von Franz Cizerle
Negative Erfahrungen: Das Eingebundensein in die Strukturen einer kleinstädtischen Kommunalverwaltung, seit 2010 nach Amtswechsel des Oberbürgermeisters kein besonderes Interesse an historischen Inhalten, ebenso beim Kulturamtsleiter, Stadtmuseum als fünftes Rad am Wagen, nicht beliebt bei der Stadtverwaltung wegen eigener Meinungen, in letzter Zeit regelrecht ausgegrenzt, keine Einbeziehung ins Stadtmarketing, in Kulturpolitik und Volkshochschule.
Das Brettener Stadtmuseum ist eine kulturelle Bildungs- und Dienstleistungseinrichtung für ein breites Publikum, weil es eine attraktive, zeitgemäße und besucherorientierte Vermittlungsarbeit – also einen wichtigen Beitrag – leistet. Es sammelt, bewahrt, erforscht und präsentiert dingliche Zeugnisse der Vergangenheit und sieht sich als Stätte der Begegnung und des offenen Meinungsaustausches. Ziele und Aufgaben ließen sich nur erfüllen durch einen wirtschaftlichen Einsatz der zur Verfügung gestellten (finanziellen) Mittel, die sicherlich gekürzt wurden. Im Zeitwandel änderten sich bestimmt Fragestellungen, Anforderungen und Aufgaben. Daher musste die Stadtverwaltung finanziell fördernd dahinter stehen, weil das Stadtmuseum organisatorisch in die Stadtverwaltung eingebunden war. Von der einfallslosen Haltung des Gemeinderates kann man in diesem Zusammenhang völlig absehen! Gab es überhaupt Gemeinderatsbeschlüsse für Entwicklungsperspektiven?
Überregionale Bedeutung erlangte das Museum vor allem durch sein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm. Hier konnte es sich beweisen als Ort der Kommunikation mit Besinnung auf Geschichte und Vergangenheit. Nebenbei wurden Tourismus und Gastronomie mit einer gleichzeitigen Belebung der Innenstadt gefördert. Heimatgeschichte ist oft lebendiger als die sogenannte Große Geschichte, weil sie näher an der eigenen Lebenswelt ist. Das Stadtmuseum wurde langjährig von Herrn Dr. Bahn lebendig gehalten und zum „historischen Gedächtnis“ weiterentwickelt.
Daher überrascht es auch nicht, dass in Gemeinderatssitzungen immer wieder die hohen Personalwechsel im Rathaus erwähnt wurden. Die wochenlang erscheinenden Stellenanzeigen für unterschiedliche Abteilungen im Rathaus sprechen Bände. Bei der desaströsen Personalkostenentwicklung seit 2010 kann man demnach Managementfehler in der Personalführung erkennen: Personalaufwendungen im Haushalt 2010 wurden noch mit 11,67 Millionen Euro aufgeführt – zwischenzeitlich müssen die Brettener Steuerzahler 17 Millionen pro Jahr bezahlen – eine weitere Glanzleistung von OB Wolff und dem willfährigen Gemeinderat! Die Gesamtverschuldung der Stadt Bretten beträgt immer noch weit über 100 Millionen Euro – mit steigender Tendenz (s.Neuverschuldung ab 2019).
Locker ausgedrückt: Die Zunahme von Häuptlingen stellt keinen Ersatz für qualifizierte Indianer dar.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Neff baut großes Emaillierwerk - 1955
- Gläsernes Dach für Einkaufspassage? - 1998
- Uni in Bretten - 1998