Leserbrief zu „Brettener Grüne unterstützen Martin Wolff“ in den BNN vom 18.11.2017

von Gunter Lange
Als Beamter i. R. wollte ich mich nicht in den OB-Wahlkampf öffentlich einmischen. Nach dem Pressebericht vom 18.11.2017 mit der zitierten Stellungnahme der Brettener Grünen und ihrer Einordnung von Leserbriefschreibern als „Leserbrief-Guerilla, die verleumderische Stimmungsmache betreibe“ und in der Brettener Woche am 15.11.17 „deren Hauptinteresse es ist, politisch Feuer zu legen“ muss ich leider meine Neutralität zum Teil verlassen.
Das Motiv der Grünen, sich in dieser völlig undiskutablen, deplazierten Form für den amtierenden OB Wolff einzusetzen, ist mir völlig klar. Hat dieser doch 8 Jahre lang in Ermangelung einer eigenen stadtplanerischen Ausbildung dem Diplom-Geographen und grünen Chefideologen im Gemeinderat immer wieder sein geneigtes Ohr geliehen, grüne Anliegen gefördert und andere wichtige verschleppt. Wohl dadurch haben die Grünen mit ihrem übereifrigen Bestreben, der Stadtentwicklung allein ihren grünen Stempel aufzudrücken, aber völlig versäumt, ihre Kontrollaufgaben über die Verwaltung auch bezüglich anderer grüner Anliegen wahrzunehmen.

Im März 2017 hatte ich z.B. Herrn OB Wolff und den gesamten Gemeinderat in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass bei dem eingetragenen, wunderschönen Naturdenkmal „Betteleiche“ im Gewann Scheuerwiese der Bewirtschafter die Schutzbestimmungen regelmäßig missachtet, in dem er bis an den Stamm der ca. 70-80 Jahre alten Solitär-Eiche heranzackert, dabei armdicke Wurzeln herausreißt und den Baum nachhaltig schädigt.

Neben der Überlassung von 7 Fotos hatte ich auch den Vorschlag zum Grundstückstausch eines Baumschutzstreifens gegen ein anderes städtisches Grundstück gemacht. Nach der Schutzverordnung vom Juni 2004 dürfen Brettener Naturdenkmale in ihrem Wurzelbereich nicht beeinträchtigt und in ihrem Kronenbereich keine Pflanzenschutzmittel angewendet werden. (siehe Bilder)

Erst auf meine Rückfrage im September 2017 erhielt ich von OB Wolff die Antwort, „dass seine Verwaltung dieses landschaftsprägende Naturdenkmal auch weiterhin kontrollieren werde„. Dementgegen hat der Landwirt auch in diesem Jahr seine Futterrüben wieder bis an den Stamm hin eingebaut. Bei der kürzlichen Ernte wurden erneut (diesmal schwächere ) Wurzeln herausgerissen. (Siehe Anlagen)
Ich frage mich nun, warum die Fraktion der Grünen seit März diesen Baum nicht finden oder sehen konnte. Jedenfalls hat sie die Verwaltung hinsichtlich ihrer Untätigkeit nicht kontrolliert und nachgehakt. Wem hätte nun dieses, auch in den Augen von OB Wolff „landschaftsprägende Naturdenkmal“ seinen Untergang dereinst zu verdanken? Einem fehlenden Kontrollsystem von OB Wolff oder der Interessenlosigkeit seiner „grünen Schutzfraktion“ im Brettener Gemeinderat? Wer im öffentlichen Bereich gegen Bezahlung oder ehrenamtlich arbeitet, muss sich auch öffentlicher Kritik stellen. Das ist das Wesen der Demokratie. Weder fehlende Kritikfähigkeit noch Abgehobenheit berechtigt gewählte Volksvertreter, sich dieser Kritik durch unflätige Anschuldigungen und Diffamierungen zu entziehen.

Wer berechtigte Kritik nicht annimmt und über ihr zu stehen glaubt, der kann nie etwas daraus lernen, besser machen und erfolgreich wirken.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Leserbrief zu „Brettener Grüne unterstützen Martin Wolff“ in den BNN vom 18.11.2017

  1. nn sagt:

    Erwähnt werden sollte auch, dass die angestrebte Verkehrsberuhigung der Innenstadt, Georg- Wörner-Str., Pforzheimer- Weisshoferstr., ja zukünftig zu Lasten der Anwohner von Turbanstraße, Breitenbachweg, Max- Planck und Otto- Hahn- Str. geht und gehen wird. Jedenfalls antwortete der grüne Fraktionschef auf die Frage der BNN wo den der Verkehr bei Entlastung der Georg- Wörner- Str. hinsoll: in die Wanne, die kann 5000 Fahrzeuge am Tag vertragen! Wohlgemerkt, Wohngebiet mit 4 Schulen. Das LKW Verbot wurde von Wolff, ganz in diesem Sinne, schon 2011 entfernt. So aggieren „Gutmenschen“.

