Die grüne Inquisition

bak_logovon Matthias Menzel
Zu einem weiteren Versuch von Bürgerbeteiligung in Bretten, dieses Mal „ISEK“ genannt, äußerte sich der Sprecher der grünen Fraktion, Otto Mansdörfer, in der Gemeinderatssitzung vom 24.3.2015 folgendermaßen:
„Dem ISEK fehlt aus unserer Sicht nach wie vor die mittlere Orientierungsleiste in Gestalt einer sauberen, repräsentativen Bürgerumfrage zu den Lebensverhältnissen in Bretten. Wie wollen wir Arbeitsgruppenergebnisse später einordnen, wenn uns dazu die Maßstäbe fehlen? Spricht aus der Arbeitsgruppe eine Mehrheit oder verfolgt eine kleine Minderheit ihre Partikularinteressen? Solche Fragen können nicht beantwortet werden, wenn wir nicht wenigstens in Grundzügen wissen, wie die Bevölkerung ihre Stadt insgesamt einschätzt. Schönes Negativ-Beispiel: Auch der BAK gibt vor, für die Mehrheit der Brettener zu sprechen. Würden wir dem folgen wollen?“

Sein Geheimnis bleibt, wie er zu dieser Aussage kommt. Nirgendwo und davon können Sie sich, liebe Leser/Innen gerne hier auf unseren Internetseiten überzeugen, wird dieser Anspruch vom BAK erhoben, noch wurde dies bei einer anderen Gelegenheit behauptet.

Wenn es um Bürgerbeteiligung geht, können wir, im Gegensatz zu Herrn Mansdörfer, allerdings etwas beitragen:

Der BAK legte bereits 1998 ein fertiges Konzept für einen durchgehenden, etwa siebeneinhalb Kilometer langen Radweg, das „Saalbachwegle” von Gondelsheim bis Knittlingen vor, dessen Kernstück die Strecke durch Bretten führte, siehe „Am Wasser entlang quer durch Bretten„. Der studierte Stadtentwickluns-Planer Mansdörfer brachte es in seiner mehrjährigen Arbeit als Gemeinderat lediglich zu einem nur als schwarz-grünen Schildbürgerstreich zu nennenden, 300 Metern langen Radwege-Stummel.

Im Jahr 2002 stellte der BAK sein Verkehrskonzept vor, dessen vorgeschlagene Regelungen preiswert und sofort umzusetzen gewesen wären. Statt dessen verwendete der damalige Oberbürgermeister Metzger und sein wie immer auf fremde Ideen eifersüchtig reagierender Gemeinderat sämtliche Energien darauf, den Vorschlag zu zerpflücken.
Von Herrn Mansdörfer, dessen berufliche Qualifikation eigentlich beim Thema Verkehrskonzept zum Tragen kommen sollte, hat man bis dato lediglich einen bescheidenen Beitrag vernommen: er will die Georg-Wörner-Straße verkehrsberuhigen und dann mal schauen, was passiert… (siehe dazu auch: Grüne Schnappsideen)

Oder hatte vielleicht die unqualifizierte und unrichtige Aussage von Herrn Mansdörfer überhaupt nichts mit dem Thema Bürgerbeteiligung zu tun und war es nur ein weiterer Versuch, ihm unliebsame Bürger zu diffamieren? Wie den Vorsitzenden des BUND Ortsverband Dittes, dem er vorwarf „aus dem Hinterhalt zu schießen“ und „Rollen und Aufgaben von Naturschutzverbänden einerseits politischen Parteien andererseits gekonnt zu verdrehen„?
Oder einen ganzen Ortsverband des BUND, nur weil dieser als einziger Naturschutzverband vor Ort sich mit Stellungnahmen zu Projekten der Stadt äußert, als nicht existent zu bezeichnen?

Oder sieht sich Herr Mansdörfer inzwischen als Mitglied der „grünen Inquisition“ in Bretten, deren Aufgabe es ist, „ungläubige“ Häretiker mit unrichtigen Behauptungen in der Öffentlichkeit zu beleidigen? Wikipedia bringt es auf den Punkt: „Das historisch erste Mittel der Orthodoxie gegen die Häresie war einfache Polemik„. Was folgte ist in den Geschichtsbüchern nachzulesen.
Einem Mitglied der Partei der Grünen, hätte ich jedenfalls die Anwendung solcher perfiden Mittel nicht zugetraut.

