Stadtwerke beteiligen sich an Kraftwerksbau

Tochterunternehmen der Stadt Bretten will seine Abhängigkeit von den Energiekonzernen verringern
Bretten (BNN). Die Stadtwerke Bretten beteiligen sich am Bau eines Kohlekraftwerks in Brunsbüttel. Das teilte das stadteigene Versorgungsunternehmen jetzt mit. Bereits im Jahr 2005 haben sich die Stadtwerke Bretten an der Südweststrom Kraftwerk GmbH & Co KG (SWS Kraftwerk) beteiligt. Dieses Unternehmen ist angetreten, ein Kraftwerksprojekt für Stadtwerke zu entwickeln, weil die etablierten Großkraftwerksbetreiber wie EnBW und EON keine Beteiligungsmöglichkeit an einem Neubau angeboten haben.
Mittlerweile gehören rund 60 Stadtwerke zur SWS Kraftwerk, die mit der spanischen Iberdrola einen Partner mit internationalen Referenzen im Kraftwerksbau gefunden hat, heißt es in der Mitteilung der Stadtwerke Bretten.

Gemeinsam wollen die Partner insgesamt zwischen 3 000 und 5 000 Megawatt neue Kraftwerkskapazität bauen, das sind rund 5 Kraftwerke. Kurz vor Weihnachten konnte Südweststrom sich den norddeutschen Standort Brunsbüttel für ein Kohlekraftwerk mit zunächst 800 Megawatt sichern. Eine Verdopplung der Kraftwerkskapazität sei möglich. Das Investitionsvolumen dafür liege bei rund 1,6 Milliarden Euro.
Durch die Lage direkt am Elbehafen weise der Standort beim Kohletransport deutliche Kostenvorteile gegenüber einem Binnenstandort auf, da kein Umladen auf kleinere Schiffe notwendig sei, heißt es weiter. Außerdem könne in Brunsbüttel eine Flusswasserkühlung realisiert werden. Die Bauarbeiten sollen einschließlich aller Genehmigungsverfahren 2009 begonnen und der Kraftwerksbetrieb 2012 aufgenommen werden.

Standorte in Baden-Württemberg konnten leider nicht entwickelt werden, heißt es weiter. „Geeignete Grundstücke sind meist im Besitz der EnBW, und die Pläne für ein Gaskraftwerk in Wertheim am Main wurden im November per Bürgerentscheid gekippt“ erläutert der Geschäftsführer der Stadtwerke Bretten, Stefan Kleck.
„Da die Stadtwerke Bretten für den Strombezug aus dem eigenen Kraftwerk deutlich weniger zahlen als beim Einkauf an der Börse, sollen vor allem die Stromkunden der Stadt-werke Bretten von der Beteiligung am Kraftwerksbau profitieren“ erläutert Oberbürgermeister Paul Metzger die Hintergründe für das Engagement der Stadtwerke Bretten beim Kraftwerksbau, der nach dem neuesten Stand der Technik realisiert werden soll.

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18 Antworten zu Stadtwerke beteiligen sich an Kraftwerksbau

  1. seb. sagt:

    Wer hat wem die (Presse-)Schau gestohlen? – Metzger Mappus oder Mappus Metzger?

  2. Ro.St. sagt:

    Mappus und Metzger (beide CDU) haben sich jeweils selbst übertroffen.

  3. Lud sagt:

    Die Verdummung der Leser scheint doch der Zweck der gegensätzlichen Aussagen zum Kohlekraftwerk zu sein.

  4. b/m sagt:

    Die Beurteilung Kohlekraftwerk fällt bei den Herren Mappus (CDU) sowie Metzger (CDU) höchst unterschiedlich aus.

    Als Leser fühle ich mich verdummt!

  5. wf sagt:

    „Jeder zusätzliche Klimakiller Kohlekraftwerk wäre glatter Irrsinn“
    (Zitat Stefan Mappus CDU, bwWoche 27.08.2007)

    Mit Blick auf die Beteiligung der Stadtwerke Bretten am Kohlekraftwerksbau in Brunsbüttel an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten!

  6. jörg. sagt:

    …“erläutert Oberbürgermeister Paul Metzger die Hintergründe für das Engagement der Stadtwerke Bretten beim Kraftwerksbau, der nach dem neuesten Stand der Technik realisiert werden soll.“

    In diesem konkreten Einzelfall weiß Herr Mappus wohl nichts über die Aktivitäten seines Parteikollegen Metzger (CDU) in Bretten, der dazu noch völlig überflüssigerweise die Realisierung nach dem neuesten Stand der Technik anpreist.

  7. P.L. sagt:

    Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stuttgarter Landtag fordert ein Verbot neuer Kohlekraftwerke in der bwWoche vom 27. August 2007.

    Die Stadtwerke Bretten haben sich bereits am Bau eines Kohlekraftwerkes in Brunsbüttel beteiligt.

  8. wf sagt:

    Zum 10. Kommentar Verfasser -rl-.
    Die Stadtwerke Bretten sind natürlich mit einer geheim gehaltenen Beteiligung von XEuro dabei. Natürlich nur mit dem alleinigen Ziel, die Strompreise zu senken! Oder?

