Kindergarten als Frühförderstätte für den späteren beruflich-wirtschaftlichen Erfolg?

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zu einer Aussage in der ZDF- Fernsehsendung Maybritt Illner, Teilnehmer am 11. Dezember 2014 waren Ayata (Autor und Agentur-Inhaber, Herrmann (CSU), Özdemir (Grüne), Petry (AfD), Sundermeyer (Experte und Journalist).
Gegen Ende der Sendung sagte Özdemir sinngemäß, er sei seinen Eltern dankbar, dass sie ihn in den Kindergarten geschickt und nicht wie heute Eltern ihre Kinder wegen des Elterngeldes zu Haus behielten.

Was für eine dämliche Aussage!

Der Nutzwert des Kindes wird doch heute in den Mittelpunkt gerückt.
Der Kindergarten, ja bereits die Krippe, als Frühförderstätte für den späteren beruflich-wirtschaftlichen Erfolg? Die „Herzensbildung“ ist fast verschwunden. Auch und gerade im fachlichen Umgang mit Kindern . Sie werden heute doch zunehmend ausgeklügelten Förderprogrammen unterworfen, verhaltenstherapeutisch mit Strafe und Belohnung herangezogen und in den

– numerisch wild wachsenden Kindertagesstätten, deren Bestehen noch lange keine Essenz im Sinne von Qualität garantiert – normiert.

Geborgenheit, Wärme, Bindung und Liebe sind fast aus der Mode gekommen und haben an Wert verloren. Gerade das brauchen Kinder – wie schon immer! Besonders brauchen sie es von den beiden Personen, die sie in die Welt gesetzt haben: Ihrer unersetzlichen Mutter und ihrem unersetzlichen Vater. Und deshalb können sie sich im Vorschul-Kindesalter auch zuhause genauso gut, vielleicht sogar noch besser als in der Krippe oder im Kindergarten, entwickeln

In der Familie können sie die Grundbeziehung wesentlich besser erleben. ohne die Kinder niemals bedacht werden können.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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7 Antworten zu Kindergarten als Frühförderstätte für den späteren beruflich-wirtschaftlichen Erfolg?

  1. BS sagt:

    @ ghg am 16. Dezember, 2014

    Zweimal Wunschdenken für Kinder

    I. Alle Bürger unserer Gesellschaft haben bei Wahlen eine Stimme.

    Die Stimmen der kleinsten Kinder könnten vertretungsweise von den Eltern abgegeben werden. Kinder und ihre Eltern werden wahrscheinlich für bessere Schulen stimmen. Die Alten für höhere Renten. Die Kinder werden sich auch mehr für die Zukunft interessieren. In der müssen sie ja leben.

    Die Politiker müssen sich notgedrungen mit den Kinderthemen auseinandersetzen.

    II. Wie entwickeln sich Kindheit und Elterngewalt (Erziehung) unter anderen Bedingungen?

    Eben anders als unter Hartz IV? Zum Beispiel durch ein bedingungsloses Grundeinkommen? Wenn Kinder ein eigenes Einkommen haben – einfach so – weil es sie gibt?!

    Denken wir einmal über die zwei Beispiele nach!

  2. Rc sagt:

    @ kid. am 18. Dezember, 2014

    Grundrechte sind Menschenrechte. Kinder sind Menschen – warum also noch Kinderrechte?

    Und der Vergleich von Eltern- und Kindesrecht ist mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur „Elternverantwortung“ sowieso völlig verfehlt.

    Zudem ist das Sozialgesetzbuch (SGB VIII) Kinder- und Jugendhilfe für Kinder fast ein Überfluss an Rechten. § 8 SGB VIII (Beteiligung von Kindern) geht über Artikel 3 der UN-Kinderkonvention hinaus. § 42 SGB VIII gewährleistet das Wohl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in umfassender Weise.

    Wie wäre es, Gesetze einfach mal anzuwenden, statt immer neue zu fordern?

  3. kid. sagt:

    Mehr Bewusstsein für Kinder ist nötig.

    Die pädiatrischen Verbände – zusammen mit anderen – die sich für Kinder und ihre Rechte engagieren, wollen im Frühjahr 2015 eine Petition starten:

    Für die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz und die Einrichtung von Kinderbeauftragten im Bundestag und in den Landesparlamenten.

  4. rst sagt:

    @ ghg am 16. Dezember, 2014

    Janusz Korczak hat sicherlich im Jahr 1937 Folgendes miterleben müssen:

    Ein Gebet, das für das Jahr 1937 in Kindergärten und vergleichbaren Grundschulklassen des Deutschen Reiches nachweisbar ist:

    Hände falten, Köpfchen senken
    und an Adolf Hitler denken,
    der uns Arbeit gibt und Brot
    und uns hilft aus aller Not!

  5. EV sagt:

    @ -az- am 16. Dezember, 2014

    Wissen die Lutheraner von dieser Empfehlung ihres sogenannten Vorbildes?

  6. -az- sagt:

    Wenn von oben verordnete Volksverdummung unten ankommt, dann braucht man all diese Einrichtungen. Da mischen die Religionen ganz schön mit.

    Würde man dem Vater genügend bereits verdientes Geld lassen, müsste nicht auch die Mutter immer mehr arbeiten, um immer weniger zu haben.
    Dass die Kinder dabei auf der Strecke bleiben ist ja Absicht – man braucht kritiklose Wähler, sonst geht es Ihnen möglicherweise genauso wie den aufständischen Bauern im Mai 1525…

    Zitat:
    Die aufständischen Bauern waren Martin Luther ein Dorn im Auge. In seinem Pamphlet „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ (Mai 1525) empfahl Luther den Fürsten nonchalant, die Bauern einfach zu erschlagen:

    Man soll sie zerschmeißen, würgen und stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund totschlagen muss.
    Martin Luther

    Nachzulesen:
    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43293/1.html

  7. ghg sagt:

    Rousseau, Pestalozzi und Montessori waren bedeutende Pädagogen.
    Aber geht es um Kindergrundrechte, die ins Grundgesetz gehören, ist als wichtigster Anwalt der Arzt und Pädagoge

    Janusz Korczak (1878 bis 1942)

    zu nennen. Bereits 1928 hat er dargelegt, was danach in die UN-Kinderrechtskonvention aufgenommen wurde. Sein pädagogisches Denken und Handeln gehen von der Einmaligkeit und Würde des Kindes aus. Damit wendete er sich gegen die vorherrschende Meinung, das Kind sei noch nichts, sondern es werde erst etwas; es wisse noch nichts, sondern es werde erst etwas wissen; es könne noch nichts, sondern es werde erst etwas können.

    Er ging vom Sein – statt vom Werden – aus und relativierte die physischen und geistigen Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen. Er lehnte den Überlegenheitsanspruch des Erwachsenen ab. Die Unterschiede zwischen Kind und Erwachsenem werden auf den Unterschied an Wissen und Erfahrung reduziert. Das hat Folgen für das Verständnis von Erziehung und für die erzieherische Praxis. Folgen, die bei Korczak im „Recht des Kindes auf Achtung“ nachzulesen sind: Sehr wünschenswert unter anderem als Pflichtlektüre für Kindertagesstätten-Personal und als freiwillige Lektüre für alle Eltern und Lehrer!

    Achtung kann als zentrale Kategorie in seinem Denken verstanden werden. Sie ist die Grundlage seines einfachen und zugleich provozierend formulierten Grundgesetzes für das Kind: „Ich fordere die Magna Charta Libertatis als ein Grundgesetz für das Kind.“

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