Nabu im Garten, wegen der vielen Bodenversiegelungen, dort im Garten hat man doch auch gerne Koi und Goldfische.
Warum erzähle ich das?

Vor Jahren wunderte ich mich wie viele Fischarten in einem Stautümpel waren, obwohl keine Fische eingesetzt wurden, ein Angler klärte mich auf. Weißt du nicht, dass Wildenten gerne Fischlaich schlappern (fressen), doch diese nicht verdauen können und so wärmen Enten den Fischlaich im Bauch ein, zwei Tage und entsorgen ihn wieder auf natürliche Weise. Enten fliegen nun von einer Wasserstelle zur anderen, deshalb können auch Fische fliegen. Wenn nun eine Ente in einem schönen Golffischteich so Goldfischlaich aufnimmt und fliegt dann zum Saubrunnen nach Sprantal, ist dies eine Möglichkeit wie Goldfische dort hinkommen.

Es sind nicht immer die bösen Menschen, oft sind es blöde Konstellationen, die in der Natur eigentlich so nicht vorkommen. Was tun? Wer schreibt nun den Enten, die Laichfresserei zu unterlassen oder sie wenigstens nicht im Saubrunnen abzulegen. Oder wer möchte dem Fischteichbesitzer sagen keine Goldfische mehr in seinen Teichen zu züchten. Es ist also doch der unbedarfte Zeitgenosse, der durch seine Unkenntnis Jahrtausend bestehendes Natursystem durch sein „Multi Kulti“ durcheinander bringt. Aufregen kann man sich auch, wenn beim Mähen von Wiesen keine Mindestschnitthöhe eingehalten werden, so dass den Bodenbrütern ihr Gelege zerschlagen wird und deshalb ihre Arten aussterben, da helfen dann keine Nistkästen, wenn ein Vogel nicht mehr weiß wie seine Art sich fortpflanzen muss, ist eh alles zu spät. Wer im Saubrunnen, wo keine Sonne hin kommt schon mal einen frei lebenden Salamander gesehen hat sollte zum Arzt gehen, ein Salamander braucht viel Sonne sie sind in Sprantal wo anders zu finden (den Ort möchte ich geheim halten, sonst wird dieses Fleckchen bald Naturschutzgebiet). Wir haben lange gekämpft, für ein Leben im Einklang der Natur und das ist auf Vernunft, Rücksichtnahme, Sachverstand, Geben und Nehmen begründet

Auch der Nabu hat sich oft in den Diskussionen als „Besserwisser und Selbstdarsteller“ gezeigt, vielleicht braucht Sprantal einen Tümpel mit einem Schild: „Für Wildenten scheißen verboten“. Als ich wegen des Landschaftschutzgebietes in Karlsruhe Gespräche führte, hat ein Beamter zu mir gesagt: ihr in Sprantal versteht was von den natürlichen Zusammenhängen, doch wir in Karlsruhe machen die Gesetze dazu. Tiefe Ironie warum vieles nicht mehr funktioniert, weil bedarfte Zeitgenossen sich von unbedarften Zeitgenossen nichts mehr sagen lassen, weil die Argumentation am Sachverstand vorbei geht.

Kurt Kraus
Am Kuchenberg 2
75015 Bretten

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2 Antworten zu Leserbrief:„Es sind nicht immer die bösen Menschen“

  1. ak sagt:

    Hat er denn Recht mit seinen fachlichen Erklärungen?

  2. Gern./Sch. sagt:

    Der Verfasser hat was gegen den Nabu, gegen die Natur hat er nichts! 🙂

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