Kennt man die Geschichte von Bürgerbeteiligung in Bretten und insbesondere des BAK, der bereits mehr als einmal als tot bezeichnet wurde, so bin ich mir ziemlich sicher, dass wir auch ISEK, wie schon unseren offiziellen direkten Nachfolger, die lokale Agenda 2000, überleben werden und es sollte mich auch nicht wundern, wenn wir auf der politischen Beerdigung von Herrn Mansdörfer in vereinter Runde ein Bier trinken sollten…

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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7 Antworten zu Die grüne Inquisition

  1. G. L. sagt:

    Kleine Richtigstellung:

    Im Bericht von Matthias Menzel wird Stadtrat Otto Mansdörfer als „studierter Stadtentwicklungsplaner“ bezeichnet.

    Viele Berufsbezeichnungen, bei denen man dem Anschein nach auf eine ordnungsgemäße Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium schließen könnte, sind rechtlich nicht geschützt, z.B. „Stadtentwicklungsplaner“.
    Hingegen ist die Berufsbezeichnung „Stadtplaner“ landesrechtlich geschützt, z.B. in Baden-Württemberg.
    Hätte Herr Mansdörfer Architektur oder Stadtplanung studiert, würde er sich wohl Dipl.-Ing. oder Stadtplaner nennen.

  2. B.Rain sagt:

    Das folgende Zitat aus der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ vom 1.4.15 Seite 40 „Alles abgeräumt“, trifft auch für die Brettener Grünen zu:

    Dass auch die Grünen als Advokaten der Natur begannen, mag man kaum noch glauben. Ökologie ist in ihrer Politik zur abstrakten Rechnung geworden, der es auf die Mobilisierung aller Ressourcen und den Energie-Output unter dem Strich ankommt.“

    Praktizierte Nachhaltigkeit mit dem Schutz von Umwelt und Ressourcen gibt es bei den Brettener Grünen schon lange nicht mehr!

  3. johbec sagt:

    Hallo,
    eigentlich wollte ich keinen Kommentar …

    auf den – Kommentar des -az- geben – aber ich habe mich doch noch dazu entschloßen dies zutun!

    1.Wenn es da lautet .. Der Zweck des menschlichen Lebens ist, zu gedeihen und glücklich zu leben .., dann hat er aus weltlicher Sicht sicherlich den Nagel auf den Kopt getroffen. Doch, sollte man bedenken, daß es dem Menschen im Allgemeinen an Vorstellungskraft sicherlich nicht fehlen wird, sich Dieses vorzustellen. Doch von der Vorstellung alleine ist noch kein Wunsch in Erfüllung gegangen.

    2.Auch hat er sicherlich damit Recht wo es heißt .. ,dass dieser Zustand weder durch Parteien noch durch Religionen erreichbar ist. .. Sehr wohl kann sicherlich auch
    eine – SichSelbstVerherrlichendeEinstellung – ein bescheidene Hilfe sein, jedoch ohne Fundament ist auch eine solche – SichSelbstVerherrlichendeEinstellung wie z.B. Die Kraft der Gedanken – nutzlos.

    Hier, genau an Dieser Stelle beginnt die eigentliche Suche der Erklärung – Woher komme ich und Wohin will ich hin und Wohin gehe ich am Ende -.

    Diese Frage hat sich übrigens auch der genannte „Albert Einstein“ gestellt, wenn er feststellt …1. Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. … 2. Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen. … 3. Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. … und zum Schluß … Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. …

    3.Mit dem nachfolgenden Satz, hat -az- selbstverständlich eine kurze und vernünftige Anwort – einschl. eines Link’s zu Diesem Thema – gegeben, wenn er feststellt .. Es eilt, wenn man den jetzigen Zustand der Welt betrachtet. .. Hier allerdings sollte ein Jeder in Sich gehen, wenn er dies nicht nur liest, sondern auch bereit ist, bei sich etwas auszulösen in Sachen Lebens-Einstellung/ und in der – Ausrichtung des perönlichen Handelns.

    Fazit – Die in den Punkten 1. und 2. angesprochenen Fakten sind allerdings wirklich zu beachten, sonst klappt es nicht mit der „Kraft der Gedanken“ als Allheilmittel Alleine.
    Euer Johbec

  4. Ludwig sagt:

    Die Brettener Grüne Lethargie…

    Als Lethargie (griech. ληθαργία lethargía) wird in der medizinischen Fachsprache eine Form der Bewusstseinsstörung bezeichnet, die mit Schläfrigkeit und einer Erhöhung der Reizschwelle einhergeht.

  5. -az- sagt:

    „Der Zweck des menschlichen Lebens ist, zu gedeihen und glücklich zu leben.“

    Betrachten und lesen Sie diesen Satz bitte mit Verstand.
    Man kann leicht feststellen, dass dieser Zustand weder durch Parteien noch durch Religionen erreichbar ist.

    Wünschen Sie sich diesen Zustand?
    Dann denken Sie jeden Tag daran, dass dieser Zustand erreicht wird.
    Die Kraft Ihrer Gedanken macht es möglich.
    Das Resultat wird durch die Intensität Ihrer Gedanken, die tägliche Dauer und die Anzahl der gleichdenkenden Menschen beschleunigt.

    Es eilt, wenn man den jetzigen Zustand der Welt betrachtet.

    „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“
    Sagte Albert Einstein – und nicht nur das…
    http://zitate.net/albert%20einstein.html

    Und für die Skeptiker:
    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43293/1.html

  6. johbec sagt:

    Hallo,
    dem Autor „Menzel“ ist zu danken für die sehr ausführliche und längstens notwendig gewordene Analyse des – grün(en)geschäftlichen Umweltverbesserers – von eigenen Gnaden. Denn mehr als wohl(gemeinte) Worte sind bei dieser Couleur von übrig gebliebenen Idealisten wohl auch auf Dauer nicht mehr zu erwarten. Sie haben sich dem vorherschenden Machtgefüge angepasst und funktionieren nur noch im eigenen Interesse. Selbst eine geistige Revolution ist mit Diesen nicht mehr zu machen. Daher sollte sich auch der Werte Brettener-Bürger wirklich ernsthaft Gedanken darüber machen, wen er wohl bei nächster Gelegenheit – 2016 – zu einem Mandat verhilft.

    Bei Dieser Gelegenheit möchte ich auch noch auf die vorherrschende „provinzielle“ Medienlandschaft verweisen welche sich 35-Jährig selbst feiert, aber ansonsten nicht unbedingt in Sachen Neutralität hervortut und für sich selbst bei jeder passenden Gelegenheit allerdings in Anspruch nimmt eine verbundene Bürgernähe zu praktizieren.
    Kritisch betrachtet wäre es allerdings an der Zeit für die Verantwortlichen dieses Jubiläums etwas daran zu ändern und von dem extremen Selbstdarstellungsbedürfnis einiger Kommunalpolitiker abzusehen oder zumindestens auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Immerhin haben wir in der sich, und dies immer wieder bezeichneten Melanchthon – Stadt, noch mehr als nur „Selbstdarstellungs“ – Bedürfnisse welche es gilt ans Licht zu bringen und der werten Brettener- Bürgerschaft zur Kenntnis Kundzutun. Euer Johbec

  7. Fragezeichen sagt:

    Was versteht Herr Mansdörfer unter der „Mehrheit der Brettener“? Meint er etwa die Mitbürger, die den Mut haben den Finger in politische Wunden zu legen und deren Leserbriefe von der Presse unterdrückt oder sinnentstellend verstümmelt werden?

    Warum behauptet Herr Mansdörfer, der BAK würde für Mehrheit der Brettener sprechen? Will er den BAK verunglimpfen, weil dieser allen Bürgern die Gelegenheit gibt ihre Leserbriefe ungekürzt zu veröffentlichen? Oder zählt er zur Mehrheit der Bürger nur diejenigen, die sich der Kommunalpolitik gegenüber völlig unkritisch verhalten, nicht aufbegehren und alle Entscheidungen des Gemeinderats akzeptieren?

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