Schon gehört ?

schon gehört?Heute : Der Anfang vom Ende, Teil 2
Nachdem wir im „Anfang vom Ende Teil 1“ über die Dreharbeiten zu dem Film, Titelvorschlag BAK :
Vom Armenhaus in den Schuldenturm, 25 Jahre Paul Metzger in Bretten, berichtet hatten, soll heute im zweiten Teil die Rede von einer neuen Schnappsidee unseres mediengeilen Oberbürgermeisters sein. Sie hat auch etwas mit einem Turm zu tun (P.M. liebt Türme), diesmal mit dem Pfeiferturm, einem Wahrzeichen „seiner“ Stadt.

Dem will er ein neues Dach verpassen und zwar ganz wie wir es von ihm erwartet haben : nach seinen Vorstellungen und basta! Ob der Turm danach noch als Wahrzeichen der Stadt, als Denkmal für Paul Metzger, oder als seine letzte Wohnadresse fungiert, wir werden sehen.

Dem Hobbyhistoriker Metzger wurde zugetragen, dass das Dach des Pfeiferturms 1689 durch französische Truppen im Pfälzer Erbfolgekrieg zerstört wurde. Nach seiner Auffassung von Logik, sind also die Franzosen zu Reparationszahlungen verpflichtet! Er wolle einen „Spaßbrief“ an den Präsident Nicolas Sarkozy schreiben, läßt Metzger durch die Brettener Gerüchteküche verbreiten.

Der Effekt war dem Schlagzeilen-Spezialisten Metzger natürlich wichtiger, als der Sinn hinter der ganzen Aktion. Und prompt zeigte der deutsch-französische TV-Sender und Kulturkanal Arte Interesse, was nach Aussagen des Mannheimer Morgendem medienbewussten Metzger offenkundig schmeichelte„.

Überhaupt scheint man im fernen Mannheim dem Schwadroneur aus der Provinz auf die Schliche gekommen zu sein. Genüsslich zerpflückt der Journalist Peter Reinhardt im Artikel „Wenn aus Spaß Ernst wird„, das Streben Paul Metzgers nach Höherem, Zitate aus dem Artikel :

  • „Sein Talent für Schlagzeilen hat Brettens OB Paul Metzger (Bild) schon öfter bewiesen„;
  • Nach bald 23 Jahren im Amt des Oberbürgermeisters wird Metzger seine Große Kreisstadt mit 28000 Einwohnern offenkundig manchmal zu eng„;
  • Bundesweit Schlagzeilen machte er als „Muttertagsrebell von Bretten“;
  • Als er vor dem Verwaltungsgerichtshof mit seiner Klage im Rosenkrieg unterlag, organisierte der Oberbürgermeister kurzerhand in seiner Stadt unter großem Trommelwirbel einen Lieferservice für Blumen„;
  • Ziemlich großspurig tritt das Mittelzentrum im Kraichgau auch mit seinem „European Study Centre“ auf, das sich als „Dienstleistungszentrum der Stadt Bretten“ vorstellt„.
  • Der Journalist schließt seinen Artikel mit dem Satz : „Metzger liebt es gerne eine Nummer größer„.
    Dem kann man und zwar in jeglicher Hinsicht, nur zustimmen!

    Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Schon gehört ?

  1. RL sagt:

    “ Er wolle einen “Spaßbrief” an den Präsident Nicolas Sarkozy schreiben, “

    Tja, neben dem Pfeiferturm hat es vor ein paar Jahren auch schon einmal gebrannt… Heute ist da eine unscheinbare Gedenktafel. Der heiße Abriss, der damals von den Behörden als Reichs Kristallnacht durchgeführt und Bretten zur Stadt ohne Synagoge gemacht hat…
    Wie würde sich Hr. Metzger fühlen, wenn er zu diesem Thema einen „Spaßbrief“ bekommen würde? Fände er es dann auch so lustig – nur weil das schon ein paar Jahre her war? Brandstiftung und kriegerische Handlungen sollten mit Ernsthaftigkeit gewürdigt werden – vor allem von Amtsträgern.

  2. -az- sagt:

    Es ist kein Wunder, wenn sich – bei soooo viel heißer Luft – das Klima erwärmt… 🙁

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