Delegiertenversammlung der IG Metall Bruchsal-Bretten macht altersgerechte Arbeitsplätze zum Maßstab in der Rentendebatte

Die IG Metall Bruchsal-Bretten hat von Arbeitgebern und Politik altersgerechte Arbeitsplätze und flexible Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben gefordert. „Wenn es keine altersgerechten Arbeitsplätze gibt, ist die Rente mit 67 nichts weiter als ein Rentenkürzungsprogramm“, sagte Christoph Ehlscheid, Leiter der Sozialpolitik der IG Metall, am Donnerstag im Pfarrsaal St. Anton in Bruchsal. Gebe es diese Arbeitsplätze nicht, so müsse die Rente mit 67 von der Politik ausgesetzt werden. „Die Politik darf die betriebliche Realität in der Debatte um die Rente mit 67 nicht weiter ignorieren. Das ist sie den Beschäftigten schuldig und daran misst sich auch die Glaubwürdigkeit der Parteien“, sagte Ehlscheid. Die IG Metall sehe im Vorschlag des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, die Arbeitgeber, die nicht für altersgerechte Arbeitsplätze sorgen, an den Kosten zu beteiligen, einen Schritt in die richtige Richtung für einen demografischen Interessenausgleich.

Eine aktuelle Befragung unter Betriebsräten der IG Metall belegt, dass die Unternehmen kaum Rücksicht auf die Bedürfnisse alternder Belegschaften nehmen. „Im Organisationsbereich der IG Metall sind nur knapp ein Prozent der Beschäftigten über 63 Jahre alt“, sagte Ehlscheid. In 92 Prozent der Betriebe gebe es „selten“ oder „nie“ Maßnahmen zur altersgerechten Arbeitsgestaltung. Unter diesen Bedingungen sei es kein Wunder, dass die Zahl der Beschäftigten aus rentennahen Jahrgängen in den Betrieben äußerst gering sei. Fast 80 Prozent der befragten Betriebsräte gehen davon aus, dass die Beschäftigten das gesetzliche Rentenalter nicht gesund erreichen können. Nicht einmal jedes dritte Unternehmen betreibt eine mittelfristige Personalplanung, die den demografischen Wandel berücksichtigt. Unter solchen Bedingungen auf der Rente ab 67 zu beharren oder öffentlich über weitere Anhebungen der Regelaltersgrenzen zu spekulieren, sei verantwortungslos, betonte der 1. Bevollmächtigter Eberhard Schneider vor den Delegierten.

Daher fordert die IG Metall von der Politik, dass es nach 45 Versicherungsjahren möglich sein muss, ohne finanziellen Einbußen früher in Rente zu gehen, ab einem Lebensalter von 60 Jahren und 40 geleistete Versicherungsjahren ein Ausstieg ohne finanzielle Einbußen ebenfalls möglich sein muss ,eine neue öffentlich geförderte Altersteilzeit geschaffen wird, der Rentenzugang für die Erwerbsgeminderte erleichtert wird und die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente gestrichen werden sowie die Beschäftigten ab 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können.

Im Rahmen der Kampagne „Gute Arbeit – gut in Rente“ werde die IG Metall Bruchsal-Bretten das Thema in die Betriebsöffentlichkeit einbringen.

Positive Mitgliederentwicklung:
So konnte die Zahl der Neuaufnahmen von Januar bis Mitte November auf über 732 gesteigert werden Dagegen stehen Austritte/Streichungen/Wechsel zu anderen DGB Gewerkschaften mit 384 Mitgliedern.

Die Mitgliederzahl betrug bis Mitte November 9.859 Mitglieder. Das entspricht einem Mitgliederplus von rund 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
„Wir freuen uns darüber, dass so viele neue Kollegen und Kolleginnen den Weg zu Ihrer IG Metall genommen haben und führen dies in erster Linie auf die aktive Arbeit in den betrieblichen Auseinandersetzungen zurück“, so Schneider.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert