Werden landwirtschaftliche Flächen knapp?

Landrat Schnaudigel beim Kreisbauernverband / Weniger Steuer auf Biodiesel gefordert
Bruchsal (kdm). Flächenverbrauch, ein schier „unendliches“ Thema mit – bezogen auf die Fläche – „endlichen“ Vorgaben, Wildsäue sowie die Folgen der Finanzkrise waren die beherrschenden Themenbereiche bei der Generalversammlung des Kreisbauernverbandes in Heidelsheim.

Längst seien die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auch in der Landwirtschaft angekommen, befand der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Werner Kunz. „Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind regelrecht abgestürzt.“ Nicht zuletzt deswegen fordert der Deutsche Bauernverband „finanziell überschaubare Erleichterungen für die Landwirtschaft“; zum Beispiel, so Kunz weiter, müssten die hohen Steuersätze für Biodiesel – auch mit Blick auf den europäischen Vergleich – gesenkt werden. Möglicherweise tut sich bei dem Thema bereits diese Woche etwas. Darauf jedenfalls wies der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss hin.

Mag die Finanzkrise zeitlich begrenzt sein, dürfte das allenfalls bedingt auf den Flächenverbrauch durch Versiegelung (Bau und Straße) zutreffen. „Ist im Landkreis Karlsruhe überhaupt noch Platz für die Landwirtschaft?“, wollten die Kreisbauern von Landrat Christoph Schnaudigel wissen. Eine Frage, bekannte sodann der Chef der Kreisverwaltung, die sich nicht einfach beantworten ließe. Und Schnaudigel nahm kein landwirtschaftliches Feigenblatt vor den Mund: „Ich kann heute nicht garantieren, dass es in 20, 30 Jahren im Landkreis noch genügend Flächen für die Landwirtschaft gibt.“ Zur Erinnerung: Derzeit entfallen 46 Prozent der Flächen im Landkreis auf landwirtschaftliche Nutzflächen, 34 Prozent auf den Wald und gut 17 Prozent auf Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Betrachte man allein nur die Zahlen, den Produktionswert, habe die Landwirtschaft wirtschaftlich gesehen eine geringe Bedeutung, folgerte Schnaudigel. Bliebe die Frage, ob die Landwirtschaft, zumal es immer weniger Betriebe gebe, überhaupt mehr Flächen bräuchte. Was zunächst als Provokation verstanden war, relativierte der Landrat relativ schnell: „Landwirtschaft ist viel mehr als nur Wertschöpfung. Keine Frage, wir brauchen die Landwirtschaft.“ Viel mehr Vorrang, darüber herrschte – wenigstens theoretisch – Einigkeit bei allen Rednern, müssten die Kommunen der Entwicklung innerörtlicher Nutzungspotenzialen einräumen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Werden landwirtschaftliche Flächen knapp?

  1. RL sagt:

    Ich sehe das so… Preise für Produkte der Landwirte fallen. Warum werden dann die Flächen knapp? Man muss die Flächen reduzieren um den Ertrag zu senken. Mangel an landw. Produkten treibt den Preis nach oben. Im Gegenzug sollte man Straßenbau ausweiten, da der Flächenmangel an freien Straßen inzwischen unerträglich ist.

  2. Schm. sagt:

    Nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen werden knapp – im Gleichklang die dümmlichen Argumente der Agrar-Politiker!

  3. Schm. sagt:

    Botschaft des Schlusssatzes:

    Es bleibt alles beim Alten. 🙂

  4. Jak. sagt:

    Was soll diese Frage?

    Jeder Landwirt kennt doch die Fakten sehr genau!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert