„Vielleicht gibt es nicht gleich den großen Wurf“

Der Verwirklichung der Vision für die Sporgasse steht vor allem die ungewisse Finanzierung im Wege
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ein am Computer entstandener Animationsfilm führte am Dienstagabend im Saal des Brettener Rathauses Bürgern vor Augen, wie der Bereich der Sporgasse im Nordosten des Marktplatzes einmal aussehen könnte. Wo seit 30 Jahren nach einem ersten Sanierungs-Kahlschlag ein großer Innenstadt-Parkplatz entstand, der an Peter-und-Paul Bierzelt und Karussells aufnimmt, soll eine weitgehend autofreie Fläche geschaffen werden, während die Autos in einer zweigeschossigen Tiefgarage und einem an der Heilbronner Straße beginndenden und an der Apothekergasse endenden Tunnel verschwinden. Dies würde auch den Bereich zwischen Melanchthon-Gymnasium und Hebelschule entlasten.

Die Böschung zu Kirche und Stadtpark hin soll mit einem Gebäudekomplex überbaut werden, der von zwei Ebenen her zugänglich ist. Interessierte Investoren stünden dafür schon bereit, sagte OB Metzger. Schwieriger sieht es da mit der Finanzierung von Tunnel und tiefgarage aus: Beide zusammen sollen nach den Berechnungen der Stadtverwaltung rund 20 Millionen Euro kosten. Wenn das Land etwa zwölf Millionen Euro an Fördermitteln zuschüsse, bliebe der Stadt noch eine Belastung von acht Millionen – „das muss der Haushalt erst einmal verkraften“, sagte Paul Metzger. Noch schlimmer: Ob Stuttgart tatsächlich bereit ist, die erhofften zwölf Millionen zu überweisen, scheint ungewiss. „Es sieht aktuell nicht einfach aus. Das macht mir Sorgen“, räumte der OB ein. Und wenn für Tiefgarage und Tunnel keine Zuschüsse flössen, „ist dieses Projekt nicht darstellbar“.
Doch die Zeit dränge – auch, weil es um den Erhalt von Geschäften wie dem Kaufhaus Schneider gehe.

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5 Antworten zu „Vielleicht gibt es nicht gleich den großen Wurf“

  1. ch sagt:

    kann man das Video noch irgendwo sehen bzw. kann mir jemand einen Link schicken?

  2. Th. sagt:

    Es wird sich nichts wesentlich ändern! 🙁

  3. RL sagt:

    Das 3D-Modell der neu angelegten Plätze und Gebäude sieht nicht schlecht aus. Und in Visionen darf man ja alles… Auch wenn man noch keine Ahnung hat wie das finanziert werden soll.

    Ich würde dieses 3D Modell jedoch mal einer Verkehrssimulation unterziehen. Das wurde für die Planung von Stadien und Großbauten entwickelt. Man kann damit sehr gut Verkehrsströme simulieren. Bei Projekten wie Stadien oder großen Sportanlagen wird das z.B. gemacht um die Bauten zu überprüfen ob Rettungskonzepte funktionieren… Bei olympischen Spielen wird das sogar auf ganze Stadtviertel angewandt. Damit kann man jedoch auch alltägliche Situationen sehr realistisch durchspielen. IBM hatte dazu vor ein paar Jahren ein gutes Forschungsprojekt am Laufen…

    Dabei wäre interessant ob die versprochenen Verkehrsoptimierungen wirklich eintreffen und was passiert, wenn der Verkehr um 10, 20, oder 30 Prozent zunimmt um zu wissen wie hoch die Reserven des neuen Konzepts sind.

    Natürlich müssen auch realistische Daten und keine geschönten Daten in das System eingepflegt werden… Sonst kommt auch nix dabei raus…

    Und tief in mir habe ich die Vermutung, dass eine Fahrt im Feierabendverkehr vom Hallenbad zum Mc Donalds durch de Stadt noch immer 45 Minuten Zeit fressen wird…

  4. mm sagt:

    nicht gleich oder vielleicht gar nicht?!
    Metzger versucht in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch ein Verkehrs-Projekt anzuschieben, damit er später sagen kann, er hätte die Verkehrsprobleme ja lösen wollen, aber…

  5. k-St. sagt:

    Vision

    Mangels (Geld-)Masse

    – als Tiger gebrüllt
    – als Hauskatze gesprungen
    – als Bettvorleger gelandet

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