  9. -rl- sagt:

    „Kurz vor Weihnachten konnte Südweststrom sich den norddeutschen Standort Brunsbüttel für ein Kohlekraftwerk mit zunächst 800 Megawatt sichern.“
    Zum besseren Verständnis. . .

    Zitate aus der Sendung Frontal 21-zdf vom 03.04.07

    „RWE baut (…) ein neues Kraftwerk für Braunkohle, obwohl die
    besonders schmutzig ist. RWE braucht dafür viele
    Verschmutzungsrechte, sogenannte CO2-Zertifikate – für jede
    Tonne Klimagift, die das Kraftwerk in die Luft bläst.
    Kein Problem für die Konzerne: Denn die Bundesregierung will
    ihnen die wertvollen Zertifikate sogar schenken. Den Wert der
    Zertifikate schlagen sie dann als vermeintliche Kosten auf den
    Strompreis drauf.
    Je mehr Klimagift ausgestoßen wird, desto mehr Zertifikate gibt es geschenkt. Je mehr Zertifikate, desto höher der Gewinn. So wird aus schmutziger Kohle ein Riesengeschäft.“

    „Was RWE kann, können andere auch. In den kommenden Jahren
    sollen 27 neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Die Betreiber
    bekommen dafür wertvolle CO2-Zertifikate geschenkt.“

  10. Ro. St. sagt:

    Man beteiligt sich an einem Kohlekraftwerk. Ganz toll!
    Kohlenstoffdioxid (CO2)läßt durch Kohleverbrennung grüßen!
    Weitere Treibhausgase in der Planung! Die Umwelt bedankt sich im voraus!

  11. seb. sagt:

    Wieder einmal ein Bericht ohne für den „anspruchsvollen“ Leser erkennbaren Inhalt! Man wundert sich, was die Herren Kleck und Metzger da an die Zeitung geben.

  12. si/z sagt:

    In der Vergangenheit waren das Verhältnis oder der Vergleich der Bilanzposition Jahresgewinn zu Zinsbelastung auffällig, vielleicht sogar erklärungsbedürftig.

  13. Lud sagt:

    Freibad, Hallenbad, Parkraumbewirtschaftung waren im Jahre 2005 in den roten Zahlen und wurden von den Stadtwerken getragen. Die Konzessionsabgabe für die Stadt Bretten betrug 1,41 Millionen Euro, der an die Stadt Bretten abgeführte Gewinn 383000 Euro.

    Woher stammen eigentlich die beiden – in ihrer Höhe anonymen – Kraftwerksbeteiligungen? Und was bleibt dann noch für die Bürger der Stadt Bretten übrig? Nach der Erklärung von Herrn Kleck „kommen die Gewinne der Stadtwerke Bretten der Stadt Bretten und ihren Bürgern zugute.“

  14. E/A sagt:

    „Die Tatsache, dass die Stadtwerke Bretten GmbH Gewinne macht, die der Stadt Bretten und ihren Bürgern zugute kommen, ist auch in Wettbewerbsmärkten durchaus üblich.“ Stefan Kleck, Geschäftsführer der Stadtwerke Bretten – Leserbrief 7. November 2006 BNN

    Inzwischen hat sich Herr Kleck an zwei Kraftwerken beteiligt, ohne der Öffentlichkeit genaue Zahlen genannt zu haben. Er bleibt ihr die nötige Erklärung schuldig, wie derartige Beteiligungen den Bürgern der Stadt Bretten zugute kommen.

  15. E/A sagt:

    Im Jahr 2005 haben sich die Stadtwerke Bretten an der Südweststrom Kraftwerk GmbH & Co KG (SWS Kraftwerk) beteiligt. Chancen und Risiken sollten vorab untersucht werden. Danach haben die Leser nichts mehr darüber gelesen – auch nichts über die Beteiligungshöhe.
    Nun hat man sich anderswo erneut beteiligt. Beteiligungsbetrag – Fehlanzeige! Genau das zeichnet eine optimale Informationsarbeit eines öffentlichen Unternehmens der Stadt Bretten aus.

  16. Proll sagt:

    ich will nur eines wissen : inwieweit werde ich als Kunde dieses erneute Abenteuer der Stadtwerke mitfinanzieren? Wird der Strom dadurch teurer oder billiger? Eines ist im undemokratischen Brettener System sicher, man wird mich jetzt als Kunde nicht fragen, wenn das Ding in die Hose geht, auch nicht.
    Nur dann muss ich zahlen, für die Dummheit anderer!

  17. b/m sagt:

    Zur Transparenz des städtischen Unternehmens gehört, dass der Bürger und Kunde von der tatsächlichen Höhe der Beteiligung Kenntnis bekommen. Andernfalls bleibt die Überschrift ohne besondere Aussagekraft.

  18. P.L. sagt:

    Die Stadtwerke Bretten mischen nun also am Kraftwerksbau mit. Die Leser und natürlich auch die Stromkunden wollen gewiß die Grössenordnung der finanziellen Beteiligung erfahren.

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