  2. -an-i- sagt:

    Alle loben das von ihnen Erreichte. Die Grünen, auch die SPD und Teile der FWV wollen den Duzfreund Wolff wieder vorne haben. Mal sehen, was die „Aktiven“, FDP/Bürgerliste und die CDU noch zu melden haben…

    Einer der Nichtwahlberechtigten von außerhalb schrieb mir u.a. „jetzt ist die katze aus dem sack. die spd-ler duzfreunde unterstützen nach den grünen-duzfreunden ihren parteilosen duzfreund nach dem motto: „eine hand wäscht die andere. wie schlecht muss es um bretten bestellt sein, wenn den (un-) mündigen wählern nun auch noch empfohlen werden muss, wen sie zu wählen haben.“

    Und dieser „Durchblicker“ schlägt noch vor: „lasst doch den neuen ob von den stadträten/-innen wählen. dann ist doch alles in butter: auch die anstehenden mehrtägigen haushaltsberatungen 2018 in einem schönen schwarzwaldhotel in vertrauter duz-runde zu lasten der brettener steuerzahler!“

    Wie soll man da widersprechen?

    Fakt ist, dass die Verdienste von (noch) OB Wolff ihm selbst zugeschrieben werden, andererseits heißt es – ohne Gemeinderat geht nichts…!? Ja, was nun? Der Vorsitzende hat im Gremium genau eine Stimme – und sonst nichts! Dass ein OB in 8 Jahren etwas bewegen muss, ist ja logisch, wenn man bedenkt, dass die Besoldung mit Zulagen, Aufsichtsratspöstchen usw. fast die siebenstellige Zahl in einer Amtszeit erreichen könnte, wird das Ganze schnell relativiert.

    Die alles entscheidende Frage muss ja so oder so anders lauten: Nicht WAS hat er gemacht, sondern WIE hat er alles vorangetrieben – oder wäre die Beschreibung „hintertrieben“ treffender? Darin sollte man auch den Grund für die Ablehnung bei den normal tickenden Wählern suchen – immerhin mehr als 60 Prozent!

  3. KA sagt:

    Was darf man von einer Partei erwarten, deren vorlautes Personal sich
    gerne überhöht.

    Eine Partei die bei der vergangenen Bundestagswahl gerade mal den
    letzten Platz (ohne Splitterparteien) belegte.

  4. fc sagt:

    Den vielen Leserbriefverfassern haben die Grünen den Krieg erklärt. Wie sonst konnten sie in den BNN vom 18.11.2017 den niveaulosen Ausdruck

    „Leserbriefschreiber-Guerilla“

    überhaupt in den Mund nehmen? Dafür gibt es nur eine Erklärung:
    Da die Grünen mit ihren intellektuellen Fähigkeiten den zahlreichen urteilsfähigen Leserbriefverfassern nicht das Wasser reichen können, benehmen sie sich wie „Demokratische Geisterfahrer“.

    Mit der freien Meinungsäußerung der Leserbriefverfasser hat auch der – von den Grünen unterstützte – Herr (noch) Oberbürgermeister Martin Wolff – zu kämpfen. Bei ihm mag wohl ein „biologisches Wunder“ passiert sein, weil ihm offensichtlich seine Gürtellinie über die Brustwarzen gerutscht ist.

  5. Paul Sager sagt:

    Danke Her Lange,
    die Brettener Grüne haben mit ihrem Leserbrief in den BNN bewiesen,dass OB Wolff als OB nicht geeignet ist. Was man in 8 Amtsjahren nicht gelernt hat lernt man in den kommenden Jahren auch nicht mehr. Davon muss man ausgehen.
    Nochmals 8 Jahre der Hoffnung auf Besserung bringt der STadt Bretten nichts. Die Grünen selbst sollten sich mal gewaltig an die Nase fassen man darf sich schon fragen warum und wieso diese im Gemeinderat vertreten sind letztendlich sind sie auch nur Abnicker und haben all den in Blödsinn der vergangenen Jahre ohne großes Aufbrausen mitgetragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert