Problem hausgemacht

Raser vor Kindergarten und Schule, zugeparkte Wege und Straßen oder Fahrzeuge, die wegen des hohen Aufkommens nur langsam vorankommen – Diedelsheims Verkehrsproblem ist hausgemacht. Durchfahrenden Autofahrern die Schuld an den Verkehrsproblemen zu geben, ist falsch. Letzteres war ein Argument, das am Montagabend bei der Bürgerversammlung fiel. Fakt ist, dass zahlreiche Menschen unter Verkehrslärm und Abgasen leiden. Verständlicherweise artikulieren Anwohner von stark befahrenen Straßen ihren Unmut.
Die Diedelsheimer haben es aber selbst in der Hand, wie stark sie ihr nahes Lebensumfeld vom motorisierten Verkehr beeinflussen. Zu Recht weist die Stadtverwaltung auf diesen Umstand hin. Das beginnt schon damit, dass viele Eltern unnötigerweise ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten oder zur Schule bringen. Und muss jede kurze Strecke zum Bäcker und Arzt im Ort immer mit dem Auto zurückgelegt werden? Zweifel sind berechtigt.
Die Zahlen der aktuellen Verkehrszählung in Bretten bestätigen eine Entwicklung, die nichts Gutes erahnen lässt. Zwischen 1986 und 2003 nahm der Individualverkehr in Diedelsheim um fast 50 Prozent zu. Außerdem stieg die Zahl der registrierten Pkws in der Stadt um die Hälfte. Dagegen nahm die Zahl der Bevölkerung in diesem Zeitraum in Diedelsheim nur um fünf Prozent zu. Hier gilt: Diedelsheim zeigt ein allgemeines Problem auf. Joachim Schultz

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2 Antworten zu Problem hausgemacht

  1. Ils.St. sagt:

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die erste Garde der Stadtverwaltung und die Stadträte zwar die Verkehrsprobleme kennen, jedoch von ihnen wenig oder gar nicht tangiert sind. Sie wohnen halt besser, denn ruhiger.
    Andernfalls müsste zumindest ein echtes Bemühen dieser Entscheider um Lösungen erkennbar werden. Und genau das ist es nicht.

  2. mm sagt:

    Der Redakteur hat die Argumentation aller Politiker, sei es der Kommunalen- wie auch der Bundespolitiker übernommen. Verkürzt gesagt, aber im Kern treffend : wer ein Auto hat und damit fährt, trägt zu den Verkehrsproblemen bei, ist also Teil des Problems und Ursache zugleich.
    Nicht berücksichtigt hat er dabei, dass es gerade in Bretten Bereiche gibt, die durch die durchaus von der Stadtverwaltung so gewollte Verkehrsführung stärker und zwar unnötig stärker belastet werden wie andere. Es werden dem Verkehr Schleichwege geöffnet und durch Umleitungen bekannt gemacht. Beklagen sich die Bürger, siehe Argumentation oben.
    Hier liegt aber auch ein Problem in der Kompetenz der „ersten Garde der Brettener Rathausverwaltung“, die einen wären fachlich vielleicht in der Lage zur Problemlösung, andere haben nur „Visionen“, die sie kindsköpfisch stur und selbstverliebt durchpauken müssen.
    Der Bürger hat nur die Wahl : entweder verhält er sich wie die Diedelsheimer, oder er tut was !

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