Internet-Eintrag schlägt Wellen: Bürgermeister Hopp schaltet Anwalt ein

KNITTLINGEN. Ein anonymer Eintrag in einem Vereins-Forum im Internet sorgt in Knittlingen für Ärger. Der Schultes fühlt sich diffamiert. Die Vorsitzende beklagt mangelnde Bürgernähe, weil Hopp gleich einen Anwalt einschaltete.
von Nadine Schmid
Der Stein des Anstoßes kam kurz nach dem Fauststadtfest im Juni ins Rollen. Anonym kritisierte ein Bürger das angeblich beobachtete Verhalten des Knittlinger Bürgermeisters auf dem Straßenfest. Seinen Ärger artikulierte der Schreiber im Forum auf der Homepage des Vereins „Bürger für Knittlingen“. Heinz-Peter Hopp schaltete einen Rechtsanwalt ein. Unter Androhung gerichtlicher Schritte wurde der Verein aufgefordert, eine Passage des Eintrags herauszunehmen, weil dort das Persönlichkeitsrecht Hopps verletzt würde.

Die Zeilen wurden herausgenommen. „Das hätten wir aber auch gemacht, wenn sich der Bürgermeister direkt an uns gewandt hätte“, sagt die Vorsitzende des Bürgervereins, Antje Eiser, gegenüber der PZ. Sie beklagt mangelnde Bürgernähe, weil Hopp einen Rechtsanwalt einschaltete. Weiterer Kritikpunkt: Unter Androhung einer Klage soll der Verein, so Antje Eiser, die durch die „rechtswidrige Veröffentlichung“ entstandenen Kosten tragen. „Das machen wir nicht, wir sind uns keiner Schuld bewusst“, sagt die Vorsitzende des Bürgervereins.

Die Forumseinträge auf der Homepage würden überprüft, allerdings sei es den Ehrenamtlichen – wie viele Mitglieder der Verein zählt wollte die Vorsitzende nicht bekannt geben – nicht möglich, dass „24 Stunden am Tag“ zu tun.

Schultes wehrt sich
Bürgermeister Hopp sieht es nicht als seine Aufgabe, auf „Behauptungen, die nicht stimmen und ohne mein Zutun eingebracht wurden“, durch ein direktes Gespräch zu reagieren. „Es muss klar sein, dass man nicht einfach Leute beleidigen kann“, sagt Hopp gegenüber der PZ. Es sei nicht das erste Mal, dass in besagtem Forum jemand „ohne seinen Namen preiszugeben allerhand Unsinn einstellt“, sagt Hopp und verweist auf einen „diffamierenden“ Eintrag über den Bauhofleiter. „Ich lasse weder mich noch meine Mitarbeiter oder Stadträte anonym verunglimpfen“, macht der Bürgermeister deutlich. Wie es im Fall des Fauststadtfest-Eintrags weitergehe, bekomme die Vereinsvorsitzende „rechtzeitig übermittelt“.

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8 Antworten zu Internet-Eintrag schlägt Wellen: Bürgermeister Hopp schaltet Anwalt ein

  1. RL sagt:

    Ist doch ganz einfach. Mann muss den Einschalter am Anwalt nochmal drücken. Vielleicht kann man das Teil dann wieder ausschalten. Oder gibts da ein Resetknopf?

    Diese Zeilen sind genau so sinnfrei wie ich den Artikel finde… Ohne Nennung der Behauptung in dem Forum kann sich der Leser keine Meinung bilden ob der Bürgermeister im Recht ist oder nicht. Eigentlich Schade – Verschwöhrungstheoretiger könnten deshalb denken, dass Politiker mit der Presse unter einer Decke stecken… Bei total an den Haaren herbeigezogenen Tatsachenbehauptungen sollte es doch kein Umstand sein was sich irgendwelche Spinner aus den Fingern ziehen…

    Und warum immer mehr Bürgerrechte abgebaut werden und die Scheublisierung mit Vorratsdatenspeicherung vorangetrieben wird sollte jetzt auch jedem klar sein…

  2. rüd./-Weisf. sagt:

    Könnte bei anonymen Verunglimpfungen des genannten Personenkreises vielleicht eine Kommunalversicherung bemüht werden?

  3. pr.ist- sagt:

    Oder Stadträte?
    Müsste ihr Vorsitzender ihnen dabei wirklich helfen?

  4. -Cath.D. sagt:

    Brauchen Mitarbeiter/-innen der Stadt Knittlingen einen Mitkämpfer gegen anonyme Verunglimpfungen?

    Oder können sie sich auch allein wehren?

  5. Leibd. sagt:

    „Ich lasse weder mich noch meine Mitarbeiter oder Stadträte anonym verunglimpfen“, macht der Bürgermeister deutlich.

    Muss er auch nicht! 🙂

  6. JOH. sagt:

    „Hopp verweist auf einen „diffamierenden“ Eintrag über den Bauhofleiter.“

    Wie lautet denn der Eintrag?

  7. ell.ga. sagt:

    Mir bringt der Bericht gar nichts, weil ich nicht erfahre, wie die Passage des Eintrags lautete, die das Persönlichkeitsrecht von Hopp verletzt haben soll!

  8. Zand.-/May. sagt:

    Auf die „rechtzeitige Übermittlung“ im weitergehenden Fall des Fauststadtfest-Eintrags bin ich sehr gespannt.

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