Leserbrief: Gölshausen als Vorbild nehmen

Leserbriefvon Jörg Biermann, Fraktionsvorsitzender „ die aktiven“

Kaum wird man aus der Mitte des Gemeinderates aktiv, hält die Verwaltungsspitze einem reflexartig „Unwissen“ vor, das eigentliche Problem wird aber einfach wortreich übergangen, oder in die ungewisse Zukunft verschoben.
Jeden Tag kann man in Bretten erleben, wie sich eine Blechlawine vom Alexanderplatz durch die Stadt Richtung Pforzheim, und umgekehrt, schiebt. Auch nach Öffnung der Autobahnbaustelle hat sich die Situation nicht gebessert.

Der Hinweis der Verwaltungsspitze auf das Integrierte Stadtentwicklungs-konzept (ISEK) ist auch nur eine Nebelkerze, wie aus dem Namen des Konzeptes eigentlich schon hervorgeht. Hier kann man vielleicht eine stadtinterne Lösung der Verkehrsprobleme suchen, der überörtliche Verkehr ist damit aber nicht beseitigt, ja sogar hinderlich.

Auch haben Teile des Gemeinderates gegen die immer noch herumschwirrende Freihalte-Trasse, die den Durchgangsverkehr nicht beseitigt sondern nur 200 m nach Süden verschiebt, und z.B. eine Komplettbebauung des Blusch -Areals verhindert, Bedenken, da durch sie der Druck auf Bund und Land verringert wird, eine großzügige Umgehung von Bretten zu unterstützen.

Wenn OB Wolff dann noch den grünen Verkehrsminister Hermann , der bundesweit als „Autofeind“ bekannt ist, als Zeuge dafür benennt, dass sich die nächsten 50 Jahre Bretten keine Hoffnung auf eine S/SW Umgehung machen braucht, dann können wir in Bretten ja alle Planungen für die nächsten Generationen einstellen und uns auf das „Heute und Jetzt“ begrenzen. Aber ein Motto der „aktiven“ im Wahlkampf war: „Gestalten statt Verwalten“, und daran möchten wir festhalten, auch wenn dies von der Verwaltungsspitze wohl nicht gerne gesehen wird.

Hätten sich die Gölshäuser vor 30 Jahren auch so abspeisen lassen, so gäbe es heute keine Umgehung von Gölshausen und kein großes Industriegebiet für Bretten. Auch damals hieß es, die nächsten Jahrzehnte nicht, und dennoch haben wir in Gölshausen gekämpft, Aktionen gestartet und Varianten diskutiert, bis umsetzbare Planungsvarianten vorlagen.

Unerwartet kam damals durch die Versteigerung von Funk Lizenzen erhebliches Geld in die Bundeskasse und es wurden Straßen gebaut für die eine Planung vorlag, und damit auch die Umgehung Gölshausen.

Und dieses Vorgehen wollen Teile des Gemeinderates auch für die S/SW Umgehung, also sich Gölshausen als Vorbild nehmen. Vielleicht gibt es mal einen „Geldsegen“ durch die Maut.

Und bei der S/SW-Umgehung bräuchte Bretten auch nicht bei Null beginnen. Bereits seit Ende der 80iger Jahre gibt es Planungsvarianten, an die man hätte andocken können. Dazu müßte man aber aktiv werden, wie damals die Bürgerinnen und Bürger von Gölshausen, und ich war dabei.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Leserbrief: Gölshausen als Vorbild nehmen

  1. n.n. sagt:

    Schade dass immer wir Bürger für die Fehler von Gemeinderat, OB und Verwaltung büßen müssen! Der Amtsvorgänger von OB Wolff hatte wohl keine Lust sich mit den Prognosen zum Verkehrsaufkommen beispielsweise im Jahr 2008 zu beschäftigen sonst hätte er anders handeln müssen. Die damaligen Gemeinderäte und innen scheinen nicht viel besser. Aber die Eppinger und Oberderdinger Bürger z.B.,dürfen stolz auf ihre Bürgermeister sein die die Umgehungen gebaut haben um die Bürger in der Stadt vom Durchgangsvekehr zu befreien. Die haben Ahnung von Verkehrsplanung und Leitung und Weitsicht gezeigt.

  2. fc sagt:

    „Die Fehler in der Verkehrsplanung der Stadt Bretten werden sichtbar…“

    …wenn man sich den Inhalt des Leserbriefs von 2003 zu Gemüte führt:
    http://www.bak-bretten.de/texte/wp/2003/07/19/leserbrief-der-knoten-alexanderplatz-war-die-grte-fehlplanung/

    Die große Kreisstadt besteht nunmal aus kleinen Ortschaften und scheinbar dem entsprechender Denkweise. Beginnend – wie immer – ganz vorne…

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