Warum Konzerne so wenig Steuern zahlen

https://www.campact.de/zehntausende überzeugend gefälschter Gutscheine haben Attac-Gruppen am 5. Oktober zeitgleich in mehr als 20 Städten verteilt. Das Unternehmen „Sparbucks“ versprach einen kostenlosen Kaffee mit Muffin als Entschuldigung für jahrelange Steuervermeidung. Die Protestaktion stieß auf große Zustimmung: Es ist ein Skandal, dass die Kaffeespezialitätenkette seit Jahren keinerlei Gewinnsteuern in Deutschland zahlt – trotz jährlicher Umsätze von über 100 Millionen Euro!
Dabei ist Starbucks leider kein Einzelfall: Fast alle international agierenden Konzerne nutzen jede Gelegenheit, ihre Gewinne über Steueroasen wegzurechnen. Diese Steueroasen liegen dabei nicht unbedingt in der Südsee – für Starbucks sind es die Niederlande, da dort Lizenzgewinne nicht besteuert werden. So zahlt Starbucks Deutschland jährlich Millionen an Starbucks in den Niederlanden für das Recht, die Marke Starbucks zu nutzen. Sehr praktisch, denn sonst wäre das Geld hierzulande als Gewinn zu versteuern gewesen.

Helfen Sie uns, die Gewinnverschiebung der Konzerne in Steueroasen zu stoppen und unterschreiben Sie unseren Appell!

http://bit.ly/gewinnverschiebung

Über 20 Milliarden Euro fehlen wegen der Steuertricks jährlich in den öffentlichen Kassen, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung errechnet. Schulen bröckeln, Kita-Plätze fehlen, Bibliotheken müssen schließen – aber die Konzerne, die alle die hiesige Infrastruktur nutzen, entziehen sich ihrer Steuerpflicht. Die massive Steuervermeidung von Google, Apple, Amazon, Volkswagen, BASF und Co. hat auch die Politik aufgeschreckt. Bis heute aber flicken die Regierungen bestenfalls an einzelnen Steuerschlupflöchern herum.

Die deutsche Regierung blockiert seit Monaten die europäische Auseinandersetzung mit verbindlichen Berichtspflichten für Konzerne. Bis heute nutzt es den Unternehmen, dass die Besteuerung noch immer strikt national ausgerichtet ist und Starbucks Niederlande für die deutsche Steuerverwaltung auf einem anderen Stern existiert. Das Wirtschaftsministerium machte klar: Es sei nicht im Interesse deutscher Konzerne, wenn sie plötzlich alle Aktivitäten all ihrer Töchter in sämtlichen Ländern transparent machen müssten.

Attac fordert aber genau dies und noch mehr: eine internationale Gesamtkonzernsteuer, die es allen Staaten ermöglicht, sämtliche in ihrem Land erwirtschafteten Unternehmensgewinne zu besteuern. Als Voraussetzung müssen dafür alle Konzernaktivitäten transparent gemacht werden. Im zweiten Schritt werden die Gewinne dann mit Hilfe einer Formel den Ländern zugerechnet, in denen sie wirklich entstanden. Die Formel berücksichtigt die realen Investitionen und Lohnzahlungen sowie Umsätze der Konzerne in den jeweiligen Ländern. So können Gewinne nicht mehr einfach in Steueroasen verschoben werden.

Weil Starbucks, Apple und Google wahre Meister des Hütchenspiels mit ihren Gewinnen sind, brauchen wir jetzt Ihre Hilfe! Spielen Sie das Hütchenspiel – und wenn es Ihnen nicht gefällt, helfen Sie, die Spielregeln zu ändern! Bitte unterstützen Sie unseren Appell gegen die Blockade der Bundesregierung und für eine Gesamtkonzernsteuer mit Ihrer Unterschrift unter

http://bit.ly/gewinnverschiebung

Herzlichen Dank und viele Grüße

Jutta Sundermann – für das Attac-Kampagnenteam

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